Hat Ihre Bank die Dispo-Kündigung ausgesprochen? Wie sollten Sie jetzt reagieren, um finanzielle Nachteile zu vermeiden und Ihre Rechte zu wahren?

Die Kündigung des Dispositionskredits (kurz: Dispo) durch die Bank ist für viele Verbraucher ein Schock – meist trifft sie Menschen, die ohnehin finanziell angespannt sind. Was sind die rechtlichen Hintergründe, wie läuft eine Dispo-Kündigung ab und wie sollten Betroffene reagieren?
Der folgende Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte, gibt praxisnahe Handlungsempfehlungen und zeigt Alternativen auf.
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Was ist ein Dispokredit?
Ein Dispositionskredit ist ein Kreditrahmen, den Banken ihren Kunden auf dem Girokonto einräumen. Damit kann das Konto bis zu einer bestimmten Grenze überzogen werden, meist in Höhe des zwei- bis dreifachen monatlichen Nettoeinkommens. Für die Inanspruchnahme werden Sollzinsen berechnet, die deutlich über den Zinsen klassischer Ratenkredite liegen – häufig zwischen 9 und 12 Prozent, bei Überziehungen sogar bis zu 15 Prozent.
Rechtliche Grundlagen der Dispo-Kündigung
Kündigungsrecht der Bank
Ein Dispokredit wird grundsätzlich unbefristet gewährt. Banken behalten sich jedoch das Recht vor, den Dispo jederzeit zu kürzen oder zu kündigen. Die entsprechenden Klauseln finden sich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Kreditinstitute. Eine ordentliche Kündigung erfolgt meist mit einer Frist von 30 Tagen bis zu zwei Monaten. In Ausnahmefällen, etwa bei einer wesentlichen Verschlechterung der Vermögensverhältnisse des Kunden, ist auch eine fristlose Kündigung möglich (§ 490 BGB).
Wann kündigen Banken den Dispo?
Typische Gründe für eine Dispo-Kündigung sind:
- Arbeitslosigkeit oder Einkommensverlust
- Längerer krankheitsbedingter Lohnausfall
- Negative Schufa-Einträge oder Zahlungsrückstände
- Überschreitung der Kreditlinie oder dauerhafte Überziehung
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wenn der Dispo dringend benötigt wird, kann die Bank die Kreditlinie kürzen oder streichen.
Ablauf der Dispo-Kündigung
Die Bank informiert den Kunden – oft schriftlich – über die Kündigung des Dispokredits. Nicht immer erfolgt eine explizite Benachrichtigung; manchmal bemerken Kunden die Streichung erst, wenn Überweisungen nicht mehr ausgeführt werden oder der Geldautomat kein Geld mehr auszahlt.
Nach der Kündigung fordert die Bank die Rückzahlung des offenen Saldos innerhalb der Kündigungsfrist (meist 30 Tage bis zwei Monate). Bei einer fristlosen Kündigung muss das Minus sofort ausgeglichen werden.
Konsequenzen der Dispo-Kündigung
- Sofortige Rückzahlungsverpflichtung: Der offene Betrag muss innerhalb der Frist zurückgezahlt werden. Für viele Betroffene ist das kaum möglich, da der Dispo oft bis zur Grenze ausgereizt wurde.
- Verrechnung von Geldeingängen: Geht nach der Kündigung Geld auf dem Konto ein, darf die Bank dieses direkt mit den Disposchulden verrechnen – auch Sozialleistungen oder Gehalt sind davon betroffen.
- Gefahr geplatzter Lastschriften: Miete, Strom oder andere Daueraufträge können nicht mehr ausgeführt werden, was zu weiteren Problemen wie Mahngebühren oder Kündigungen führen kann.
So reagieren Sie richtig – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ruhe bewahren und Situation analysieren
Lesen Sie das Kündigungsschreiben sorgfältig. Prüfen Sie, wie hoch der offene Betrag ist und welche Frist die Bank zur Rückzahlung setzt.
Kontakt zur Bank aufnehmen
Suchen Sie umgehend das Gespräch mit Ihrer Bank. Ziel ist es, einen Rückzahlungsplan zu vereinbaren, der Ihrer finanziellen Situation entspricht. Banken sind rechtlich verpflichtet, auf die Interessen ihrer Kunden Rücksicht zu nehmen und eine angemessene Rückzahlungsfrist zu gewähren.
„Wer von einer Einschränkung oder Kündigung seines Dispositionskredits betroffen ist, sollte sich zunächst an seine Bank wenden und um die Vereinbarung eines Rückzahlungsplans bitten.“
Erläutern Sie Ihre Situation offen und plausibel – etwa, warum Sie die Summe nicht in der vorgegebenen Frist zurückzahlen können. Häufig zeigen sich Banken verhandlungsbereit und gewähren längere Rückzahlungsfristen.
