Haben Sie versehentlich Geld falsch überwiesen bei der Sparkasse? Wissen Sie, welche Schritte jetzt wichtig sind, um Ihr Geld zurückzuholen?

Ein Moment der Unachtsamkeit reicht aus: Ein Zahlendreher in der IBAN, ein falscher Betrag oder ein Flüchtigkeitsfehler bei der Empfängerauswahl – und schon ist das Geld auf dem falschen Konto gelandet. Wer eine Überweisung bei der Sparkasse falsch ausgeführt hat, steht zunächst vor einem Schreckmoment.
Doch wie sollte man reagieren? Welche Möglichkeiten gibt es, das Geld zurückzuholen? Und wie kann man sich künftig besser schützen? Dieser umfassende Ratgeber gibt Antworten auf alle wichtigen Fragen und zeigt Schritt für Schritt, was im Ernstfall zu tun ist.
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Fehler bei Überweisungen sind keine Seltenheit. Die häufigsten Ursachen:
- Zahlendreher oder Tippfehler in der IBAN
- Falscher Betrag eingegeben (z. B. Komma verrutscht)
- Verwechslung von Empfängern, etwa bei gespeicherten Vorlagen im Online-Banking
- Versehentlich doppelt überwiesen
- Veraltete Kontodaten verwendet
Besonders bei der Eingabe langer IBANs mit 22 Stellen ist ein Fehler schnell passiert. Die Prüfziffer in der IBAN verhindert zwar viele Fehler, aber nicht alle – existiert die falsch eingegebene IBAN tatsächlich, landet das Geld auf dem fremden Konto.
Sofortmaßnahmen: Was tun, wenn das Geld falsch überwiesen wurde?
Schnelles Handeln ist entscheidend, um die Chancen auf eine Rückbuchung zu erhöhen. Die wichtigsten Schritte im Überblick:
- Kontoauszüge und Überweisungsdetails prüfen: Stellen Sie fest, wohin das Geld überwiesen wurde und wie hoch der Betrag war.
- Umgehend die Sparkasse kontaktieren: Rufen Sie Ihre Filiale oder die Hotline an und schildern Sie den Vorfall. Je schneller Sie reagieren, desto besser stehen die Chancen, dass die Überweisung gestoppt werden kann.
- Überweisungsrückruf beauftragen: Die Sparkasse kann einen Überweisungsrückruf starten, solange das Geld noch nicht dem Empfängerkonto gutgeschrieben wurde. Dies ist meist nur kurz nach der Ausführung möglich, da SEPA-Überweisungen oft innerhalb von Minuten abgewickelt werden.
Wichtig: Die Rückholung einer Überweisung ist in der Regel nicht kostenlos. Je nach Sparkasse können Gebühren anfallen, die auch dann berechnet werden, wenn die Rückholung nicht erfolgreich ist.
Ablauf eines Überweisungsrückrufs bei der Sparkasse
Schritt | Beschreibung |
---|---|
Überweisung prüfen | Kontoauszug und Überweisungsdetails kontrollieren |
Sparkasse kontaktieren | Sofort anrufen oder in der Filiale melden |
Überweisungsrückruf starten | Die Sparkasse versucht, die Überweisung zu stoppen, sofern noch nicht ausgeführt |
Rückmeldung abwarten | Sparkasse informiert, ob der Rückruf erfolgreich war |
Weitere Schritte | Falls das Geld bereits gutgeschrieben wurde: Empfänger kontaktieren oder rechtliche Schritte |
Was passiert, wenn das Geld bereits gutgeschrieben wurde?
Ist das Geld bereits auf dem Konto des (falschen) Empfängers angekommen, wird es schwieriger. Die Sparkasse hat dann keinen direkten Zugriff mehr auf den Betrag. Folgendes ist möglich:
- Empfänger kontaktieren: Versuchen Sie, den Empfänger direkt zu erreichen und um Rücküberweisung zu bitten. Oft zeigen sich Privatpersonen oder Unternehmen kulant, insbesondere bei offensichtlichen Fehlern.
- Sparkasse einschalten: Bitten Sie Ihre Sparkasse, Kontakt mit der Bank des Empfängers aufzunehmen. Diese informiert den Kontoinhaber und bittet um Zustimmung zur Rücküberweisung.
- Rechtliche Schritte: Weigert sich der Empfänger, das Geld zurückzugeben, bleibt nur der Weg über das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Nach § 812 BGB ist der Empfänger verpflichtet, das zu Unrecht erhaltene Geld zurückzuzahlen. Die Sparkasse stellt auf Anfrage die nötigen Daten zur Durchsetzung des Anspruchs zur Verfügung – ab einer Summe von 20 Euro greift ein spezielles Auskunftsverfahren zwischen den Banken.
Sonderfall: Überweisung an ein nicht existierendes Konto
Wurde das Geld an eine IBAN überwiesen, die es gar nicht gibt, besteht kein Grund zur Sorge. In diesem Fall wird der Betrag nach wenigen Tagen automatisch auf das eigene Konto zurückgebucht. Sie müssen nichts weiter unternehmen – außer die Überweisung an den richtigen Empfänger erneut auszuführen.
Lastschrift statt Überweisung: Widerruf möglich
Handelt es sich nicht um eine Überweisung, sondern um eine Lastschrift, gelten andere Regeln:
- Mit SEPA-Lastschriftmandat: Belastungen können innerhalb von acht Wochen nach Abbuchung ohne Angabe von Gründen zurückgebucht werden.
