Ratenzahlung bei Versandhäusern – Schufa-Meldung möglich?

Interessieren Sie sich für Ratenzahlung bei Versandhäusern und fragen sich, ob dabei eine Schufa-Meldung erfolgt? Hier erfahren Sie alles Wichtige dazu.

Melden Versandhäuser die Ratenzahlungen der Schufa

Die Ratenzahlung ist für viele Verbraucher ein attraktives Finanzierungsmodell, um größere Anschaffungen bei Versandhäusern wie Otto, Quelle oder Baur flexibel zu stemmen. Doch mit der bequemen Möglichkeit, Waren in monatlichen Teilbeträgen zu bezahlen, stellen sich viele Kunden die Frage: Wird eine Ratenzahlung bei Versandhäusern der Schufa gemeldet?

Welche Auswirkungen hat das auf die eigene Bonität? Und unter welchen Umständen droht ein negativer Schufa-Eintrag? Dieser umfassende Artikel beleuchtet alle Aspekte rund um das Thema Ratenzahlung und Schufa bei Versandhäusern.


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Was ist die Schufa und welche Rolle spielt sie bei Ratenzahlungen?

Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größte Auskunftei für Bonitätsdaten. Sie sammelt und bewertet Informationen über das Zahlungsverhalten von Privatpersonen und Unternehmen. Banken, Versandhäuser, Mobilfunkanbieter und andere Vertragspartner melden der Schufa Daten über Kredite, Kreditkarten, Ratenzahlungen, Leasingverträge und Zahlungsausfälle.

Der sogenannte Schufa-Score ist für viele Unternehmen die Grundlage, um das Risiko eines Zahlungsausfalls einzuschätzen. Ein guter Score erleichtert es, Kredite oder Finanzierungen zu erhalten – ein schlechter Score kann zu Ablehnungen oder schlechteren Konditionen führen.

Ratenzahlung bei Versandhäusern: Wie funktioniert sie?

Versandhäuser bieten ihren Kunden verschiedene Möglichkeiten, Einkäufe in Raten zu bezahlen. Die klassische Ratenzahlung sieht vor, dass der Kaufbetrag über einen festen Zeitraum (z. B. 12 oder 24 Monate) in gleichbleibenden Monatsraten beglichen wird. Oft gibt es auch flexible Modelle, bei denen die Ratenhöhe angepasst werden kann oder zeitweise Zahlungspausen möglich sind.

Voraussetzung für eine Ratenzahlung ist in der Regel eine Bonitätsprüfung, bei der das Versandhaus die Kreditwürdigkeit des Kunden prüft – häufig durch eine Anfrage bei der Schufa. Erst wenn diese Prüfung positiv ausfällt, wird die Ratenzahlung gewährt.

Wird eine Ratenzahlung bei Versandhäusern der Schufa gemeldet?

**Bonitätsprüfung bei Ratenkauf

Bereits bei der Beantragung einer Ratenzahlung führt das Versandhaus in der Regel eine Schufa-Anfrage durch, um die Bonität des Kunden zu prüfen. Diese sogenannte „Anfrage Kreditkonditionen“ (soft inquiry) hat keine Auswirkungen auf den Schufa-Score, da sie lediglich zur Bonitätsprüfung dient und nicht gespeichert wird.

**Eintrag eines Ratenkaufvertrags

Kommt es zum Abschluss eines Ratenzahlungsvertrags, kann dieser als Kreditvertrag bei der Schufa eingetragen werden. Dies ist insbesondere bei klassischen Ratenkäufen der Fall, bei denen ein formalisierter Kreditvertrag zustande kommt. Der Eintrag erscheint dann als laufender Kredit im Schufa-Datensatz des Kunden.

Ob und wie der Ratenkauf gemeldet wird, hängt von den internen Richtlinien des Versandhauses ab. Bei großen Anbietern wie Otto ist eine Meldung an die Schufa üblich, um die Transparenz und Sicherheit für beide Seiten zu gewährleisten.

