Unberechtigte Abbuchung auf dem Girokonto – Was tun?

Sie bemerken eine unberechtigte Abbuchung auf Ihrem Girokonto? Es ist wichtig, schnell zu handeln. Hier erfahren Sie, welche Schritte Sie unternehmen können.

Unberechtigte Abbuchung auf dem Girokonto Was tun

Unberechtigte oder falsche Abbuchungen vom eigenen Konto sind leider keine Seltenheit. Laut einer Umfrage der Postbank aus dem Jahr 2022 gaben 13 Prozent der Befragten an, bereits Opfer von unerlaubten Abbuchungen geworden zu sein.

Was ist in so einem Fall zu tun? Wie können Sie weitere unberechtigte Abbuchungen verhindern und Ihr Geld zurückbekommen?


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Ursachen für falsche Abbuchungen

Es gibt verschiedene Gründe, warum plötzlich unberechtigte Abbuchung auf dem Girokonto auftauchen kann:

  • Phishing: Kriminelle gelangen durch das Ausspähen von Zugangsdaten (Phishing) an Ihre Bankverbindung und buchen Geld ab.
  • Datendiebstahl: Bei einem Datendiebstahl bei einem Online-Shop oder Dienstleister können auch Bankdaten abhandenkommen und missbraucht werden.
  • Betrug: Betrügerische Unternehmen buchen für nicht erbrachte Dienstleistungen oder nicht gelieferte Waren Geld ohne Berechtigung ab.
  • Irrtümliche Abbuchung: In seltenen Fällen kommt es auch zu irrtümlichen Doppel- oder Falschbuchungen durch Unternehmen.

Um unberechtigte Abbuchungen zu verhindern, sollten Sie grundsätzlich sorgsam mit Ihren Bankdaten umgehen. Teilen Sie diese nur bei vertrauenswürdigen Anbietern.

Sofortmaßnahmen bei unberechtigter Abbuchung auf dem Girokonto

Wenn Sie eine unbekannte Abbuchung auf Ihrem Konto entdecken, sollten Sie umgehend folgende Schritte einleiten:

  • Informieren Sie unverzüglich Ihre Bank über die falsche Abbuchung. Je schneller Sie handeln, desto höher sind Ihre Chancen, das Geld zurückzubekommen.
  • Widersprechen Sie der Abbuchung schriftlich bei Ihrer Bank. Zur Sicherheit auch den Abbucher informieren.
  • Prüfen Sie ältere Kontoauszüge auf weitere unberechtigte Abbuchungen des Unternehmens.
  • Lassen Sie Ihr Konto für Lastschriften des Abbuchers sperren, um weitere Abbuchungen zu unterbinden.
  • Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei, falls es sich um Betrug handelt. Als Beweis Kontoauszüge bereithalten.
  • Melden Sie den Vorfall bei Ihrer Kreditkartengesellschaft, wenn die Abbuchung über eine Kreditkarte erfolgte.

Vorgehen bei wiederholten unberechtigten Abbuchungen

Bei wiederholten unerlaubten Abbuchungen durch das gleiche Unternehmen sollten Sie zusätzlich:

  • Das SEPA-Lastschriftmandat widerrufen. Informieren Sie auch den Zahlungsempfänger.
  • Mittels Einzugsermächtigungssperre Lastschriften des Unternehmens generell untersagen.
  • Bei fortgesetzten Abbuchungen kann eine Strafanzeige wegen Betrugs ratsam sein.
  • Sammeln Sie Beweise wie Kontoauszüge, Schriftverkehr, Mahnungen.
  • Lassen Sie sich rechtlich beraten, etwa von Verbraucherzentralen oder Anwälten.
  • In einigen Fällen kann auch eine zivilrechtliche Unterlassungsklage gegen den Abbucher Erfolg haben.

Binnen 8 Wochen: Falsche Abbuchungen zurückbuchen lassen

Laut Gesetz können Lastschrifteinzüge innerhalb von 8 Wochen nach Kontobelastung ohne Angabe von Gründen zurückgebucht werden.

Nutzen Sie also dieses Chargeback-Verfahren, um unrechtmäßig abgebuchte Beträge zurückzuholen:

  • Innerhalb von 6 Wochen: Kostenlose Rückbuchung möglich
  • Bis zu 8 Wochen danach: Rückbuchung gegen Gebühr möglich
  • Danach ist eine Rückbuchung ausgeschlossen

Stellen Sie den Rückbuchungsantrag am besten schriftlich bei Ihrer Bank. Dafür müssen Sie lediglich Ort, Datum, Kontonummer sowie Höhe und Begünstigten der Lastschrift angeben.

Ihre Bank ist verpflichtet, Lastschriften auf Verlangen zurückzubuchen. Dazu kann sie aber Unterlagen wie Kontoauszüge anfordern. Im Regelfall bekommen Sie den abgebuchten Betrag dann umgehend wieder gutgeschrieben.

Schadenersatz bei betrügerischen Abbuchungen

Für betrügerische Abbuchungen haften Banken prinzipiell nicht.

  • Bei grober Fahrlässigkeit von Bankmitarbeitern kann es jedoch Ausnahmen geben. Dies müssen Gerichte im Einzelfall entscheiden.
  • Handelt es sich um einen Datendiebstahl bei einer Bank, können Geschädigte Schadenersatzansprüche geltend machen.
  • Bei betrügerischen Webshops haben Kunden kaum Chancen auf Kostenerstattung durch die Bank. Hier hilft nur eine Strafanzeige.

Generell sollten Sie bei unberechtigter Abbuchung auf dem Girokonto aber zuerst das Gespräch mit dem Unternehmen suchen. Teilweise handelt es sich um Versehen, die sich aufklären lassen. Bestehen Sie aber auf Ihrem Recht – niemand darf einfach so Geld von Ihrem Konto abbuchen.

Fazit

  • Überprüfen Sie Ihre Kontobewegungen regelmäßig auf Unstimmigkeiten. Je eher Sie falsche Abbuchungen bemerken, desto besser.
  • Bei unberechtigten Abbuchungen sollten Sie schnell handeln: Widersprechen, zurückbuchen lassen und die Bank informieren.
  • Gegen wiederholte unerlaubte Abbuchungen können Sie sich mit Mandatswiderruf und Sperren wehren.
  • Mittels Chargeback-Verfahren lassen sich fehlerhafte Abbuchungen in der Regel innerhalb von 8 Wochen rückgängig machen.
  • Bei Betrug sollten Sie Anzeige erstatten und Schadenersatzansprüche prüfen. Lassen Sie sich beraten.

Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihr Konto auch vor unberechtigten Zugriffen schützen und Ihr Geld zurückbekommen, wenn doch einmal etwas schiefläuft.


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