Möchten Sie verstehen, wie Hebelprodukte funktionieren und mit Aktienhebeln Ihre Chancen und Risiken steuern können? Wir erklären es einfach und klar.

Hebelprodukte sind faszinierende Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz überproportional an Kursbewegungen von Aktien, Indizes oder anderen Basiswerten zu partizipieren.
Doch wie funktionieren diese Produkte genau, welche Chancen und Risiken bergen sie und wie setzt man sie sinnvoll ein? In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema Aktienhebel – verständlich, praxisnah und ohne unnötigen Fachjargon.
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Was sind Hebelprodukte?
Hebelprodukte sind spezielle Wertpapiere, die sich auf einen sogenannten Basiswert beziehen. Das kann eine einzelne Aktie, ein Index wie der DAX, Rohstoffe oder auch Währungen sein. Im Gegensatz zum klassischen Aktienkauf, bei dem Sie 1:1 an der Kursentwicklung teilhaben, verstärken Hebelprodukte die Kursbewegung des Basiswerts – sowohl nach oben als auch nach unten.
Das Prinzip ist einfach: Mit einem Hebelprodukt können Sie mit einem kleinen Einsatz eine große Position am Markt bewegen. Der Hebel wirkt dabei wie ein Multiplikator: Steigt der Kurs des Basiswerts um ein Prozent, steigt der Wert des Hebelprodukts – je nach Hebel – um ein Vielfaches.
Beispiel:
Angenommen, Sie investieren 1.000 Euro in ein Hebelprodukt mit einem Hebel von 5 auf eine Aktie. Steigt die Aktie um 2 %, gewinnt Ihr Hebelprodukt 10 % – also 100 Euro. Fällt die Aktie jedoch um 2 %, verlieren Sie ebenfalls 10 % Ihres Einsatzes.
Wie funktioniert der Hebel bei Aktien?
Der Hebel (englisch: Leverage) entsteht dadurch, dass Sie beim Kauf eines Hebelprodukts nicht den vollen Wert der Position aufbringen müssen. Stattdessen setzen Sie nur einen Bruchteil (die sogenannte Margin) ein, der Rest wird durch den Anbieter des Produkts finanziert.
Das Grundprinzip:
- Sie setzen eigenes Kapital (z.B. 1.000 Euro) ein.
- Der Anbieter „leiht“ Ihnen zusätzliches Kapital, sodass Sie eine größere Position (z.B. 5.000 Euro bei Hebel 5) bewegen können.
- Gewinne und Verluste werden auf Basis der gesamten Position berechnet, nicht nur auf Ihren Einsatz.
Mathematisches Beispiel:
Hebel | Eigenkapital | Handelsvolumen | Gewinn/Verlust bei 1% Kursänderung | Gewinn/Verlust in % |
---|---|---|---|---|
1 | 10.000 € | 10.000 € | 100 € | 1 % |
10 | 1.000 € | 10.000 € | 100 € | 10 % |
50 | 200 € | 10.000 € | 100 € | 50 % |
100 | 100 € | 10.000 € | 100 € | 100 % |
Je höher der Hebel, desto größer die potenziellen Gewinne – aber auch die Verlustrisiken.
Arten von Hebelprodukten
Hebelprodukte gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich in ihrer Funktionsweise und ihrem Risikoprofil unterscheiden:
- Optionsscheine: Verbriefte Rechte, eine Aktie zu einem bestimmten Preis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put).
- Zertifikate mit Knock-out-Barriere: Verlieren ihren Wert sofort, wenn der Basiswert eine bestimmte Schwelle (Knock-out) erreicht.
- CFDs (Contracts for Difference): Differenzkontrakte, bei denen Sie auf die Kursentwicklung eines Basiswerts setzen, ohne diesen zu besitzen.
- Faktor-Zertifikate: Hebeln die Tagesbewegung des Basiswerts um einen festen Faktor.
Allen gemeinsam ist, dass sie sich immer auf einen Basiswert beziehen und dessen Kursbewegung überproportional nachvollziehen.
Wie entsteht der Hebel?
