Haben Sie eine Micropayment AG Abbuchung entdeckt und fragen sich, was dahintersteckt? Hier finden Sie alle Infos, Hintergründe und wichtige Tipps zur Klärung.

Die Micropayment AG taucht bei vielen Bankkunden als unbekannter Zahlungsempfänger auf dem Kontoauszug auf. Häufig sorgt das für Verwirrung und Unsicherheit – insbesondere, wenn die Abbuchung nicht nachvollziehbar erscheint oder der zugrunde liegende Vertrag nicht bekannt ist.
Im Folgenden finden Sie alle wichtigen Informationen, wie Sie mit einer Micropayment AG Abbuchung umgehen, welche rechtlichen Möglichkeiten Sie haben und wie Sie sich effektiv schützen können.
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Die Micropayment AG ist ein Zahlungsdienstleister aus Berlin, der für zahlreiche Online-Unternehmen die Zahlungsabwicklung übernimmt. Sie selbst schließen in der Regel keinen Vertrag direkt mit der Micropayment AG ab. Vielmehr tritt sie als technischer Dienstleister für andere Anbieter auf, die beispielsweise digitale Produkte, Abos oder Dienstleistungen im Internet verkaufen.
Das bedeutet: Wenn Sie eine Abbuchung der Micropayment AG auf Ihrem Kontoauszug finden, stammt diese Zahlung meistens aus einem Vertrag mit einem anderen Unternehmen. Die Micropayment AG zieht die Beträge lediglich im Auftrag dieses Unternehmens ein.
Warum bucht die Micropayment AG von Konten ab?
Die Gründe für Abbuchungen durch die Micropayment AG sind vielfältig:
- Abonnements: Oft werden digitale Abos (z.B. für Streaming, Dating, Notfallkarten) abgeschlossen, deren Zahlungen über Micropayment abgewickelt werden.
- Einmalige Online-Käufe: Auch Einzelkäufe digitaler Produkte können über Micropayment laufen.
- Abofallen: In vielen Fällen berichten Betroffene, dass sie unwissentlich in eine Abofalle geraten sind und plötzlich wiederkehrende Abbuchungen feststellen.
- Versehentliche Vertragsabschlüsse: Manchmal wird im Internet unbewusst ein kostenpflichtiger Vertrag abgeschlossen, etwa durch irreführende Webseiten oder versteckte Kostenfallen.
- Identitätsdiebstahl: In seltenen Fällen werden Zahlungsdaten missbraucht und ohne Wissen des Kontoinhabers eingesetzt.
Typische Probleme und Risiken
- Unklare Vertragspartner: Auf dem Kontoauszug steht meist nur „Micropayment AG“ und eine kryptische Referenznummer, jedoch nicht der eigentliche Vertragspartner.
- Abbuchungen ohne Vertragskenntnis: Viele Betroffene wissen nicht, wofür die Zahlung erfolgt ist, und können sich an keinen Vertragsabschluss erinnern.
- Mehrfache Abbuchungen: Teilweise erfolgen mehrere Abbuchungen in kurzer Zeit, auch mit unterschiedlichen Referenznummern.
- Schwierige Kündigung: Da der Vertragspartner oft unklar ist, gestaltet sich die Kündigung oder der Widerruf schwierig.
Sofortmaßnahmen bei unbekannten Abbuchungen
1. Kontoauszug prüfen: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und notieren Sie verdächtige Abbuchungen.
2. Rückbuchung veranlassen: Bei einer unberechtigten SEPA-Lastschrift können Sie innerhalb von acht Wochen ohne Angabe von Gründen eine Rückbuchung bei Ihrer Bank veranlassen. In bestimmten Fällen ist dies sogar bis zu 13 Monate rückwirkend möglich.
3. Widerspruch einlegen: Informieren Sie die Micropayment AG schriftlich über den Widerspruch gegen die Abbuchung und fordern Sie einen Nachweis über den zugrunde liegenden Vertrag.
4. Vertragspartner ermitteln: Bitten Sie die Micropayment AG, Ihnen mitzuteilen, für welches Unternehmen sie die Abbuchung vorgenommen hat. Nur so können Sie gezielt gegen den Vertrag vorgehen.
5. Weitere Abbuchungen stoppen: Fordern Sie die Micropayment AG auf, keine weiteren Abbuchungen mehr vorzunehmen und Ihr Mandat zu sperren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Rückbuchung und Kündigung
Schritt 1: Rückbuchung der Lastschrift
- Wenden Sie sich an Ihre Bank und lassen Sie die fragliche Lastschrift zurückbuchen. Das geht meist unkompliziert per Online-Banking oder direkt am Schalter.
- Informieren Sie parallel die Micropayment AG über den Widerspruch und die Rückbuchung.
Schritt 2: Vertragspartner identifizieren
- Fordern Sie die Micropayment AG auf, Ihnen mitzuteilen, für welches Unternehmen die Abbuchung erfolgte.
- Prüfen Sie Ihre E-Mails und Unterlagen auf Hinweise zu einem möglichen Vertrag.
Schritt 3: Vertrag kündigen oder widerrufen
- Sobald Sie den Vertragspartner kennen, widerrufen oder kündigen Sie den Vertrag schriftlich. Nutzen Sie dafür am besten ein Einschreiben oder eine rechtssichere Kündigungsvorlage.
- Bitten Sie um eine schriftliche Bestätigung der Kündigung.
Schritt 4: Weitere Abbuchungen verhindern
- Sperren Sie das SEPA-Mandat für die Micropayment AG bei Ihrer Bank.
- Erwägen Sie im Zweifel einen Kontowechsel, falls wiederholt unberechtigte Abbuchungen erfolgen.
