Krankentagegeld: Wann sich die Versicherung lohnt

Sind Sie länger krank und fällt Ihr Einkommen weg? Erfahren Sie, wann sich eine Krankentagegeld-Versicherung für Sie wirklich lohnt und worauf Sie achten sollten.

Krankentagegeld Wann sich die Versicherung lohnt

Das Krankentagegeld ist eine der wichtigsten privaten Zusatzversicherungen, wenn es um die Absicherung des Einkommens bei längerer Krankheit geht. Doch wann ist der Abschluss einer Krankentagegeldversicherung tatsächlich sinnvoll? Für wen lohnt sich der Schutz besonders? Und worauf sollte man bei der Tarifwahl achten?

Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über das Thema Krankentagegeld und beleuchtet, für welche Zielgruppen und in welchen Lebenssituationen sich die Versicherung besonders auszahlt.


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Was ist Krankentagegeld?

Das Krankentagegeld ist eine Versicherungsleistung, die gezahlt wird, wenn die versicherte Person aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig ist und dadurch einen Verdienstausfall erleidet. Im Gegensatz zum gesetzlichen Krankengeld, das von der Krankenkasse gezahlt wird, handelt es sich beim Krankentagegeld um eine private Zusatzversicherung. Die Höhe des Krankentagegeldes kann individuell vereinbart werden und soll die finanzielle Lücke schließen, die durch den Wegfall des regulären Einkommens entsteht.

Wichtige Merkmale:

  • Auszahlung eines vorher festgelegten Tagessatzes ab dem vertraglich vereinbarten Zeitpunkt der Arbeitsunfähigkeit
  • Die Leistung ist steuer- und abgabenfrei
  • Flexible Anpassung an das persönliche Einkommen möglich
  • Keine zeitliche Begrenzung der Leistungsdauer, solange die Arbeitsunfähigkeit besteht

Gesetzliche Regelungen: Wer erhält wann welches Geld?

Angestellte in der gesetzlichen Krankenversicherung

  • Lohnfortzahlung: Die ersten sechs Wochen einer Krankheit zahlt der Arbeitgeber das volle Gehalt weiter (Entgeltfortzahlung).
  • Krankengeld: Ab der siebten Woche zahlt die gesetzliche Krankenkasse Krankengeld. Dieses beträgt 70 Prozent des Bruttolohns, maximal aber 90 Prozent des Nettolohns. Vom Krankengeld werden noch Sozialversicherungsbeiträge abgezogen.
  • Einkommenslücke: Gerade bei hohen Einkommen ist die Differenz zwischen dem bisherigen Nettoeinkommen und dem Krankengeld erheblich. Das maximale Krankengeld orientiert sich an der Beitragsbemessungsgrenze und beträgt aktuell höchstens rund 3.858 Euro brutto pro Monat.

Privatversicherte und Selbstständige

  • Privatversicherte Arbeitnehmer: Auch hier endet die Lohnfortzahlung nach sechs Wochen. Die private Krankenversicherung zahlt in der Regel kein Krankengeld, es sei denn, es wurde explizit ein entsprechender Tarif abgeschlossen.
  • Selbstständige und Freiberufler: Sie haben in der Regel keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung oder gesetzliches Krankengeld. Ohne private Absicherung droht bei längerer Krankheit ein kompletter Verdienstausfall.

Für wen lohnt sich eine Krankentagegeldversicherung?

Gesetzlich versicherte Angestellte

Für viele Arbeitnehmer ist die Einkommenslücke nach sechs Wochen Krankheit spürbar. Besonders relevant ist die Krankentagegeldversicherung für:

  • Gutverdiener: Wer ein hohes Einkommen hat, stößt schnell an die Grenzen des gesetzlichen Krankengeldes. Die Differenz zum gewohnten Lebensstandard kann erheblich sein.
  • Hauptverdiener in Familien: Wenn das Familieneinkommen maßgeblich von einer Person abhängt, sollte diese Person über eine Krankentagegeldversicherung nachdenken, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.
  • Personen ohne tarifliche Aufstockung: In manchen Branchen stocken Tarifverträge das Krankengeld auf. Wer davon nicht profitiert, sollte die Versicherung prüfen.

Privatversicherte Arbeitnehmer

Privatversicherte Arbeitnehmer erhalten nach sechs Wochen keine Lohnfortzahlung mehr und müssen sich eigenständig um eine Absicherung kümmern. Eine Krankentagegeldversicherung ist hier praktisch unverzichtbar, um den Lebensstandard zu halten.

Selbstständige und Freiberufler

Für Selbstständige und Freiberufler ist das Krankentagegeld besonders wichtig, da sie weder Lohnfortzahlung noch gesetzliches Krankengeld erhalten. Ohne Versicherung droht bei längerer Krankheit der komplette Wegfall des Einkommens, was schnell existenzbedrohend werden kann.

Vorteile der Krankentagegeldversicherung

  • Finanzielle Sicherheit: Die Versicherung schließt die Lücke zwischen dem gesetzlichen Krankengeld und dem tatsächlichen Nettoeinkommen.
  • Flexibilität: Die Höhe des Tagessatzes kann individuell an das Einkommen und die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
  • Steuer- und abgabenfrei: Die Leistungen aus der Krankentagegeldversicherung sind steuerfrei und unterliegen keinen Sozialabgaben.
  • Laufende Kosten absichern: Fixkosten wie Miete, Kredite und laufende Verpflichtungen können weiterhin bedient werden, ohne auf Rücklagen zurückgreifen zu müssen.
  • Unabhängigkeit: Insbesondere für Selbstständige ist die Versicherung ein wichtiger Baustein, um nicht von Rücklagen oder staatlichen Hilfen abhängig zu sein.