Der Hebel kommt durch den Einsatz von Fremdkapital zustande. Sie investieren nur einen Teil des Gesamtwerts (Margin), der Rest wird vom Anbieter finanziert. Dadurch bewegen Sie mit wenig Eigenkapital große Summen am Markt.
Einfaches Rechenbeispiel:
- Sie setzen 500 Euro ein, der Hebel beträgt 10.
- Sie bewegen damit eine Position im Wert von 5.000 Euro.
- Steigt der Basiswert um 2 %, haben Sie 100 Euro Gewinn gemacht (2 % von 5.000 Euro), was 20 % Ihres Einsatzes entspricht.
Hebelwirkung: Chancen und Risiken
Chancen:
- Überproportionale Gewinne: Schon kleine Kursbewegungen können zu hohen Gewinnen führen.
- Geringer Kapitaleinsatz: Sie benötigen weniger Eigenkapital, um an großen Marktbewegungen zu partizipieren.
- Vielfältige Strategien: Sie können auf steigende (Long) und fallende (Short) Kurse setzen.
Risiken:
- Erhöhtes Verlustrisiko: Verluste werden ebenfalls gehebelt und können den Einsatz schnell übersteigen.
- Totalverlust möglich: Bei Knock-out-Produkten oder starkem Kursrückgang kann das gesamte eingesetzte Kapital verloren gehen.
- Nachschusspflicht: Bei einigen Produkten (z.B. CFDs) können Verluste über das eingesetzte Kapital hinausgehen, wenn eine Nachschusspflicht besteht.
- Komplexität: Die Funktionsweise ist oft komplex und erfordert ständiges Marktmonitoring.
Wie berechnet man den Hebel?
Der Hebel gibt an, um welchen Faktor sich der Wert des Hebelprodukts im Vergleich zum Basiswert verändert. Die Formel lautet:
$$
\text{Hebel} = \frac{\Kurs\ des\ Basiswerts}{Einsatz\ des\ Eigenkapitals}
$$
Beispiel: Eine Aktie kostet 100 Euro, Sie setzen 10 Euro ein. Der Hebel beträgt 10. Steigt die Aktie um 1 %, steigt Ihr Produkt um 10 %.
Bei den meisten Hebelprodukten ist der Hebel nicht konstant, sondern verändert sich mit der Kursentwicklung des Basiswerts. Nur bei Faktor-Zertifikaten bleibt der Hebel konstant.
Long- und Short-Hebelprodukte
Mit Hebelprodukten können Sie sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen:
- Long-Hebelprodukte: Profitieren von steigenden Kursen.
- Short-Hebelprodukte: Profitieren von fallenden Kursen. Sie dienen auch zur Absicherung gegen Kursverluste im Depot.
Für wen sind Hebelprodukte geeignet?
Hebelprodukte sind vor allem für erfahrene Anleger geeignet, die die Funktionsweise und Risiken dieser Produkte verstehen und bereit sind, Verluste zu verkraften. Unerfahrene Anleger sollten sich zunächst intensiv mit den Grundlagen beschäftigen und mit kleinen Beträgen starten.
Wichtige Voraussetzungen:
- Verständnis für die Funktionsweise und das Risiko.
- Bereitschaft, den Markt und die Positionen ständig zu überwachen.
- Klare Risikobegrenzung durch Stop-Loss-Orders und Positionsgrößenmanagement.
Risikomanagement beim Handel mit Hebelprodukten
Risikomanagement ist beim Handel mit Hebelprodukten unerlässlich. Folgende Maßnahmen helfen, das Risiko zu begrenzen:
- Stop-Loss-Orders: Automatischer Verkauf bei Erreichen eines bestimmten Verlusts.
- Positionsgrößenmanagement: Nur einen kleinen Teil des Kapitals pro Trade riskieren.
- Diversifikation: Nicht alles auf eine Karte setzen, sondern verschiedene Basiswerte handeln.
- Kontinuierliche Überwachung: Märkte und Positionen regelmäßig prüfen.
