Sie haben eine Abbuchung namens ‚Counterparty‘ auf Ihrem Konto bemerkt und fragen sich, was dahintersteckt? Hier erfahren Sie alles Wichtige!
Die „Counterparty Abbuchung“ ist ein Begriff, der in der Finanzwelt immer wieder auftaucht. Doch was genau verbirgt sich dahinter, und warum sollten Sie sich darüber informieren?
In diesem Artikel werden wir Ihnen genau erklären, was eine Counterparty Abbuchung ist, wie sie funktioniert, und was Sie machen können, wenn Sie mit unberechtigten Abbuchungen konfrontiert werden.
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Was genau ist eine Counterparty?
Eine Counterparty, auch Gegenpartei genannt, ist die andere Partei, die an einer finanziellen Transaktion beteiligt ist. Da eine finanzielle Transaktion mindestens zwei Parteien erfordert, gibt es für jede Transaktion immer eine Gegenpartei.
Der Käufer einer Anlage hat beispielsweise als Counterparty den Verkäufer, der diese Anlage verkauft. Für jedes abgeschlossene Geschäft können mehrere Counterparties beteiligt sein, zum Beispiel wenn ein Kauf von 1.000 Aktien von zehn Verkäufern mit jeweils 100 Aktien erfüllt wird.
Die Counterparty kann dabei zwischen Privatpersonen, Unternehmen, Staaten oder anderen Organisationen bestehen. Beide Parteien müssen nicht den gleichen Status haben, eine Privatperson kann Counterparty zu einem Unternehmen sein und umgekehrt.
Immer wenn ein Vertrag geschlossen oder eine Vereinbarung getroffen wird, ist eine Partei die Counterparty der anderen. Dies gilt auch für Termingeschäfte und andere Vertragsarten.
Counterparty Risiko
Bei Geschäften mit einer Counterparty besteht ein sogenanntes Counterparty Risiko. Dies ist das Risiko, dass die Gegenpartei ihren Teil der Transaktion nicht erfüllen kann. Bei außerbörslichen Geschäften (OTC-Geschäfte) ist dieses Risiko besonders hoch.
Beispiele sind das Risiko, dass ein Verkäufer die Ware nach Bezahlung nicht liefert oder ein Käufer die Zahlung nach Lieferung nicht leistet.
In vielen Fällen bleibt die Counterparty jedoch anonym und das Risiko wird durch Clearing-Unternehmen übernommen. Beim Handel an Börsen wissen wir beispielsweise nie, wer tatsächlich unsere Gegenpartei ist.
Arten von Counterparties
Counterparties lassen sich in mehrere Arten einteilen:
- Institutionelle Investoren: Dazu gehören Banken, Versicherungen, Pensionsfonds und Vermögensverwalter. Sie handeln mit sehr großen Volumina.
- Market Maker: Sie stellen kontinuierlich Ankaufs- und Verkaufskurse und sorgen so für Liquidität im Markt.
- Hedgefonds: Sie verfolgen komplexe Handelsstrategien, um Renditen zu erzielen. Oft handeln sie mit Hebelprodukten.
- Privatkunden: Kleinanleger, die über Online-Broker handeln. Sie machen nur einen kleinen Anteil des Handelsvolumens aus.
- Algorithmen: Computerprogramme, die automatisiert Orders platzieren. Der Anteil algorithmischer Trades nimmt stetig zu.
Beispiel: Counterparty Abbuchung ING DiBa
Nachdem die Grundlagen geklärt sind, zurück zur Counterparty Abbuchung. Hierbei bucht die Gegenpartei eines Geschäfts oder einer Transaktion einen Betrag vom Konto des anderen ab. Dies kann im Rahmen verschiedener Geschäfte vorkommen:
1. Bei Kreditkartenzahlungen
Wenn mit einer Kreditkarte bezahlt wird, ist die kartenausgebende Bank die Counterparty. Sie zahlt den Rechnungsbetrag vor und bucht ihn später vom Kreditkartenkonto ab.
2. Beim Lastschriftverfahren
Hier erteilt der Kunde einem Unternehmen die Erlaubnis, einen fälligen Betrag per Lastschrift von seinem Konto abzubuchen. Die Firma ist in diesem Fall die Counterparty.
3. Bei Wertpapiergeschäften
Kauft ein Anleger Aktien, Anleihen oder Fonds, wird der fällige Betrag für den Kauf vom Konto abgebucht. Als Counterparty tritt hier der Broker auf.
4. Bei Derivatgeschäften
Bei Termingeschäften werden Gewinne und Verluste durch Abbuchungen vom Konto ausgeglichen. Counterparty ist hier die Gegenpartei des Derivatgeschäfts.
Vorteile der Counterparty Abbuchung
Die Counterparty Abbuchung bietet für Unternehmen und Kunden einige Vorteile:
- Schnelle und bequeme Zahlungsabwicklung
- Kunde muss keine Zahlungstermine beachten
- Geringer Verwaltungsaufwand durch Automatisierung
- Kunde spart sich den Zahlungsverkehr
- Zahlungen können nicht vergessen werden
- Liquiditätsschonend durch spätere Abbuchung
Nachteile und Risiken
Es gibt aber auch Nachteile und Risiken bei der Counterparty Abbuchung:
- Theoretisch kann jeder eine Lastschrift einziehen
- Bank prüft nicht, ob Zahlung gerechtfertigt ist
- Abbuchung kann höher als vereinbart ausfallen
- Kunde trägt Risiko für ausreichende Kontodeckung
- Rückbuchung bei Widerspruch möglich
- Aufbewahrung von Mandaten ist Pflicht
- Kunden können Abbuchung widerrufen
Aus diesem Grund sollten Kunden ihre Kontoauszüge regelmäßig kontrollieren und unberechtigte Abbuchungen umgehend beanstanden. Bei wiederholten Fehlbuchungen kann man sein Konto auch sperren lassen.
Unberechtigte Abbuchungen – Was tun?
Wenn Sie unberechtigte Abbuchungen von Ihrem Konto feststellen, sollten Sie schnell handeln. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können:
- Kontaktieren Sie Ihre Bank: Informieren Sie Ihre Bank sofort über die unberechtigte Abbuchung und bitten Sie um Unterstützung.
- Lastschriftsperre: Wenn Sie wiederholt fehlerhafte Abbuchungen feststellen, können Sie eine Lastschriftsperre setzen, um zukünftige unberechtigte Abbuchungen zu verhindern.
- Rückbuchung: Eine ungenehmigte Lastschrift kann in den meisten Fällen bis zu 13 Monate nach der Meldung des Zahlungsvorgangs durch die Bank zurückgebucht werden.
Fazit
Die Counterparty Abbuchung ist eine praktische und effiziente Zahlungsmethode zwischen Geschäftspartnern. Allerdings birgt sie auch Risiken für Verbraucher. Kunden sollten ihre Konten daher immer im Blick behalten, um ungerechtfertigte Abbuchungen zu vermeiden.
Unternehmen müssen die gesetzlichen Vorgaben wie die Aufbewahrung von Mandaten beachten. Insgesamt überwiegen bei diesem Verfahren aber die Vorteile, weshalb es sich immer größerer Beliebtheit erfreut.
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