Rechtliche Möglichkeiten: Widerruf, Anfechtung, Nachweis verlangen
Widerruf:
Bei Online-Verträgen steht Ihnen grundsätzlich ein 14-tägiges Widerrufsrecht zu, sofern Sie ordnungsgemäß belehrt wurden. Wurde keine Widerrufsbelehrung erteilt, kann der Widerruf sogar bis zu ein Jahr und 14 Tage nach Vertragsschluss möglich sein.
Anfechtung:
Falls Sie sich über den Vertrag geirrt haben oder dieser durch Täuschung zustande kam (z.B. durch eine Abofalle), können Sie den Vertrag anfechten. Die Anfechtung sollte schriftlich erfolgen und begründet werden.
Vertragsnachweis verlangen:
Fordern Sie die Micropayment AG auf, Ihnen den Nachweis über den angeblichen Vertragsabschluss zu liefern. Ohne einen solchen Nachweis ist die Abbuchung in der Regel nicht rechtmäßig.
Schutz vor weiteren Abbuchungen
- SEPA-Mandat widerrufen: Teilen Sie der Micropayment AG und Ihrer Bank mit, dass Sie das erteilte Mandat widerrufen und keine weiteren Lastschriften wünschen.
- Bank informieren: Lassen Sie bei Ihrer Bank eine Sperre für weitere Abbuchungen der Micropayment AG einrichten.
- Vertragspartner schriftlich kündigen: Sobald der Vertragspartner bekannt ist, kündigen Sie den Vertrag und fordern eine Bestätigung an.
- Verbraucherzentrale einschalten: Bei Problemen oder Unsicherheiten können Sie sich an die Verbraucherzentrale wenden.
- Inkassoschreiben prüfen: Sollten Sie Post von einem Inkassobüro erhalten, reagieren Sie schriftlich und widersprechen Sie der Forderung, sofern diese unberechtigt ist.
Tipps zur Prävention und zum Umgang mit Abofallen
- Vorsicht bei Online-Angeboten: Lesen Sie das Kleingedruckte und achten Sie auf versteckte Kosten oder automatische Verlängerungen.
- Keine sensiblen Daten preisgeben: Geben Sie Ihre Kontodaten nur auf vertrauenswürdigen und seriösen Webseiten ein.
- Regelmäßige Kontoüberwachung: Kontrollieren Sie Ihre Kontoauszüge regelmäßig, um verdächtige Abbuchungen frühzeitig zu erkennen.
- Sichere Passwörter verwenden: Schützen Sie Ihre Online-Konten mit sicheren Passwörtern, um Missbrauch zu verhindern.
- Informationspflichten prüfen: Seriöse Anbieter müssen Sie über Ihr Widerrufsrecht und alle Kosten transparent informieren.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie erkenne ich, wofür die Abbuchung der Micropayment AG erfolgt ist?
Meistens steht auf dem Kontoauszug nur „Micropayment AG“ und eine Referenznummer. Fordern Sie bei Micropayment schriftlich Auskunft, für welches Unternehmen die Abbuchung erfolgte.
Was tun, wenn ich keine Vertragsunterlagen habe?
Fordern Sie von der Micropayment AG und dem angeblichen Vertragspartner einen Nachweis über den Vertrag. Ohne Nachweis sind Sie nicht zur Zahlung verpflichtet.
Kann ich die Abbuchungen einfach zurückbuchen?
Ja, innerhalb von acht Wochen können Sie eine SEPA-Lastschrift ohne Angabe von Gründen zurückbuchen lassen. In bestimmten Fällen sogar bis zu 13 Monate rückwirkend.
Drohen Inkasso oder Mahnverfahren?
Wenn Sie die Lastschrift zurückbuchen, kann es sein, dass der Vertragspartner ein Inkassounternehmen beauftragt. Widersprechen Sie schriftlich und fordern Sie einen Vertragsnachweis, falls Sie keinen Vertrag abgeschlossen haben.
Wie kann ich weitere Abbuchungen verhindern?
Sperren Sie das SEPA-Mandat bei Ihrer Bank und informieren Sie die Micropayment AG schriftlich, dass keine weiteren Abbuchungen erfolgen dürfen.
Fazit
Abbuchungen der Micropayment AG sind für viele Verbraucher ein Ärgernis, insbesondere wenn der zugrunde liegende Vertrag nicht bekannt ist. Wichtig ist, schnell zu handeln: Rückbuchung der Lastschrift, schriftlicher Widerspruch, Nachweis verlangen und den Vertragspartner ermitteln.
Kündigen oder widerrufen Sie den Vertrag, sobald dieser bekannt ist, und schützen Sie sich vor weiteren Abbuchungen durch Sperrung des SEPA-Mandats. Bei Unsicherheiten hilft die Verbraucherzentrale oder eine spezialisierte Anwaltskanzlei weiter.
Mit diesen Tipps und Hintergrundinformationen sind Sie bestens gewappnet, um sich effektiv gegen unberechtigte Abbuchungen der Micropayment AG zu wehren und Ihr Konto zu schützen.
„Hat die Micropayment AG bereits Lastschriften von Ihrem Konto vorgenommen, die Sie sich nicht erklären können, wie in diesem Fall geschildert, so können Sie eine Rückbuchung direkt über Ihre Bank veranlassen. Das ist sinnvoll, da die vertragliche Situation noch nicht geklärt ist und die Abbuchungen daher möglicherweise zu Unrecht erfolgt sind.“
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel ersetzt keine individuelle Rechtsberatung. Bei komplexen Fällen oder Unsicherheiten empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit einem Anwalt für Verbraucherrecht.