Planen Sie, sich neben Ihrem Job selbstständig zu machen? Worauf müssen Sie achten, um rechtlich abgesichert und erfolgreich durchzustarten?

Die nebenberufliche Selbstständigkeit erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Sie bietet die Möglichkeit, eine Geschäftsidee mit geringem Risiko zu testen, sich ein zweites Standbein aufzubauen oder die eigene Leidenschaft zum Beruf zu machen – und das alles, ohne auf die finanzielle Sicherheit des Hauptjobs zu verzichten.
Doch der Schritt in die Selbstständigkeit neben dem Beruf ist mit einigen Herausforderungen und Pflichten verbunden. In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie, was Sie beachten müssen, wie Sie am besten vorgehen und welche rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Aspekte entscheidend sind.
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Warum nebenberuflich selbstständig machen?
Die Gründe für eine nebenberufliche Selbstständigkeit sind vielfältig:
- Testen der Geschäftsidee ohne großes Risiko
- Zusätzliche Einkommensquelle
- Persönliche Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung
- Aufbau eines zweiten Standbeins für mehr finanzielle Sicherheit
- Vorbereitung auf eine spätere hauptberufliche Selbstständigkeit
Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten oder bei unklaren Zukunftsaussichten im Hauptjob bietet die nebenberufliche Selbstständigkeit eine attraktive Möglichkeit, neue Wege zu gehen, ohne alles auf eine Karte zu setzen.
Die richtige Geschäftsidee finden
Der erste Schritt ist die Wahl einer passenden Geschäftsidee. Überlegen Sie, welche Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungen Sie mitbringen. Häufige Bereiche für die nebenberufliche Selbstständigkeit sind:
- Online-Handel (z. B. über Etsy, eBay, Amazon)
- Dienstleistungen wie Webdesign, Grafikdesign, Übersetzungen oder Texterstellung
- Beratung und Coaching in Ihrem Fachgebiet
- Content Creation (Bloggen, Vlogging, Podcasts)
- Handwerkliche oder kreative Tätigkeiten (z. B. Kunst, DIY-Produkte)
- Eventplanung oder Hochzeitsorganisation
Wichtig ist, dass die Tätigkeit mit Ihren beruflichen und privaten Verpflichtungen vereinbar ist und Sie nicht überfordert.
Businessplan und Planung
Auch wenn Sie „nur“ nebenberuflich starten, ist ein Businessplan sinnvoll. Er hilft Ihnen, Ihre Ziele, Zielgruppen, Marketingstrategien, Finanzplanung und Risiken zu definieren. Ein Businessplan dient als Leitfaden und erleichtert es, den Überblick zu behalten und die Entwicklung Ihres Unternehmens zu steuern.
Anmeldung und rechtliche Voraussetzungen
Anmeldung der Tätigkeit
- Gewerbetreibende müssen ihre Tätigkeit beim Gewerbeamt anmelden.
- Freiberufler (z. B. Journalisten, Künstler, Berater) melden sich direkt beim Finanzamt an.
Rechtsform wählen
Für die meisten nebenberuflichen Gründer ist das Einzelunternehmen die einfachste und kostengünstigste Rechtsform. Alternativen sind die GbR (bei mehreren Gründern) oder Kapitalgesellschaften wie UG oder GmbH. Die Wahl der Rechtsform hat Auswirkungen auf Haftung, Steuern und Buchhaltung.
Genehmigungen und Qualifikationen
Für bestimmte Tätigkeiten benötigen Sie spezielle Genehmigungen oder Nachweise (z. B. Handwerkskarte, Meisterbrief, behördliche Erlaubnisse). Prüfen Sie vorab, ob Ihre Tätigkeit genehmigungspflichtig ist.
Arbeitgeber informieren
Auch wenn Sie grundsätzlich das Recht haben, sich nebenberuflich selbstständig zu machen, sollten Sie Ihren Arbeitgeber informieren. In vielen Arbeitsverträgen ist eine Meldepflicht für Nebentätigkeiten vorgesehen. Zudem dürfen Sie Ihren Hauptjob nicht vernachlässigen und keine direkte Konkurrenz zum Arbeitgeber aufbauen.
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- Arbeitsvertrag auf Nebentätigkeitsklauseln prüfen
- Arbeitgeber rechtzeitig informieren
- Transparenz schafft Vertrauen und verhindert Konflikte
Zeitmanagement und Work-Life-Balance
Die größte Herausforderung ist die Doppelbelastung durch Hauptjob und Selbstständigkeit. Planen Sie Ihre Zeit realistisch – empfohlen werden maximal 18 Stunden pro Woche für die Nebentätigkeit. Überfordern Sie sich nicht und achten Sie auf ausreichend Erholungsphasen, um Burnout zu vermeiden.
Sozialversicherung und Krankenversicherung
Sozialversicherung
Solange Ihre hauptberufliche Tätigkeit überwiegt (sowohl zeitlich als auch finanziell), bleiben Sie in der gesetzlichen Sozialversicherung Ihres Hauptjobs versichert. Die Einnahmen aus der Selbstständigkeit werden jedoch bei der Berechnung der Krankenversicherungsbeiträge berücksichtigt.
Krankenversicherung
- Informieren Sie Ihre Krankenkasse über die Nebentätigkeit.
