Buchungstag und Wertstellung – Banking-Erklärung

Kennen Sie den Unterschied zwischen Buchungstag und Wertstellung im Banking? Warum sind diese Begriffe so wichtig und wie beeinflussen sie Ihr Konto?“

Buchungstag und Wertstellung - Banking-Erklärung

Der Buchungstag und die Wertstellung sind zwei wichtige Begriffe im Bankwesen, die häufig auf Kontoauszügen auftauchen. Obwohl die beiden Daten oft identisch sind, haben sie unterschiedliche Bedeutungen.

Während der Buchungstag angibt, wann eine Transaktion im System der Bank verbucht wurde, zeigt die Wertstellung an, wann eine Transaktion tatsächlich wirksam wird.


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In diesem Artikel werden der Buchungstag und die Wertstellung im Detail erläutert. Es wird erklärt, was die Begriffe bedeuten, worin sich Buchungstag und Wertstellung unterscheiden und welche Auswirkungen dies für Bankkunden hat. Zudem wird auf die rechtlichen Vorgaben zur Wertstellung eingegangen.

Definition Buchungstag

Der Buchungstag (auch Valutadatum genannt) bezeichnet das Datum, an dem eine Transaktion wie beispielsweise eine Überweisung oder Lastschrift von der Bank bearbeitet und im System verbucht wird.

Konkret gibt der Buchungstag an, wann eine Geldbewegung auf dem Kontoauszug erscheint und die Höhe des Kontosaldos beeinflusst. Der Buchungstag sagt jedoch noch nichts darüber aus, ob eine Transaktion bereits wirksam ist oder wann das Geld flüssig wird.

Beispiele für Buchungstage:

  • Eine Überweisung geht am Montag bei der Bank ein und wird noch am selben Tag bearbeitet und verbucht → Der Montag ist der Buchungstag
  • Die Bank zieht am 1. des Monats die Kontoführungsgebühren ein → Der 1. ist der Buchungstag
  • Der Buchungstag kann auch auf einen Samstag oder Sonntag fallen, wenn die Bank an diesen Tagen Buchungen vornimmt

Der Buchungstag ist somit ein reiner Verwaltungstermin, der angibt, wann die Bank eine Transaktion im System erfasst und bucht. Für Kunden ist der Buchungstag vor allem deshalb relevant, weil er den Kontostand beeinflusst, der auf dem Kontoauszug erscheint.

Definition Wertstellung

Die Wertstellung, auch Valuta oder Valutadatum genannt, gibt an, wann eine Transaktion tatsächlich wirksam wird. Sie zeigt den Zeitpunkt, ab dem eine Kontobewegung zins- und verfügungswirksam ist.

Konkret bedeutet das:

  • Bei einer Gutschrift ist die Wertstellung der Tag, ab dem die Bank dem Kunden die Gutschrift tatsächlich zur Verfügung stellt und verzinst. Erst ab der Wertstellung kann der Kunde also frei über den gutgeschriebenen Betrag verfügen.
  • Bei einer Belastung ist die Wertstellung der Tag, ab dem die Bank dem Kunden den belasteten Betrag vom Konto abbucht und nicht mehr verzinst.

Die Wertstellung ist somit der Zeitpunkt, ab dem das Geld auf dem Konto flüssig wird oder verschwindet. Sie zeigt den echten Kontostand an, während der Buchungstag nur die Verbuchung angibt.

Unterschied zwischen Buchungstag und Wertstellung

Der wesentliche Unterschied zwischen Buchungstag und Wertstellung ist folgender:

  • Der Buchungstag gibt an, wann eine Transaktion im System der Bank verbucht wird.
  • Die Wertstellung zeigt an, wann eine Transaktion wirksam wird und sich auf den Kontostand auswirkt.

Oder vereinfacht ausgedrückt:

  • Der Buchungstag ist ein Verwaltungsvorgang.
  • Die Wertstellung ist der Zeitpunkt, ab dem das Geld kommt oder geht.

In vielen Fällen fallen Buchungstag und Wertstellung auf dasselbe Datum. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen zwischen Buchung und Wertstellung ein oder mehrere Tage liegen:

  • Die Wertstellung liegt vor dem Buchungstag: Beispielsweise bei der Bareinzahlung auf das eigene Konto. Das Geld ist sofort verfügbar, die Buchung erfolgt aber erst an einem der folgenden Bankarbeitstage.
  • Die Wertstellung liegt nach dem Buchungstag: Zum Beispiel bei Scheckgutschriften oder Lastschrifteinzügen. Die Buchung erfolgt schnell, das Geld wird aber erst später wertgestellt.

Für Bankkunden ist es wichtig, sich dieses Unterschieds bewusst zu sein. Nur die Wertstellung zeigt verlässlich an, wann eine Transaktion wirksam ist und sich auf den Kontostand auswirkt. Eine frühere Buchung ohne Wertstellung bedeutet nicht, dass das Geld schon da ist.

