Zollgebühren USA: Wann muss man zahlen?

Planen Sie eine Reise oder Bestellung aus den USA und fragen sich, wann Zollgebühren anfallen? Erfahren Sie hier, wann und wie viel Sie wirklich zahlen müssen.

Zollgebühren USA Wann muss man zahlen

Der internationale Warenverkehr zwischen den USA und Deutschland ist für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen attraktiv, birgt jedoch einige Hürden in Bezug auf Zollgebühren und Einfuhrabgaben.

Wer Waren aus den USA bestellt, sollte die aktuellen Regelungen und Schwellenwerte kennen, um böse Überraschungen bei der Lieferung zu vermeiden.


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Im Folgenden wird umfassend erläutert, wann Zollgebühren anfallen, wie sie berechnet werden, welche weiteren Abgaben zu beachten sind und wie der Ablauf der Verzollung funktioniert.

Grundlagen: Wann fallen Zollgebühren bei US-Importen an?

Waren, die aus den USA nach Deutschland eingeführt werden, unterliegen grundsätzlich den gleichen Bestimmungen wie alle Importe aus Nicht-EU-Ländern. Entscheidend ist dabei der Warenwert, der sich aus Kaufpreis, Versandkosten und gegebenenfalls Versicherungsgebühren zusammensetzt.

Schwellenwerte im Überblick:

  • Bis 150 Euro Warenwert: Keine Zollgebühren, aber Einfuhrumsatzsteuer (EUSt) und ggf. Verbrauchssteuern fallen an.
  • Über 150 Euro Warenwert: Zusätzlich zu EUSt und ggf. Verbrauchssteuern werden Zollgebühren erhoben.

Die Berechnung basiert immer auf dem Gesamtwert der Sendung, also Kaufpreis plus Versandkosten und Versicherung bis zum Verzollungspunkt.

Einfuhrumsatzsteuer und Verbrauchssteuern

Einfuhrumsatzsteuer (EUSt):

  • Wird ab einem Warenwert von 0 Euro erhoben, seit die Freigrenze von 22 Euro am 1. Juli 2021 abgeschafft wurde.
  • Entspricht in der Regel dem deutschen Mehrwertsteuersatz (19 % bzw. 7 % für bestimmte Waren).
  • Wird auf den Gesamtwert der Ware inklusive Versandkosten berechnet.

Verbrauchssteuern:

  • Fallen zusätzlich bei bestimmten Warengruppen wie Alkohol, Tabak oder Kaffee an.
  • Werden unabhängig vom Warenwert erhoben, sofern die entsprechende Ware importiert wird.

Zollgebühren: Ab wann und wie hoch?

Ab wann fallen Zollgebühren an?

  • Zollgebühren werden erst ab einem Warenwert von über 150 Euro fällig.
  • Maßgeblich ist der sogenannte „Zollwert“ (Kaufpreis + Versand + Versicherung).

Wie hoch sind die Zollgebühren?

  • Die Höhe richtet sich nach dem Zolltarif der jeweiligen Warengruppe.
  • Die meisten Zollsätze liegen zwischen 0 % und 5 %, können aber je nach Produktgruppe abweichen oder durch Sonderzölle (z. B. Antidumpingzölle) ergänzt werden.
  • Die genaue Einstufung erfolgt anhand der Zolltarifnummer (HS-Code).

Beispielrechnung:

  • Kaufpreis: 120 Euro
  • Versandkosten: 40 Euro
  • Gesamtwert: 160 Euro → Zollgebühren werden fällig.

Zusätzliche Gebühren und Kosten

Auslagepauschale:

  • Wird die Verzollung durch den Paketdienst übernommen, fällt meist eine Auslagepauschale von etwa 6 Euro an, die bei der Zustellung kassiert wird.

Zollabfertigungsgebühr (bei Importen in die USA):

  • Für Sendungen mit einem Zollwert über 2.500 USD erhebt die US-Zollverwaltung eine Zollabfertigungsgebühr von 0,3464 %, mindestens jedoch 32,71 USD und maximal 634,62 USD.
  • Für niedrigere Werte erfolgt eine vereinfachte Abfertigung ohne diese Gebühr.

Mindest- und Höchstbeträge:

  • Die Zollabfertigungsgebühr fällt nur an, wenn der Zollwert 2.500 USD überschreitet.

Ablauf der Verzollung und Bezahlung

Wie läuft die Verzollung ab?

