P-Konto Freibetrag überschritten: Was nun?

Sie haben den Freibetrag Ihres P-Kontos überschritten und wissen nicht, was zu tun ist? Hier finden Sie wichtige Tipps und Schritte.

P-Konto Freibetrag Überschritten - Was tun

Ein Pfändungsschutzkonto, kurz P-Konto, bietet Schuldnern einen gewissen Schutz vor Kontopfändungen. Auf dem P-Konto ist ein monatlicher Grundfreibetrag vor Pfändungen geschützt, so dass die Deckung der grundlegenden Lebenshaltungskosten sichergestellt ist.

Doch was passiert, wenn der Freibetrag auf dem P-Konto überschritten wird? Dieser Artikel klärt die wichtigsten Fragen.


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Was ist ein P-Konto?

Ein P-Konto ist ein spezielles Girokonto, das einen bestimmten Freibetrag vor Kontopfändungen schützt. Jeder Kontoinhaber hat das Recht, sein normales Girokonto in ein solches Pfändungsschutzkonto umwandeln zu lassen. Die Bank muss diesem Wunsch nachkommen.

Der Basisfreibetrag auf dem P-Konto beträgt seit dem 1. Juli 2023 1.410 Euro pro Monat. Dieser Betrag ist automatisch vor Pfändungen sicher, sobald das P-Konto eingerichtet ist.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Freibetrag noch erhöht werden, z.B. wenn Unterhaltspflichten bestehen oder bestimmte Sozialleistungen bezogen werden. Dafür muss der Kontoinhaber seiner Bank eine sogenannte „P-Konto-Bescheinigung“ vorlegen.

Was passiert bei Überschreitung des P-Konto Freibetrags?

Wird der festgelegte Freibetrag auf dem P-Konto überschritten, greift die Kontopfändung für den überschüssigen Betrag. Das bedeutet: Alles was über dem Freibetrag liegt, wird einbehalten und letztlich an die Gläubiger ausgezahlt.

Allerdings geschieht dies nicht sofort. Zunächst wird der überschüssige Betrag auf ein separates Konto, das sogenannte Auskehrungskonto, umgebucht. Dort ist das Geld vorerst noch vor dem Gläubigerzugriff sicher.

Zu Beginn des Folgemonats wird der überschüssige Betrag dann wieder auf das P-Konto zurück transferiert und als neues Einkommen gewertet. Wird dann durch die Zahlungseingänge erneut der Freibetrag überschritten, bucht die Bank die Differenz wieder auf das Auskehrungskonto. Erst von dort kann das Geld dann tatsächlich an die Gläubiger ausgezahlt werden.

Für den Kontoinhaber bedeutet das: Er hat keine Möglichkeit, Geld anzusparen, das über dem Freibetrag liegt. Alles was den festgelegten Betrag übersteigt, wird früher oder später an die Gläubiger fließen.

Kann man den P-Konto Freibetrag erhöhen?

Es gibt Möglichkeiten, den Pfändungsfreibetrag auf dem P-Konto zu erhöhen, wenn der Basisbetrag nicht ausreicht. Dafür muss der Kontoinhaber aktiv werden und Nachweise bei seiner Bank oder dem Vollstreckungsgericht einreichen.

Folgende Gründe können eine Erhöhung des Freibetrags rechtfertigen:

  • Unterhaltspflichten: Für jede Person, der gegenüber eine gesetzliche Unterhaltspflicht besteht, erhöht sich der Freibetrag um 294,02 Euro (Stand Juli 2023).
  • Bezug von Sozialleistungen: Wer Leistungen wie Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Grundsicherung im Alter bezieht, kann ebenfalls einen höheren Freibetrag geltend machen.
  • Pflegebedürftigkeit und Behinderung: Auch gesundheitliche Einschränkungen und damit verbundene Mehrbedarfe können eine Rolle spielen.
  • Nachzahlungen von Sozialleistungen: Einmalige Nachzahlungen von Renten, Kindergeld oder anderen Sozialleistungen können bis zu einer bestimmten Grenze (in der Regel 500 Euro) zusätzlich geschützt werden.

Um den erhöhten Freibetrag zu erhalten, muss der Kontoinhaber die entsprechenden Nachweise bei seiner Bank einreichen. In der Regel geschieht das über eine „P-Konto-Bescheinigung“, die von Arbeitgebern, Sozialleistungsträgern oder Schuldnerberatungsstellen ausgestellt wird.

In besonderen Fällen, etwa bei sehr hohen Einkünften oder komplexen Lebenssituationen, kann auch ein Antrag direkt beim zuständigen Vollstreckungsgericht nötig sein.

Fazit

Ein P-Konto bietet Schuldnern einen wichtigen Basispfändungsschutz. Doch der festgelegte Freibetrag reicht nicht in jeder Lebenssituation aus. Wird er überschritten, fließt der überschüssige Betrag letztlich an die Gläubiger.

Kontoinhaber sollten daher prüfen, ob sie Anspruch auf einen erhöhten Freibetrag haben. Mit den richtigen Nachweisen lässt sich in vielen Fällen mehr Geld vor der Pfändung schützen. Betroffene sollten sich dazu frühzeitig informieren und beraten lassen, etwa bei Schuldnerberatungsstellen oder einem Anwalt.


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