Falsche Angaben in Kfz-Versicherung – Strafen vermeiden

Möchten Sie wissen, welche Strafen bei falschen Angaben in Ihrer Kfz-Versicherung drohen und wie Sie diese vermeiden können?

Falsche Angaben in Kfz-Versicherung - Strafen vermeiden

Falsche Angaben in der Kfz-Versicherung sind kein Kavaliersdelikt. Sie können nicht nur teuer werden, sondern auch den Versicherungsschutz gefährden und im schlimmsten Fall sogar strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie, welche Angaben bei der Kfz-Versicherung besonders kritisch sind, welche Strafen drohen und wie Sie Fehler vermeiden.


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Die wichtigsten Angaben bei der Kfz-Versicherung

Beim Abschluss einer Kfz-Versicherung müssen Versicherungsnehmer zahlreiche Fragen beantworten. Zu den wichtigsten Angaben zählen:

  • Jährliche Fahrleistung (Kilometerangabe)
  • Hauptnutzer und weitere Fahrer
  • Abstellort des Fahrzeugs (Garage, Straße, Carport)
  • Beruf und Alter des Versicherungsnehmers
  • Nutzung des Fahrzeugs (privat, gewerblich)
  • Vorschäden und Schadensfreiheitsklasse

Diese Angaben dienen den Versicherern zur Risikobewertung und Beitragsberechnung. Bereits kleine Abweichungen können den Beitrag spürbar beeinflussen.

Warum sind korrekte Angaben so wichtig?

Versicherungsunternehmen kalkulieren ihre Prämien auf Basis des individuellen Risikos. Werden Angaben geschönt oder verschwiegen, etwa indem die jährliche Fahrleistung zu niedrig angegeben oder ein junger Fahrer nicht gemeldet wird, spart der Versicherungsnehmer zunächst am Beitrag. Kommt es jedoch zu einem Schadenfall, werden die Angaben überprüft – und Falschangaben schnell aufgedeckt.

Typische Falschangaben und ihre Folgen

a) Zu niedrige Kilometerleistung

Viele Versicherungsnehmer geben bewusst eine geringere jährliche Fahrleistung an, um den Beitrag zu senken. Wird im Schadenfall jedoch festgestellt, dass das Fahrzeug deutlich mehr gefahren wurde, drohen Nachzahlungen und Vertragsstrafen.

b) Nicht gemeldete Fahrer

Wird das Fahrzeug regelmäßig von einer Person genutzt, die nicht im Vertrag steht (z. B. der 18-jährige Sohn), kann der Versicherer im Schadensfall die Selbstbeteiligung erhöhen oder den Beitrag nachträglich anpassen.

c) Falscher Abstellort

Wer angibt, das Fahrzeug stehe nachts sicher in einer Garage, in Wahrheit aber am Straßenrand, riskiert im Diebstahlsfall eine Kürzung der Kaskoleistung.

d) Verschweigen von Vorschäden

Wer frühere Unfälle oder Schäden verschweigt, begeht ebenfalls eine Obliegenheitsverletzung, die im Ernstfall zum Verlust des Versicherungsschutzes führen kann.

Strafen und Konsequenzen bei Falschangaben

a) Vertragsstrafen und Nachzahlungen

  • Die meisten Versicherer berechnen den zu Unrecht gesparten Beitrag nach und verlangen ihn rückwirkend für das laufende Jahr.
  • Bei vorsätzlichen Falschangaben drohen Vertragsstrafen von bis zu 1.000 Euro oder sogar eine Verdopplung des Versicherungsbeitrags im Folgejahr.
  • Die Selbstbeteiligung kann um bis zu 500 Euro erhöht werden, wenn ein nicht gemeldeter Fahrer einen Unfall verursacht.
  • In schweren Fällen kann der Versicherer den Vertrag kündigen, was die Suche nach einer neuen Versicherung erschwert.

b) Gefährdung des Versicherungsschutzes

  • In der Regel bleibt der Versicherungsschutz bestehen, insbesondere bei der Kfz-Haftpflichtversicherung.
  • Bei grober Fahrlässigkeit oder arglistiger Täuschung kann der Versicherer jedoch vom Vertrag zurücktreten oder die Leistung verweigern.
  • In der Kaskoversicherung kann die Entschädigung gekürzt oder verweigert werden, wenn die Falschangaben das Risiko wesentlich beeinflusst haben.

c) Strafrechtliche Konsequenzen

  • Wird durch Falschangaben ein Schaden erschlichen, handelt es sich um Versicherungsbetrug nach § 263 StGB.
  • Die Strafen reichen von hohen Geldstrafen bis zu Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren, in besonders schweren Fällen sogar bis zu zehn Jahren.
  • Die Verjährungsfrist für Versicherungsbetrug beträgt fünf Jahre.