Umschuldung prüfen
Ein günstiger Ratenkredit kann helfen, den teuren Dispo abzulösen. Die Zinsen sind meist deutlich niedriger als beim Dispokredit. Allerdings ist eine Umschuldung bei schlechter Bonität oft schwierig, da Banken dann nur teure Kredite oder gar keine Kredite mehr vergeben.
Zweites Konto eröffnen
Eröffnen Sie ein neues Konto bei einer anderen Bank. So schützen Sie künftige Geldeingänge vor der automatischen Verrechnung mit dem Disposaldo auf dem alten Konto. Sollte die Eröffnung eines normalen Kontos nicht möglich sein, haben Sie zumindest Anspruch auf ein Basiskonto.
Umwandlung in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto)
Lassen Sie Ihr Girokonto in ein P-Konto umwandeln, falls eine Pfändung droht. So schützen Sie einen Grundbetrag vor dem Zugriff der Bank. Beachten Sie jedoch, dass Sie mit einem P-Konto keinen Dispo oder Kreditkarte mehr erhalten.
Schuldnerberatung einschalten
Wenn Sie die Situation nicht alleine bewältigen können, wenden Sie sich an eine Schuldnerberatungsstelle. Diese hilft bei der Verhandlung mit der Bank, der Haushaltsplanung und der Suche nach Alternativen.
Ombudsmann oder Schlichtungsstelle einschalten
Kommt keine Einigung mit der Bank zustande, können Sie sich an den Ombudsmann oder die Schlichtungsstelle der Bank wenden. In letzter Konsequenz bleibt der Gang zum Anwalt oder Gericht.
Was Sie vermeiden sollten
- Ignorieren Sie die Kündigung nicht! Die Situation verschärft sich sonst weiter.
- Lassen Sie es nicht zu einer Kontopfändung kommen, ohne vorher ein P-Konto eingerichtet zu haben.
- Verlassen Sie sich nicht darauf, dass die Bank von sich aus eine lange Rückzahlungsfrist gewährt – Sie müssen aktiv werden.
Alternativen zum Dispokredit
- Ratenkredit: Niedrigere Zinsen, feste Laufzeit und planbare Raten.
- Rahmenkredit: Flexibler als der Dispo, meist günstiger, aber ebenfalls kündbar.
- Sparguthaben nutzen: Falls vorhanden, sollten Sie Ersparnisse zur Tilgung einsetzen.
- Familie oder Freunde: In Notlagen kann ein privates Darlehen helfen, den Dispo auszugleichen.
Häufige Fragen zur Dispo-Kündigung
Kann die Bank den Dispo ohne Grund kündigen?
Ja, Banken können den Dispo ohne Angabe von Gründen kündigen, solange dies in den AGB geregelt ist. Eine fristlose Kündigung ist nur bei wesentlichen Verschlechterungen Ihrer Vermögensverhältnisse möglich.
Wie lange habe ich Zeit, den Dispo zurückzuzahlen?
In der Regel beträgt die Frist 30 Tage bis zwei Monate. In Einzelfällen kann eine längere Frist vereinbart werden, wenn Sie dies plausibel begründen.
Was passiert mit meinem Gehalt nach der Dispo-Kündigung?
Geldeingänge auf dem gekündigten Konto werden mit dem Disposaldo verrechnet. Es empfiehlt sich, ein neues Konto zu eröffnen, um wichtige Zahlungen sicherzustellen.
Kann ich nach der Kündigung noch einen Dispo bekommen?
Auf dem gekündigten Konto nicht mehr. Auch auf einem neuen Konto ist ein Dispo bei schlechter Bonität meist ausgeschlossen.
Fazit
Die Kündigung des Dispokredits durch die Bank ist ein gravierender Einschnitt, der schnelles und überlegtes Handeln erfordert. Wer die Kündigung ignoriert, riskiert weitere finanzielle Probleme bis hin zur Kontopfändung.
Suchen Sie frühzeitig das Gespräch mit Ihrer Bank, prüfen Sie Umschuldungsmöglichkeiten und schützen Sie Ihre Geldeingänge durch ein neues Konto. Schuldnerberatungsstellen bieten professionelle Unterstützung, wenn Sie alleine nicht weiterkommen.
Mit Transparenz, Verhandlungsgeschick und rechtzeitigem Handeln lässt sich die Dispo-Kündigung in den meisten Fällen ohne existenzielle Folgen bewältigen.
Tipp: Führen Sie Ihr Girokonto möglichst selten dauerhaft im Minus. Nutzen Sie den Dispo nur als kurzfristigen Notnagel, nicht als Dauerlösung. Wer regelmäßig im Minus ist, sollte frühzeitig über eine Umschuldung oder andere Alternativen nachdenken.
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