Wann ist der Abschluss sinnvoll?

Ob sich eine Krankentagegeldversicherung lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Höhe des Einkommens und der Fixkosten

Je höher das Einkommen und je mehr laufende Verpflichtungen bestehen, desto größer ist die Lücke im Krankheitsfall. Wer keine ausreichenden Rücklagen hat, sollte über eine Absicherung nachdenken.

Berufliche Situation

  • Selbstständige und Freiberufler: Hier ist die Versicherung fast immer sinnvoll, da sonst kein Schutz bei längerer Krankheit besteht.
  • Angestellte mit hohem Einkommen: Auch hier empfiehlt sich die Versicherung, um den gewohnten Lebensstandard zu sichern.
  • Arbeitnehmer mit tariflicher Aufstockung: Wer durch Tarifvertrag eine Aufstockung des Krankengeldes erhält, braucht die Versicherung meist nicht.

Familiäre Situation

Hauptverdiener in Familien oder Alleinverdiener sollten besonders auf eine ausreichende Absicherung achten, da der Einkommensausfall die ganze Familie trifft.

Rücklagen

Wer über hohe finanzielle Rücklagen verfügt, kann auf eine Versicherung verzichten. Für die meisten Haushalte ist das jedoch keine realistische Option, da Rücklagen oft für andere Zwecke vorgesehen sind.

Tarifwahl und wichtige Kriterien

Leistungsbeginn (Karenzzeit)

Die Versicherung zahlt in der Regel ab einem bestimmten Tag der Arbeitsunfähigkeit. Für Angestellte ist der Leistungsbeginn meist ab dem 43. Tag (nach Ende der Lohnfortzahlung) sinnvoll. Selbstständige können auch eine kürzere Karenzzeit wählen, da sie ab dem ersten Tag auf das Einkommen angewiesen sind.

Höhe des Tagessatzes

Der Tagessatz sollte so gewählt werden, dass die Lücke zwischen dem gesetzlichen Krankengeld und dem Nettoeinkommen geschlossen wird. Zu hohe Tagessätze werden von Versicherern meist abgelehnt oder führen zu höheren Beiträgen.

Gesundheitsprüfung

Vor Abschluss der Versicherung erfolgt in der Regel eine Gesundheitsprüfung. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen führen.

Dynamik

Viele Versicherer bieten eine Dynamik an, bei der der Tagessatz regelmäßig angepasst werden kann, um die Inflation oder steigende Lebenshaltungskosten auszugleichen.

Beitragskosten

Die Kosten für eine Krankentagegeldversicherung hängen vom Eintrittsalter, dem Gesundheitszustand, dem gewünschten Tagessatz und der Karenzzeit ab. Für jüngere und gesunde Versicherte sind die Beiträge meist moderat.

Was zahlt die Krankentagegeldversicherung nicht?

  • Krankheiten, die bereits vor Vertragsabschluss bestanden (Ausschluss von Vorerkrankungen)
  • Arbeitsunfähigkeit durch vorsätzliches Handeln
  • Teilweise auch bei bestimmten Berufsgruppen mit hohem Risiko Einschränkungen

Beispielrechnungen

Angestellter mit gesetzlicher Krankenversicherung

  • Bruttoeinkommen: 5.000 Euro/Monat
  • Nach 6 Wochen: Krankengeld ca. 3.150 Euro/Monat (70 % vom Brutto, max. 90 % vom Netto)
  • Differenz: 1.850 Euro/Monat
  • Empfohlener Tagessatz: ca. 60 Euro

Selbstständiger

  • Monatliches Nettoeinkommen: 4.000 Euro
  • Kein Anspruch auf Lohnfortzahlung oder Krankengeld
  • Empfohlener Tagessatz: 133 Euro (ab Tag 1 oder nach kurzer Karenzzeit)

Häufige Fragen und Irrtümer

Brauche ich als junger, gesunder Mensch eine Krankentagegeldversicherung?
Auch junge Menschen können unerwartet länger krank werden. Gerade zu Beginn der Karriere fehlen meist Rücklagen, sodass die Versicherung auch für diese Zielgruppe sinnvoll sein kann.

Ist das Krankentagegeld steuerpflichtig?
Nein, die Leistungen sind steuer- und abgabenfrei.

Kann ich die Versicherung auch später noch abschließen?
Ja, allerdings können sich mit steigendem Alter und eventuellen Vorerkrankungen die Beiträge erhöhen oder der Abschluss erschwert werden.

Fazit: Für wen lohnt sich das Krankentagegeld?

Die Krankentagegeldversicherung ist für alle sinnvoll, die bei längerer Krankheit einen erheblichen Einkommensverlust fürchten müssen und diesen nicht durch Rücklagen abfedern können. Besonders wichtig ist sie für:

  • Selbstständige und Freiberufler ohne Anspruch auf Lohnfortzahlung oder Krankengeld
  • Privatversicherte Arbeitnehmer
  • Gesetzlich versicherte Angestellte mit hohem Einkommen oder ohne tarifliche Aufstockung
  • Hauptverdiener in Familien

Wer sich für eine Krankentagegeldversicherung entscheidet, sollte die Höhe des Tagessatzes und den Leistungsbeginn sorgfältig an die eigene Lebenssituation anpassen. Die Versicherung bietet ein wichtiges finanzielles Sicherheitsnetz in einer Phase, in der man sich auf die Genesung konzentrieren sollte – ohne zusätzliche Existenzsorgen.

Tipp: Lassen Sie sich vor Abschluss individuell beraten und vergleichen Sie die Tarife verschiedener Anbieter. So stellen Sie sicher, dass Sie optimal abgesichert sind und im Ernstfall keine bösen Überraschungen erleben.


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