**Positive und negative Schufa-Einträge

Ein Schufa-Eintrag durch einen Ratenkauf ist zunächst neutral oder sogar positiv, solange die Raten pünktlich bezahlt werden. Er zeigt, dass der Kunde einen Kreditvertrag ordnungsgemäß bedient und kann sich günstig auf den Schufa-Score auswirken.

Problematisch wird es erst, wenn es zu Zahlungsstörungen kommt: Bleiben Raten aus oder wird der Vertrag nicht wie vereinbart bedient, kann dies zu einem negativen Schufa-Eintrag führen, der die Kreditwürdigkeit deutlich verschlechtert.

Wann erfolgt ein negativer Schufa-Eintrag?

Ein negativer Schufa-Eintrag erfolgt nicht schon bei der ersten Mahnung. Die gesetzlichen Voraussetzungen sind klar geregelt: Zunächst müssen mindestens zwei Mahnungen erfolgt sein, in denen auf die Möglichkeit eines Schufa-Eintrags hingewiesen wird.

Erst wenn der Kunde trotz dieser Mahnungen nicht zahlt, kann das Versandhaus oder das beauftragte Inkassounternehmen die Forderung als Negativmerkmal an die Schufa melden.

Widerspricht der Kunde der Forderung, darf ein Schufa-Eintrag ohne gerichtlichen Titel nicht erfolgen. Erst wenn ein Vollstreckungsbescheid oder ein Urteil vorliegt, ist ein Eintrag zulässig.

Ratenzahlungsvereinbarung nach Zahlungsrückstand: Schutz vor negativem Schufa-Eintrag?

Kommt es zu Zahlungsschwierigkeiten und wird mit dem Versandhaus oder Inkassounternehmen eine Ratenzahlungsvereinbarung getroffen, darf in der Regel kein negativer Schufa-Eintrag erfolgen, solange die vereinbarten Raten pünktlich gezahlt werden. Denn eine solche Vereinbarung bewirkt einen Zahlungsaufschub, wodurch die Forderung nicht mehr fällig ist.

Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat 2021 entschieden, dass ein Negativ-Eintrag bei der Schufa in diesem Fall rechtswidrig ist und gelöscht werden muss, da keine fällige Forderung mehr besteht. Inkassounternehmen dürfen zudem nur dann eine Meldung an die Schufa machen, wenn sie vom Gläubiger ausdrücklich dazu beauftragt wurden.

Wie lange bleiben Schufa-Einträge gespeichert?

Einträge über laufende Kredit- oder Ratenzahlungsverträge bleiben bis zu drei Jahre nach vollständiger Rückzahlung gespeichert. Positive Einträge, wie die ordnungsgemäße Rückzahlung eines Kredits, können sich positiv auf die Bonität auswirken. Negative Einträge, etwa wegen Zahlungsverzugs, bleiben ebenfalls drei Jahre gespeichert und erschweren die Aufnahme neuer Kredite oder Finanzierungen.

Auswirkungen von Ratenzahlung und Schufa-Eintrag auf die Bonität

Positive Auswirkungen

  • Nachweis ordnungsgemäßer Rückzahlung steigert das Vertrauen künftiger Kreditgeber.
  • Regelmäßige, pünktliche Zahlungen verbessern langfristig den Schufa-Score.

Negative Auswirkungen

  • Mehrere parallele Ratenzahlungsverträge können die Bonität belasten, da sie als laufende Verbindlichkeiten gewertet werden.
  • Zahlungsverzug oder Vertragsstörung führen zu negativen Einträgen und verschlechtern die Kreditwürdigkeit erheblich.

Unterschiede zwischen Versandhäusern: Otto, Quelle, Baur & Co.

Die meisten großen Versandhäuser wie Otto, Quelle oder Baur arbeiten mit der Schufa zusammen und melden abgeschlossene Ratenzahlungsverträge. Die genauen Bedingungen und der Umfang der Meldung können sich jedoch je nach Anbieter unterscheiden.

Während bei Otto eine Bonitätsprüfung und Meldung üblich sind, kann es bei kleineren Versandhändlern auch Ausnahmen geben, etwa wenn eine eigene interne Bonitätsprüfung durchgeführt wird.