- Überschreitet Ihre Selbstständigkeit die Grenzen (mehr als 18 Stunden pro Woche oder höheres Einkommen als im Hauptjob), kann eine Umstufung zur hauptberuflichen Selbstständigkeit erfolgen. Dann sind Sie verpflichtet, sich selbst zu versichern (gesetzlich oder privat).
- Studenten, Rentner und Arbeitslose sollten sich ebenfalls individuell beraten lassen.
Steuern und Buchhaltung
Einkommensteuer
Die Gewinne aus der nebenberuflichen Selbstständigkeit sind einkommensteuerpflichtig. Sie müssen diese in Ihrer Steuererklärung angeben. Empfehlenswert ist es, etwa 30 % des Gewinns für Steuern zurückzulegen, um Nachzahlungen zu vermeiden.
Umsatzsteuer
- Wer im Vorjahr weniger als 22.000 Euro Umsatz erzielt hat und im laufenden Jahr voraussichtlich nicht mehr als 50.000 Euro, kann die Kleinunternehmerregelung nutzen. Dann wird keine Umsatzsteuer berechnet und abgeführt.
- Überschreiten Sie diese Grenzen, müssen Sie Umsatzsteuer auf Ihren Rechnungen ausweisen und regelmäßig Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben.
Gewerbesteuer
- Gewerbesteuer fällt erst ab einem Gewinn von 24.500 Euro pro Jahr an. Freiberufler sind von der Gewerbesteuer befreit.
Buchhaltung
- Führen Sie von Anfang an eine ordentliche Buchhaltung.
- Für die meisten nebenberuflich Selbstständigen reicht die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR).
- Investieren Sie ggf. in eine Buchhaltungssoftware oder holen Sie sich Unterstützung durch einen Steuerberater.
Versicherungen
Neben der Krankenversicherung sollten Sie prüfen, ob weitere Versicherungen sinnvoll oder notwendig sind:
- Berufshaftpflichtversicherung (z. B. für Berater, Dienstleister)
- Betriebshaftpflichtversicherung (bei gewerblichen Tätigkeiten)
- Produkthaftpflichtversicherung (bei Herstellung/Verkauf von Produkten)
- ggf. Mitgliedschaft in einer Berufsgenossenschaft
Klären Sie mit Ihrer bestehenden Haftpflichtversicherung, ob Nebentätigkeiten mitversichert sind.
Finanzierung und Fördermöglichkeiten
Viele nebenberufliche Gründer finanzieren sich aus eigenen Mitteln. Es gibt jedoch auch Förderprogramme, Zuschüsse und günstige Kredite für Gründer. Prüfen Sie, ob Sie Anspruch auf Fördermittel haben, etwa durch die KfW oder regionale Förderbanken.
Praktische Tipps für den Start
- Wählen Sie eine Tätigkeit, die sich flexibel mit Ihrem Hauptjob vereinbaren lässt.
- Setzen Sie sich realistische Ziele und kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Fortschritt.
- Netzwerken Sie mit anderen Gründern und tauschen Sie Erfahrungen aus.
- Nutzen Sie Online-Plattformen und Social Media für Marketing und Kundengewinnung.
- Halten Sie Ihre geschäftlichen und privaten Finanzen strikt getrennt (z. B. durch ein separates Geschäftskonto).
Häufige Fehler vermeiden
- Fehlende Anmeldung oder Genehmigungen
- Unzureichende Buchhaltung und Steuerplanung
- Überforderung durch zu hohe Arbeitsbelastung
- Keine oder zu späte Information des Arbeitgebers
- Vermischung von privaten und geschäftlichen Finanzen
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur nebenberuflichen Selbstständigkeit
- Geschäftsidee entwickeln und prüfen
- Businessplan erstellen
- Arbeitsvertrag prüfen und Arbeitgeber informieren
- Anmeldung beim Gewerbeamt oder Finanzamt
- Ggf. Genehmigungen einholen
- Sozialversicherung und Krankenversicherung klären
- Buchhaltung und Steuern organisieren
- Versicherungen prüfen und ggf. abschließen
- Marketing und Kundengewinnung starten
- Zeitmanagement und Work-Life-Balance im Blick behalten
Fazit: Chancen und Herausforderungen
Die nebenberufliche Selbstständigkeit ist eine hervorragende Möglichkeit, sich auszuprobieren, finanzielle Spielräume zu erweitern und neue Perspektiven zu gewinnen. Sie erfordert jedoch Disziplin, Planung und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben. Wer sich gut vorbereitet, realistische Ziele setzt und die wichtigsten Punkte beachtet, kann von den Vorteilen profitieren und langfristig vielleicht sogar den Sprung in die volle Selbstständigkeit wagen.
Tipp: Holen Sie sich frühzeitig Beratung – etwa bei der IHK, Handwerkskammer, Gründungszentren oder einem Steuerberater. Der Austausch mit erfahrenen Gründern hilft, Stolperfallen zu vermeiden und erfolgreich zu starten.
Mit einer soliden Planung, dem nötigen Durchhaltevermögen und der Bereitschaft, sich stetig weiterzubilden, steht Ihrer erfolgreichen nebenberuflichen Selbstständigkeit nichts im Wege. Probieren Sie es aus und nutzen Sie die Chancen, die sich Ihnen bieten!
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