Wie decken Versicherer Falschangaben auf?

Versicherer prüfen im Schadensfall die Angaben im Vertrag sehr genau:

  • Unfallberichte und Polizeiprotokolle geben Aufschluss über den tatsächlichen Fahrer und den Unfallhergang.
  • Werkstattrechnungen und der Kilometerstand werden kontrolliert, um die Fahrleistung zu überprüfen.
  • Stichprobenartige Abfragen und Nachweise sind üblich, insbesondere bei auffälligen Schadensmeldungen.

Fehlerhafte Angaben korrigieren – so geht’s richtig

Nicht jede Falschangabe ist absichtlich. Oft entstehen Fehler aus Unwissenheit oder im Schock nach einem Unfall. Wichtig ist:

  • Fehler so schnell wie möglich der Versicherung melden.
  • Angaben korrigieren, bevor der Schadensfall abschließend reguliert wird.
  • Im Zweifel einen Anwalt für Verkehrsrecht hinzuziehen, um rechtliche Nachteile zu vermeiden.

Wird der Fehler rechtzeitig korrigiert, bleibt der Versicherungsschutz in der Regel erhalten.

Gesetzliche Grundlagen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kfz-Versicherungen in Deutschland regeln unter anderem:

  • Versicherungsvertragsgesetz (VVG)
  • Pflichtversicherungsgesetz (PflVG)
  • Kfz-Pflichtversicherungs-Verordnung (KfzPflVV)
  • Allgemeine Bedingungen für die Kraftfahrtversicherung (AKB)

Diese Gesetze und Vertragsbedingungen legen die Rechte und Pflichten von Versicherungsnehmer und Versicherer fest, insbesondere bei Falschangaben und Obliegenheitsverletzungen.

Besondere Pflichten des Versicherungsnehmers

Neben der Wahrheitspflicht bei Vertragsabschluss bestehen weitere Pflichten:

  • Unverzügliche Anzeige von Schäden
  • Mitwirkung bei der Schadenaufklärung
  • Einhaltung von Fristen, z. B. bei der Meldung eines Todesfalls

Verstöße gegen diese Pflichten können den Versicherungsschutz gefährden oder zu Leistungskürzungen führen.

Praxistipps: So vermeiden Sie Strafen

  • Alle Angaben wahrheitsgemäß und vollständig machen. Auch vermeintlich unwichtige Details können im Schadensfall entscheidend sein.
  • Regelmäßige Überprüfung der Vertragsdaten: Ändert sich die Fahrleistung, der Nutzerkreis oder der Abstellort, sollte dies umgehend dem Versicherer gemeldet werden.
  • Fahrerwechsel und junge Fahrer immer angeben: Auch wenn dies den Beitrag erhöht, schützt es vor bösen Überraschungen im Schadensfall.
  • Werkstattrechnungen und Kilometerstände dokumentieren: So können Sie im Streitfall nachweisen, dass die Angaben korrekt waren.
  • Im Schadensfall Ruhe bewahren: Nur notwendige Angaben machen und keine vorschnellen Schuldeingeständnisse abgeben.
  • Bei Unsicherheiten frühzeitig anwaltlichen Rat einholen.

Fazit: Ehrlichkeit zahlt sich aus

Falsche Angaben in der Kfz-Versicherung mögen kurzfristig Geld sparen, können aber langfristig teuer werden und sogar strafrechtliche Konsequenzen haben. Wer seine Angaben regelmäßig überprüft und Änderungen rechtzeitig meldet, ist auf der sicheren Seite und vermeidet böse Überraschungen im Schadensfall.

Versicherungen sind längst in der Lage, Falschangaben aufzudecken. Ehrlichkeit und Transparenz sind daher der beste Schutz vor Strafen und dem Verlust des Versicherungsschutzes.

Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine individuelle Rechtsberatung. Im Zweifel wenden Sie sich bitte an einen Fachanwalt für Verkehrsrecht.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:


Tipp 💡

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  • Falsche Angaben führen zu Nachzahlungen, Vertragsstrafen bis 1.000 Euro oder Verdopplung des Beitrags.
  • In schweren Fällen drohen Kündigung des Vertrags und strafrechtliche Verfolgung.
  • Der Versicherungsschutz bleibt meist erhalten, kann aber bei grober Täuschung entfallen.
  • Fehler sollten umgehend korrigiert werden, um Nachteile zu vermeiden.
  • Ehrliche und vollständige Angaben schützen vor Strafen und Problemen im Schadensfall.