Praxisbeispiele: So funktioniert der Aktienhebel
Beispiel 1: Long-Hebelprodukt auf eine Aktie
Sie setzen 1.000 Euro auf eine Aktie mit einem Hebel von 5. Die Aktie steigt um 4 %. Ihr Gewinn beträgt 20 % (4 % x 5) = 200 Euro. Fällt die Aktie um 4 %, verlieren Sie ebenfalls 200 Euro – das entspricht 20 % Ihres Einsatzes.
Beispiel 2: Short-Hebelprodukt auf den DAX
Sie erwarten fallende Kurse und kaufen ein Short-Hebelprodukt auf den DAX mit einem Hebel von 10. Der DAX fällt um 1,5 %. Ihr Gewinn beträgt 15 % auf den Einsatz. Steigt der DAX um 1,5 %, verlieren Sie 15 % Ihres Kapitals.
Welche Hebelprodukte gibt es im Detail?
Optionsscheine
- Verbriefen das Recht, einen Basiswert zu einem festen Preis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put).
- Hebelwirkung durch geringen Kapitaleinsatz, aber komplexe Preisbildung.
Knock-out-Zertifikate
- Verlieren sofort ihren Wert, wenn eine bestimmte Kursmarke (Knock-out) erreicht wird.
- Hoher Hebel, aber sehr hohes Verlustrisiko.
CFDs (Contracts for Difference)
- Differenzkontrakte auf Basiswerte.
- Handel mit sehr geringem Eigenkapital möglich, aber Nachschusspflicht möglich.
Faktor-Zertifikate
- Hebeln die Tagesbewegung des Basiswerts um einen festen Faktor (z.B. 2, 4, 10).
- Hebel bleibt konstant, aber tägliche Anpassung kann zu Abweichungen führen.
Worauf sollte man beim Handel mit Hebelprodukten achten?
- Produktdetails genau verstehen: Funktionsweise, Hebel, Knock-out-Schwellen und Laufzeiten prüfen.
- Kosten beachten: Gebühren, Spreads und Finanzierungskosten können die Rendite schmälern.
- Risiko realistisch einschätzen: Nur Kapital einsetzen, dessen Verlust verkraftbar ist.
- Nicht emotional handeln: Disziplin und klare Strategien sind entscheidend für den Erfolg.
Fazit: Chancen und Risiken des Aktienhebels abwägen
Hebelprodukte bieten faszinierende Möglichkeiten, mit wenig Eigenkapital hohe Gewinne zu erzielen. Doch die Risiken sind ebenso hoch: Schon kleine Kursbewegungen können zum Totalverlust führen. Wer den Aktienhebel nutzen will, sollte die Funktionsweise verstehen, Risiken begrenzen und diszipliniert handeln.
Zusammengefasst:
- Hebelprodukte sind keine „Wunderwaffe“, sondern Werkzeuge für erfahrene Anleger.
- Sie ermöglichen überproportionale Gewinne – aber auch Verluste.
- Ein gutes Risikomanagement ist unerlässlich.
- Nur wer die Produkte versteht und Risiken bewusst steuert, kann von den Chancen profitieren.
Häufige Fragen zu Hebelprodukten
Was ist ein Hebelprodukt?
Ein Wertpapier, das die Kursbewegung eines Basiswerts (z.B. Aktie, Index) überproportional nachvollzieht.
Wie funktioniert der Hebel?
Sie setzen nur einen Bruchteil des Kapitals ein, der Rest wird vom Anbieter finanziert. Gewinne und Verluste werden auf Basis der gesamten Position berechnet.
Welche Risiken gibt es?
Erhöhte Verlustrisiken bis hin zum Totalverlust, bei manchen Produkten sogar Nachschusspflicht.
Für wen eignen sich Hebelprodukte?
Vor allem für erfahrene Anleger, die die Funktionsweise und Risiken verstehen und bereit sind, Verluste zu verkraften.
Wie kann ich das Risiko begrenzen?
Durch Stop-Loss-Orders, Positionsgrößenmanagement und Diversifikation.
Mit diesem Wissen sind Sie bestens gerüstet, um Hebelprodukte zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Bleiben Sie diszipliniert, informieren Sie sich regelmäßig und setzen Sie nur Kapital ein, dessen Verlust Sie verkraften können – dann kann der Aktienhebel ein spannendes Werkzeug für Ihre Anlagestrategie sein.
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