Wann ist ein Girokonto kostenfrei? Kriterien und Bedingungen

Kennen Sie die Bedingungen für ein kostenfreies Girokonto? Wir klären Sie über alle Kriterien auf, die wichtig sind. Tauchen Sie jetzt ein!

Wann ist ein Girokonto kostenfrei Kriterien und Bedingungen

Ein Girokonto ist das Herzstück der eigenen Finanzen. Über das Girokonto geht nicht nur das Gehalt ein, auch die meisten Zahlungen wie Miete, Versicherungen oder Einkäufe werden darüber abgewickelt.

Daher ist es wichtig, ein für die eigenen Bedürfnisse passendes und möglichst kostengünstiges Konto zu haben. Doch wann ist ein Girokonto eigentlich kostenfrei?


Tipp

Sie bekommen keinen Kredit oder suchen eine Alternative? Unsere Empfehlung:
Kredite von Bon-Kredit - jetzt kostenlos testen! Auch bei negativer SCHUFA! >>

Definition des kostenfreien Girokontos

Ein Girokonto gilt dann als kostenfrei, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • Keine Grundgebühr für die Kontoführung
  • Kein Mindestgeldeingang erforderlich
  • Kostenlose Girocard (früher EC-Karte)
  • Kostenlose Kontoführung und Buchungen
  • Kostenlose Bargeldauszahlung am Automaten und Schalter im Inland
  • Kostenlose Zahlungen per Lastschrift und Überweisung
  • Keine versteckten Gebühren

Nur wenn all diese Bedingungen erfüllt sind, darf eine Bank ihr Konto als „kostenlos“ bezeichnen. Leider ist dies in der Praxis selten der Fall. Häufig werden zumindest Gebühren für die Girocard oder Auslandszahlungen fällig.

Gründe für wegfallende Kostenfreiheit bei Girokonten

Viele Banken werben mit einem kostenlosen Girokonto, um Neukunden zu gewinnen. Bei genauerem Hinsehen gibt es dann aber doch versteckte Kosten. Die Gründe dafür sind:

1. Monatliche Grundgebühr bei Unterschreiten des Mindestgeldeingangs

Die meisten als „kostenlos“ beworbenen Konten sind es nur bei regelmäßigem Geldeingang wie Gehalt oder Rente. Typische Mindestbeträge sind hier 700, 1000 oder 1500 Euro im Monat. Wird dieser nicht erreicht, werden oft Grundgebühren zwischen 4 und 10 Euro pro Monat fällig.

2. Gebühren für bestimmte Leistungen

Häufig sind nur die Kontoführung und Buchungen kostenlos. Für Leistungen wie die Girocard, Kreditkarten, beleghafte Überweisungen oder Papier-Kontoauszüge werden dann Extra-Gebühren berechnet.

3. Gebührenerhöhungen bei bestehenden Kunden

Neukundenboni haben oft nur eine begrenzte Laufzeit. Danach erhöhen Banken dann die Preise wieder. Bestandskunden haben oft höhere Gebühren.

4. Versteckte Gebühren

Im Kleingedruckten verbergen sich oft Gebühren, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. Beispiele sind Auslandsgebühren, Überziehungszinsen, Entgelte für Ersatzkarten oder Ähnliches.

5. Nicht kostenlos für alle Kundengruppen

Kostenlose Konten werden oft nur für bestimmte Kundengruppen wie Studenten oder Azubis angeboten. Berufstätige zahlen dann wieder die regulären Gebühren.

Diese Banken bieten kostenlose Girokonten an

Trotz aller Einschränkungen gibt es noch Banken, die kostenlose Girokonten anbieten. Die wichtigsten sind:

ING

Die ING bietet mit dem Girokonto Orange eines der bekanntesten kostenlosen Konten. Voraussetzungen sind Geldeingang von mindestens 700 Euro im Monat.

Laut ING zählen als Geldeingang Gehalt, Rente oder ähnliche Einkünfte. Eigene Überweisungen zwischen den eigenen Konten werden nicht berücksichtigt. Ansonsten kostet das Konto 4,90 Euro pro Monat.

DKB

Auch die DKB wirbt mit einem kostenlosen Konto. Hier gilt die Bedingung eines monatlichen Geldeingangs (Einkünfte wie bei ING) von 700 Euro. Ohne Gehaltseingang werden 4,50 Euro im Monat fällig.

N26

Das Smart Konto von N26 ist ohne Bedingungen kostenlos. Einzig für eine physische Karte werden einmalig 10 Euro berechnet.

Comdirect

Bei Comdirect ist das Girokonto mit monatlich mindestens 700 Euro Geldeingang oder der Kunde mindestens 3 Zahlungen mit Apple Pay oder Google Pay durchführt. Alternativ ist das Konto für Kunden unter 28 Jahren immer kostenlos.

