Ist es möglich, ein Konto bei der Sparkasse zu eröffnen, auch wenn man eine negative Schufa hat? Dieser Artikel klärt auf, was Sie wissen müssen.
Für viele Menschen ist ein Girokonto unverzichtbar, um am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen, Gehalt oder Rente zu empfangen und Rechnungen zu bezahlen.
Doch was tun, wenn man aufgrund eines negativen Schufa-Eintrags Schwierigkeiten hat, ein reguläres Girokonto zu eröffnen?
Tipp
Sie bekommen keinen Kredit oder suchen eine Alternative? Unsere Empfehlung:Kredite von Bon-Kredit - jetzt kostenlos testen! Auch bei negativer SCHUFA! >>
Auch bei den Sparkassen ist die Schufa-Abfrage oft Standard. Dennoch gibt es Möglichkeiten, unter bestimmten Voraussetzungen ein Konto zu bekommen.
Voraussetzungen für ein Sparkassen-Konto
Um ein Girokonto bei einer Sparkasse zu eröffnen, muss man volljährig sein, einen festen Wohnsitz in Deutschland haben und sich mit einem gültigen Ausweisdokument (Personalausweis oder Reisepass) legitimieren können.
In der Regel führen die Sparkassen auch eine Schufa-Abfrage durch, um die Bonität des Kunden einzuschätzen. Ein negativer Schufa-Score, der durch Zahlungsausfälle oder Schulden zustande kommt, kann zur Ablehnung des Kontoantrags führen.
Für Minderjährige ab 7 Jahren bieten Sparkassen spezielle Kinderkonten an, für die die Eltern die Eröffnung beantragen müssen. Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren können ein Jugendkonto eröffnen, benötigen dafür aber ebenfalls die Zustimmung der Erziehungsberechtigten.
Auswirkungen einer negativen Schufa-Bewertung
Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größte Wirtschaftsauskunftei. Sie sammelt Daten über das Zahlungsverhalten von Privatpersonen und ermittelt daraus einen Wahrscheinlichkeitswert (Score), der die Kreditwürdigkeit widerspiegelt. Banken, Versandhändler und andere Unternehmen können bei der Schufa Auskünfte über potenzielle Kunden einholen.
Negative Schufa-Einträge entstehen vor allem durch unbezahlte Rechnungen, Kredite oder Ratenzahlungen. Auch Privatinsolvenzen, eidesstattliche Versicherungen oder Haftbefehle werden erfasst. Diese Informationen werden je nach Art für drei oder mehr Jahre gespeichert und verschlechtern den Score. Viele Sparkassen und Banken lehnen Girokonten für Kunden mit Negativmerkmalen ab, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren.
Basiskonto als Recht für jedermann
Seit 2016 hat in Deutschland jeder Bürger einen gesetzlichen Anspruch auf ein sogenanntes Basiskonto. Dieses Guthabenkonto ermöglicht alle grundlegenden Funktionen wie Geldein- und -auszahlungen, Überweisungen und Lastschriften. Es kann nicht überzogen werden, eine Kreditkarte ist in der Regel nicht inklusive.
Alle Banken, die Zahlungskonten für Verbraucher anbieten, sind verpflichtet auch Basiskonten einzurichten. Eine Ablehnung ist nur in begründeten Ausnahmefällen möglich, etwa wenn der Kunde bereits ein Konto bei einer anderen Bank besitzt oder falsche Angaben macht. Die Schufa-Bewertung darf kein Ablehnungsgrund sein. Für die Eröffnung eines Basiskontos werden die üblichen Gebühren berechnet.
Weitere Optionen und Alternativen
Wer von seiner Hausbank aufgrund eines negativen Schufa-Eintrags kein reguläres Girokonto bekommt, hat neben dem Basiskonto noch andere Möglichkeiten:
- Umschuldung oder Ratenzahlung: Wenn sich die finanziellen Probleme auf einzelne Kredite oder Außenstände beschränken, kann eine Umschuldung oder Ratenzahlungsvereinbarung mit den Gläubigern helfen, um einen Schufa-Eintrag zu vermeiden oder zu verbessern.
- Dispokredit anpassen: Kontoinhaber mit Schufa-Problemen sollten den Dispositionskredit möglichst hoch ansetzen lassen, da sich dies positiv auf die Bewertung auswirkt. Banken signalisieren damit, dass sie dem Kunden einen höheren Vertrauensvorschuss gewähren.
- Nachweis der Bonität: Kunden können versuchen, ihre Kreditwürdigkeit durch aktuelle Einkommensnachweise, Bürgschaften oder Sicherheiten zu belegen. Manche Sparkassen zeigen sich bei einer stabilen Einkommens- und Beschäftigungssituation kulant.
- Onlinebanken und FinTechs: Einige Direktbanken wie die ING, DKB oder N26 verzichten standardmäßig auf eine Schufa-Abfrage und ermöglichen die Kontoeröffnung komplett online. Auch spezielle FinTech-Anbieter wie Nuri, bunq oder Revolut bieten Konten ohne Schufa-Check an.
- Auslandskonten: Sogenannte Schufafreie Konten werden oft von ausländischen Banken, etwa in Österreich oder den Niederlanden angeboten. Dabei ist aber zu beachten, dass diese meist nur auf Guthabenbasis geführt werden und oft höhere Gebühren haben.
- Prepaid-Kreditkarten: Prepaid-Kreditkarten funktionieren ähnlich wie Guthabenkonten, werden aber ohne Schufa-Prüfung ausgegeben. Sie ermöglichen bargeldlose Zahlungen und Onlinekäufe, sind aber nicht für Gehalts- oder Rentenzahlungen geeignet.
Kosten und Gebühren
Die Konditionen für Basiskonten und Guthabenkonten ohne Schufa-Abfrage unterscheiden sich je nach Bank und Leistungsumfang. Oft fallen monatliche Kontoführungsgebühren zwischen 5 und 15 Euro an, einzelne Buchungen und Transaktionen werden extra berechnet. Manche Anbieter verlangen auch eine Kaution oder einen Mindestumsatz.
Verbraucherschützer raten, die Kosten verschiedener Kontomodelle genau zu vergleichen. Günstige Basiskonten findet man oft bei Direktbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Spezielle Guthabenkonten ohne Schufa können dagegen überdurchschnittlich teuer sein.
Fazit
Auch mit negativer Schufa ist es möglich, ein Girokonto zu bekommen. Sparkassen müssen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben zumindest ein Basiskonto anbieten, das alle wesentlichen Zahlungsfunktionen abdeckt.
Wer mehr Flexibilität wünscht, kann bei Direktbanken oder FinTech-Anbietern ein vollwertiges Konto ohne Schufa-Check eröffnen.
Wichtig ist, die Konditionen zu vergleichen und unseriöse Lockangebote zu meiden. Mit etwas Recherche finden auch Verbraucher mit Zahlungsproblemen passende Lösungen für ihre Finanzen.
Tipp
Sie bekommen keinen Kredit oder suchen eine Alternative? Unsere Empfehlung:Kredite von Bon-Kredit - jetzt kostenlos testen! Auch bei negativer SCHUFA! >>