Datenschutz und Transparenz

Versandhäuser sind verpflichtet, ihre Kunden transparent über die Verarbeitung personenbezogener Daten und die Weitergabe an Auskunfteien wie die Schufa zu informieren.

In den Datenschutzrichtlinien der Unternehmen ist geregelt, wann und wie Daten an die Schufa gemeldet werden. Kunden können sich jederzeit informieren, welche Daten gespeichert und gemeldet werden, und haben das Recht auf Auskunft und Korrektur.

Was tun bei unberechtigten Schufa-Einträgen?

Kommt es zu einem unberechtigten Schufa-Eintrag, etwa weil die Forderung bereits beglichen oder eine Ratenzahlungsvereinbarung getroffen wurde, sollten Betroffene umgehend Widerspruch einlegen und die Löschung des Eintrags verlangen. Ein Anwalt kann in solchen Fällen unterstützen und notfalls auch gerichtlich gegen unrechtmäßige Einträge vorgehen.

Tipps für Verbraucher: So vermeiden Sie negative Schufa-Einträge bei Ratenzahlung

  • Prüfen Sie vor Abschluss einer Ratenzahlung Ihre finanzielle Situation realistisch.
  • Zahlen Sie die vereinbarten Raten stets pünktlich.
  • Nehmen Sie Kontakt zum Versandhaus auf, wenn Zahlungsschwierigkeiten drohen, und vereinbaren Sie frühzeitig eine Ratenzahlung oder Stundung.
  • Bewahren Sie alle Unterlagen und Schriftwechsel auf, um im Streitfall nachweisen zu können, dass eine Vereinbarung getroffen wurde.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Schufa-Auskunft und lassen Sie unberechtigte Einträge löschen.

Häufige Fragen und Antworten

Wird jede Ratenzahlung bei der Schufa gemeldet?
Nein, nicht jede Ratenzahlung wird automatisch gemeldet. Entscheidend ist, ob ein formalisierter Kreditvertrag zustande kommt und wie die internen Richtlinien des Versandhauses aussehen.

Beeinflusst eine Ratenzahlung meinen Schufa-Score?
Ja, laufende Ratenzahlungsverträge werden als Kredite gewertet und können die Bonität beeinflussen. Pünktliche Zahlungen wirken sich positiv aus, Zahlungsverzug negativ.

Wann kommt es zu einem negativen Schufa-Eintrag?
Ein negativer Eintrag erfolgt erst nach mindestens zwei erfolglosen Mahnungen und dem Hinweis auf einen möglichen Schufa-Eintrag. Bei Widerspruch ist ein Eintrag nur mit gerichtlichem Titel zulässig.

Wie lange bleiben Einträge gespeichert?
In der Regel bleiben Einträge bis zu drei Jahre nach Erledigung der Forderung gespeichert.

Kann ich einen Schufa-Eintrag löschen lassen?
Unberechtigte Einträge können gelöscht werden. Dazu ist ein Widerspruch beim Gläubiger oder der Schufa nötig, ggf. mit anwaltlicher Unterstützung.

Fazit

Die Ratenzahlung bei Versandhäusern ist eine praktische Möglichkeit, größere Anschaffungen zu finanzieren. Sie geht jedoch fast immer mit einer Bonitätsprüfung und häufig auch mit einem Eintrag bei der Schufa einher. Solange die Raten pünktlich gezahlt werden, ist dies für die Bonität meist unproblematisch oder sogar vorteilhaft.

Kommt es jedoch zu Zahlungsstörungen, droht ein negativer Schufa-Eintrag, der weitreichende Folgen für die Kreditwürdigkeit haben kann.

Verbraucher sollten sich der möglichen Auswirkungen bewusst sein, ihre finanzielle Situation realistisch einschätzen und bei Problemen frühzeitig das Gespräch mit dem Versandhaus suchen. Transparenz, Sorgfalt und rechtzeitiges Handeln helfen, negative Überraschungen bei der Schufa zu vermeiden und die Vorteile der Ratenzahlung sicher zu nutzen.


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