- Ohne gültiges Mandat: Liegt kein Mandat vor oder wurde es widerrufen, haben Sie sogar 13 Monate Zeit, die Erstattung zu verlangen.
Die Rückbuchung kann direkt im Online-Banking oder in der Filiale veranlasst werden.
Echtzeit-Überweisungen: Besonderheiten
Bei Echtzeit-Überweisungen (Instant Payment) ist ein Rückruf in der Regel nicht mehr möglich, da der Betrag innerhalb von Sekunden dem Empfängerkonto gutgeschrieben wird. Hier bleibt nur der direkte Kontakt zum Empfänger oder der Weg über rechtliche Schritte.
Gebühren für Rückruf und Rückbuchung
Die Sparkassen verlangen für den Überweisungsrückruf in der Regel eine Gebühr. Diese wird auch dann fällig, wenn die Rückholung nicht erfolgreich ist. Die Höhe variiert je nach Institut, liegt aber meist im Bereich von 10 Euro plus eventuelle Auslagen. Im Erfolgsfall können weitere Kosten hinzukommen.
Prävention: So vermeiden Sie Überweisungsfehler
Um Überweisungsfehler zu vermeiden, helfen einige einfache Maßnahmen:
- Zahlungsdaten sorgfältig prüfen: Kontrollieren Sie IBAN, Betrag und Empfängername vor dem Absenden der Überweisung.
- QR-Code oder Fotoüberweisung nutzen: Viele Sparkassen-Apps ermöglichen das Scannen von Rechnungen oder QR-Codes, wodurch Tippfehler vermieden werden.
- Vorlagen für wiederkehrende Zahlungen anlegen: So minimieren Sie das Risiko, falsche Daten einzugeben.
- Kontoauszüge regelmäßig prüfen: So entdecken Sie Unstimmigkeiten frühzeitig und können schnell reagieren.
Häufige Fragen und Antworten
Kann ich eine Überweisung im Online-Banking selbst zurückholen?
Ein Rückruf ist meist nur möglich, solange die Überweisung noch nicht ausgeführt wurde. Manche Sparkassen bieten im Online-Banking eine entsprechende Funktion an. Ist das Geld bereits beim Empfänger, hilft nur noch der Kontakt über die Bank oder direkt zum Empfänger.
Was passiert, wenn ich einen Zahlendreher in der IBAN habe?
Existiert die falsche IBAN nicht, wird das Geld automatisch zurückgebucht. Existiert sie, landet das Geld auf dem fremden Konto und Sie müssen die oben beschriebenen Schritte einleiten.
Wer haftet bei Überweisungsfehlern?
Grundsätzlich haftet der Auftraggeber für falsch eingegebene Daten. Die Bank ist nur verpflichtet, die Überweisung an die angegebene IBAN auszuführen, unabhängig davon, ob der Name stimmt.
Wie lange dauert eine Rückbuchung?
Ist der Überweisungsrückruf erfolgreich, kann das Geld innerhalb weniger Tage wieder auf dem Konto sein. Bei rechtlichen Auseinandersetzungen kann es jedoch deutlich länger dauern.
Rechtliche Grundlagen: Anspruch auf Rückzahlung
Nach deutschem Recht (§ 812 BGB) ist der Empfänger verpflichtet, zu Unrecht erhaltenes Geld zurückzugeben. Verweigert der Empfänger die Rückzahlung, kann der Absender zivilrechtlich gegen ihn vorgehen. Die Sparkasse unterstützt dabei, indem sie die nötigen Daten zur Verfügung stellt, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind.
Zusammenfassung: Das Wichtigste auf einen Blick
- Schnell handeln: Je eher Sie den Fehler bemerken und die Sparkasse informieren, desto besser sind die Chancen auf eine Rückholung.
- Überweisungsrückruf beauftragen: Möglich, solange das Geld noch nicht gutgeschrieben wurde.
- Bei bereits gebuchtem Geld: Empfänger kontaktieren, Sparkasse einschalten, ggf. rechtliche Schritte einleiten.
- Nicht existierende IBAN: Geld wird automatisch zurückgebucht.
- Lastschriften: Innerhalb von acht Wochen (mit Mandat) bzw. 13 Monaten (ohne Mandat) widerrufbar.
- Gebühren beachten: Für Rückrufe fallen meist Kosten an.
- Prävention: Sorgfältige Prüfung der Daten, Nutzung digitaler Helfer, regelmäßige Kontrolle der Kontoauszüge.
Praktische Tipps für den Alltag
- Nutzen Sie die Funktionen Ihrer Sparkassen-App, um Rechnungen per Foto oder QR-Code zu erfassen.
- Speichern Sie häufig genutzte Empfängerdaten als Vorlagen im Online-Banking.
- Aktivieren Sie Benachrichtigungen für Kontobewegungen, um sofort über Abbuchungen informiert zu werden.
- Melden Sie sich im Zweifel immer direkt bei Ihrer Sparkasse und schildern Sie den Vorfall offen und ehrlich.
Fazit
Ein Überweisungsfehler ist ärgerlich, aber meist kein Grund zur Panik. Wer schnell reagiert und die richtigen Schritte einleitet, hat gute Chancen, sein Geld zurückzuerhalten. Die Sparkasse unterstützt ihre Kunden dabei mit klaren Prozessen und digitalen Hilfsmitteln.
Mit etwas Aufmerksamkeit und Sorgfalt lassen sich viele Fehler von vornherein vermeiden – und falls doch einmal etwas schiefgeht, wissen Sie jetzt, was zu tun ist.