Santander

Das Santander Best Giro bietet eine kostenlose Kontoführung ohne Mindestgeldeingang. Einzig für die Girocard werden bei Unterschreitung von drei Zahlungen im Monat 5 Euro pro Monat fällig.

PSD Banken

Genossenschaftsbanken wie die PSD Bank bieten für bestimmte Berufsgruppen wie Ärzte, Apotheker oder Architekten kostenlose Konten an.

Checkliste für die Kontoauswahl

Bei der Suche nach einem kostenlosen Girokonto sollten diese Punkte beachtet werden:

  • Ist die Kontoführung wirklich kostenlos oder gibt es versteckte Gebühren?
  • Entstehen Kosten bei Nichterfüllung von Bedingungen wie Mindestgeldeingang?
  • Sind alle benötigten Leistungen wie Girocard und Online-Banking kostenlos?
  • Wie hoch sind eventuelle Gebühren für Überziehungen und Auslandszahlungen?
  • Werden die Konditionen nur für einen begrenzten Zeitraum angeboten?
  • Sind die Konditionen nur für bestimmte Kundengruppen gültig?
  • Wie ist die Bewertung des Kontos und der Bank bei Kunden und in Tests?
  • Wie gut sind die Online-Banking-Funktionen und die App der Bank?

Nur wenn das Konto dauerhaft kostenlos ist und alle benötigten Leistungen abdeckt, sollte man es als kostenloses Konto bezeichnen. Ansonsten fallen doch versteckte Gebühren an.

Vorteile eines kostenlosen Girokontos

Ein kostenloses Konto hat einige Vorteile:

  • Kostenersparnis: Je nach Nutzung können pro Jahr 50 bis 200 Euro gespart werden.
  • Mehr Kontrolle über Finanzen: Ohne Gebühren behält man den besseren Überblick über Einnahmen und Ausgaben.
  • Flexibilität: Ohne Grundgebühr kann man das Konto auch mal weniger nutzen, ohne dass Kosten entstehen.
  • Unabhängigkeit: Man ist nicht an eine Bank mit teuren Konditionen gebunden.
  • Einfacher Vergleich: Anbieter können leichter verglichen werden, wenn das Konto überall kostenlos ist.

Nachteile kostenloser Girokonten

Kostenlose Girokonten haben aber auch Nachteile:

  • Oft eingeschränkter Service ohne persönliche Beratung
  • Weniger Filialen vorhanden
  • Oft schlechtere Konditionen für Kredite oder Dispokredite
  • Häufig keine kostenlose Kreditkarte enthalten
  • Teils hohe Gebühren für Sonderleistungen
  • Kleingedruckte Klauseln erschweren Vergleich
  • Prämien und Konditionen oft nur für Neukunden

Man muss also gut abwägen, ob die kostenlose Kontoführung die Nachteile aufwiegt oder ein Konto mit Gebühren nicht besser ist. Wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse zu kennen.

Tipps für die Suche nach einem kostenlosen Konto

Mit diesen Tipps gelingt die Suche nach einem kostenlosen Girokonto:

  • Konten vergleichen: Mit Vergleichsportalen wie Check24 oder Verivox die Angebote prüfen
  • Bedingungen beachten: Genau auf versteckte Klauseln und Kosten achten
  • Persönlichen Bedarf klären: Überlegen welche Leistungen wirklich benötigt werden
  • Gebühren durchrechnen: Auch Gebühren für Sonderleistungen in die Kalkulation einbeziehen
  • Neukundenkonditionen nutzen: Oft bieten sich hier kostenlose Kontoführungen an
  • Kundenbewertungen überprüfen: Erfahrungen anderer Kunden einbeziehen
  • Probemonate nutzen: Das Konto erst einmal testen, bevor man komplett umzieht
  • Regelmäßig vergleichen: Auch als Bestandskunde Angebote prüfen und wechseln

Mit der richtigen Vorbereitung ist es auch heute noch möglich, ein kostenloses Girokonto zu finden, das alle Anforderungen erfüllt.

Fazit

Ein wirklich kostenloses Girokonto gibt es nur noch selten. Meist werden zumindest Gebühren für Leistungen wie die Girocard oder Papier-Kontoauszüge fällig. Wichtig ist, die Konditionen genau zu vergleichen und versteckte Kosten zu entdecken.

Mit Neukundenkonten und speziellen Angeboten für bestimmte Berufsgruppen ist es aber noch möglich, ein kostenloses Konto zu finden. Dies kann vor allem bei regelmäßiger Nutzung pro Jahr einige Hundert Euro sparen.

Die Suche lohnt sich daher, auch wenn man etwas Zeit investieren muss. Denn die richtige Kontoführung ist die Basis für den Durchblick und die Kontrolle der eigenen Finanzen.


Tipp

Sie bekommen keinen Kredit oder suchen eine Alternative? Unsere Empfehlung:
Kredite von Bon-Kredit - jetzt kostenlos testen! Auch bei negativer SCHUFA! >>