  • Nach Eintreffen der Sendung prüft der Zoll die Angaben auf der Zollerklärung und berechnet die fälligen Abgaben.
  • Der Empfänger wird benachrichtigt und kann die Ware entweder beim Zollamt abholen oder die Abwicklung durch den Paketdienst durchführen lassen.
  • Die Abgaben werden meist bar bei Zustellung oder bei Abholung am Zollamt bezahlt.

Dokumente und Nachweise:

  • Rechnung über den Kaufpreis
  • Zahlungsnachweis (z. B. Kontoauszug, PayPal-Beleg)
  • Versandbeleg

Elektronische Anmeldung für Unternehmen:

  • Unternehmen benötigen eine EORI-Nummer und müssen die Ware elektronisch zur Verzollung anmelden.

Sonderfälle und Ausnahmen

Geschenksendungen:

  • Für Geschenke gilt ebenfalls die 150-Euro-Grenze für Zollgebühren.
  • Auch hier fallen ab dem ersten Cent Einfuhrumsatzsteuer und ggf. Verbrauchssteuern an.

Reiseverkehr:

  • Bei persönlicher Einfuhr (z. B. Flugreise) gelten höhere Freigrenzen: 430 Euro für Erwachsene, 175 Euro für Personen unter 15 Jahren.

IOSS-Verfahren:

  • Bei Bestellungen über Online-Shops, die am IOSS-Verfahren teilnehmen, wird die Einfuhrumsatzsteuer direkt beim Kauf berechnet und abgeführt.
  • Zollgebühren ab 150 Euro müssen weiterhin beim Zoll entrichtet werden.

Praktische Tipps für den US-Einkauf

  • Vor dem Kauf: Informiere dich über den Gesamtpreis inklusive Versand und Versicherung, um die Schwellenwerte korrekt zu berechnen.
  • Zollrechner nutzen: Online-Zollrechner helfen, die voraussichtlichen Abgaben zu kalkulieren.
  • Dokumentation: Bewahre alle Belege (Rechnung, Zahlungsnachweis, Versandbeleg) auf, um Probleme bei der Verzollung zu vermeiden.
  • Transparente Anbieter: Seriöse Händler weisen im Bestellprozess auf mögliche Zusatzkosten hin und bieten oft eine IOSS-Option an.

Häufige Fragen und Antworten

Muss ich immer Zoll zahlen, wenn ich in den USA bestelle?

  • Nein, Zollgebühren fallen nur an, wenn der Warenwert 150 Euro übersteigt. Einfuhrumsatzsteuer und ggf. Verbrauchssteuern werden jedoch immer erhoben.

Werden Versandkosten bei der Berechnung berücksichtigt?

  • Ja, Versandkosten und Versicherungen zählen zum Warenwert und beeinflussen, ob Zollgebühren fällig werden.

Wie erfahre ich, wie viel ich zahlen muss?

  • Nach Ankunft der Sendung benachrichtigt der Zoll oder der Paketdienst über die fälligen Abgaben und das weitere Vorgehen.

Kann ich die Verzollung selbst übernehmen?

  • Ja, du kannst die Ware beim Zollamt abholen und die Abgaben direkt dort zahlen. Alternativ übernimmt der Paketdienst die Abwicklung gegen eine Gebühr.

Fazit

Beim Import von Waren aus den USA nach Deutschland sind ab einem Warenwert von 150 Euro Zollgebühren zu zahlen. Bereits ab dem ersten Cent fallen Einfuhrumsatzsteuer und ggf. Verbrauchssteuern an. Die Berechnung erfolgt auf Basis des Gesamtwerts der Sendung inklusive Versand und Versicherung.

Die Höhe der Zollgebühren richtet sich nach dem jeweiligen Zolltarif der Ware. Für Unternehmen gelten zusätzliche Meldepflichten. Privatpersonen sollten sich vor dem Kauf über die zu erwartenden Kosten informieren und alle Belege aufbewahren, um eine reibungslose Verzollung zu gewährleisten.

Zusammengefasst:

  • Bis 150 Euro: Keine Zollgebühren, aber EUSt und ggf. Verbrauchssteuern.
  • Über 150 Euro: Zusätzlich Zollgebühren je nach Warengruppe.
  • Versandkosten zählen zum Warenwert.
  • Abgaben werden bei Zustellung oder Abholung bezahlt.
  • Transparente Dokumentation und Vorbereitung vermeiden Probleme beim Zoll.

Mit diesem Wissen lassen sich böse Überraschungen vermeiden und der Einkauf in den USA bleibt attraktiv und kalkulierbar.


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