Bedeutung für Bankkunden

Für Bankkunden ist vor allem die Wertstellung relevant, da sie Auskunft darüber gibt, wann eine Transaktion wirksam ist und das Geld kommt oder geht. Die Buchung allein sagt darüber noch nichts aus.

Vermeidung von Überziehungen

Da zwischen Buchung und Wertstellung einige Tage liegen können, besteht für Bankkunden die Gefahr, das Konto unbeabsichtigt zu überziehen.

Beispiel:

  • Am Montag überweist ein Kunde 100 € von seinem Konto
  • Die Buchung erfolgt am Montag, die Wertstellung aber erst am Mittwoch
  • Der Kunde sieht am Montag auf seinem Kontoauszug noch den vollen Betrag und hebt 300 € ab
  • Tatsächlich sind aufgrund der Wertstellung am Mittwoch aber schon 100 € abgebucht, so dass das Konto überzogen ist

Um solche Überziehungen zu vermeiden, müssen Kunden daher immer auf die Wertstellung achten. Nur die Wertstellung zeigt verlässlich an, wann das Geld kommt oder tatsächlich weg ist.

Verfügbarkeit von Geldbeträgen

Bankkunden sollten bei wichtigen Zahlungen stets die Wertstellung beachten, um sicherzustellen, dass das Geld auch wirklich verfügbar ist.

Beispiel:

  • Am Montag erhält ein Kunde eine Überweisung über 500 € gutgeschrieben (Buchungstag)
  • Die Wertstellung ist aber erst für Mittwoch angegeben
  • Tatsächlich kann der Kunde das Geld erst ab Mittwoch ausgeben, auch wenn die Buchung schon am Montag erfolgt ist

Für Kunden ist es daher wichtig, Buchungstag und Wertstellung zu unterscheiden. Nur die Wertstellung zeigt verlässlich an, ab wann das Geld zur Verfügung steht.

Zinsberechnung

Auch für die Zinsberechnung ist die Wertstellung relevant. Die Bank berechnet Soll- oder Habenzinsen gemäß der Wertstellung, nicht nach dem Buchungstag.

Liegt die Wertstellung einer Gutschrift zeitlich vor der Buchung, wird sie rückwirkend verzinst. Das Gleiche gilt umgekehrt bei Belastungen.

Gesetzliche Vorgaben zur Wertstellung

Für die Wertstellung von Transaktionen auf Girokonten gelten bestimmte gesetzliche Vorgaben, vor allem § 675t BGB. Die wichtigsten Regelungen:

  • Überweisungseingänge müssen unverzüglich mit Eingang beim Zahlungsdienstleister wertgestellt werden. Auch bei nachträglicher Buchung muss die Wertstellung spätestens auf den Eingangstag datiert werden.
  • Lastschrifteinzüge dürfen frühestens zum Zeitpunkt der Kontobelastung wertgestellt werden. Eine rückwirkende Wertstellung ist unzulässig.
  • Bareinzahlungen sind immer am Tag der Einzahlung wertzustellen, auch wenn die Buchung später erfolgt.
  • Kontobelastungen sind frühestens zum Buchungstag wertzustellen.

Ziel dieser Regelungen ist der Schutz von Bankkunden. Die Vorgaben stellen sicher, dass Einzahlungen und Gutschriften schnellstmöglich verfügbar gemacht werden müssen. Belastungen und Abbuchungen werden hingegen erst zum spätestmöglichen Zeitpunkt wirksam.

Besonderheiten bei Unternehmenskonten

Bei Geschäftskonten von Unternehmen sind abweichende Wertstellungsregelungen möglich. Die Bank und der Firmenkunde können hier individuelle Vereinbarungen treffen.

Gebräuchlich sind zum Beispiel folgende Absprachen:

  • Spätere Wertstellung von Gutschriften (z.B. zur Liquiditätsplanung)
  • Frühere Wertstellung von Belastungen (z.B. zum Zinsvorteil)
  • Kollektive Wertstellung bestimmter Transaktionen am Monatsende

Solche Vereinbarungen sind rechtlich zulässig, da bei Unternehmenskonten der besondere Verbraucherschutz entfällt. Sie müssen zwischen Kunde und Bank individuell schriftlich fixiert werden.

Fazit

Der Buchungstag gibt an, wann eine Transaktion im System der Bank verbucht wird. Die Wertstellung zeigt, wann eine Transaktion wirksam ist und sich auf den Kontostand auswirkt.

Für Kunden ist die Wertstellung wichtig, um Überziehungen zu vermeiden und die tatsächliche Verfügbarkeit von Geldbeträgen zu prüfen. Gesetzliche Vorgaben regeln die Wertstellung zugunsten der Kunden.

Buchungstag und Wertstellung sollten auf Kontoauszügen daher immer beachtet werden, um den aktuellen Kontostand richtig einschätzen zu können. Die Wertstellung ist der Zeitpunkt, ab dem das Geld kommt oder geht.


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