Überlegen Sie, Ihren Steuerberater zu wechseln, sind sich aber unsicher, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist? Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten.

Der Wechsel des Steuerberaters ist für viele Unternehmer und Privatpersonen ein sensibles Thema. Die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater ist geprägt von Vertrauen, Verlässlichkeit und Fachkompetenz. Doch was, wenn die Chemie nicht mehr stimmt, die Beratung nicht zufriedenstellend ist oder die Kosten aus dem Ruder laufen?
Dann stellt sich zwangsläufig die Frage: Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Steuerberaterwechsel? In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie alles rund um die richtige Planung, den optimalen Zeitpunkt und die wichtigsten Schritte beim Wechsel Ihres Steuerberaters.
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Gründe für einen Steuerberaterwechsel
Bevor Sie den Wechsel vollziehen, sollten Sie sich über die Gründe im Klaren sein. Typische Motive für einen Wechsel sind:
- Unzureichende oder fehlerhafte Beratung
- Mangelnde Erreichbarkeit oder schlechte Kommunikation
- Zu hohe oder intransparente Kosten
- Fehlende Digitalisierung und moderne Arbeitsweisen
- Persönliche Differenzen oder Vertrauensverlust
- Standortwechsel oder Ruhestand des bisherigen Beraters
Ein Wechsel ist insbesondere dann ratsam, wenn Sie das Gefühl haben, steuerlich nicht optimal aufgestellt zu sein oder Ihr Unternehmen sich weiterentwickelt und der Berater nicht mehr zu Ihren Anforderungen passt.
Der beste Zeitpunkt für den Steuerberaterwechsel
Gibt es den perfekten Zeitpunkt?
Viele Mandanten fragen sich, ob es einen „richtigen“ oder gar perfekten Zeitpunkt für den Wechsel gibt. Die klare Antwort: Einen absolut idealen Zeitpunkt gibt es selten, da Steuerberater ganzjährig an Ihren Angelegenheiten arbeiten und laufende Prozesse betreuen. Dennoch gibt es Zeitfenster, die sich besser eignen als andere.
Ungünstige Zeitpunkte für einen Wechsel
- Kurz vor oder nach der Abgabe einer Steuererklärung
- Während der Erstellung von Jahresabschlüssen oder Bilanzen
- Bei laufenden Betriebsprüfungen oder wichtigen Fristen
In diesen Phasen ist der Steuerberater meist tief in die Materie eingearbeitet. Ein Wechsel würde bedeuten, dass sich der neue Berater erst einarbeiten muss, was Zeit kostet und zu vermeidbaren Zusatzkosten führen kann. Zudem besteht das Risiko, dass Fristen nicht eingehalten werden oder Fehler entstehen.
Empfohlene Zeitpunkte für den Wechsel
- Nach Abschluss wichtiger Aufgaben wie Steuererklärungen oder Jahresabschlüssen
- Zum Monats- oder Jahreswechsel
- Wenn keine dringenden steuerlichen Fristen anstehen
Besonders der Jahresbeginn bietet sich an, da hier meist der vorläufige Steuerbescheid vorliegt und das neue Geschäftsjahr startet. Ein Wechsel zum Monatsende ist ebenfalls sinnvoll, um einen klaren Schnitt zu machen und doppelte Kosten zu vermeiden.
Rechtliche Grundlagen und Kündigungsfristen
Jederzeitiges Kündigungsrecht
Grundsätzlich können Sie Ihren Steuerberater jederzeit kündigen. Nach § 627 BGB besteht für Mandanten das Recht, den Steuerberatungsvertrag ohne Einhaltung einer Frist zu kündigen, sofern keine abweichende vertragliche Vereinbarung getroffen wurde. Dennoch empfiehlt es sich, die Kündigung schriftlich zu verfassen, um klare Verhältnisse zu schaffen.
Wichtige Hinweise zur Kündigung
- Klären Sie offene Honorarforderungen. Ihr bisheriger Steuerberater kann Unterlagen zurückbehalten, solange Rechnungen nicht beglichen sind.
- Kündigen Sie möglichst erst nach Abschluss laufender Arbeiten, um doppelte Kosten zu vermeiden.
- Informieren Sie Ihren neuen Steuerberater frühzeitig, damit der Übergang reibungslos erfolgen kann.
Ablauf des Steuerberaterwechsels
Entscheidung und Auswahl des neuen Steuerberaters
Recherchieren Sie im Vorfeld, welcher Steuerberater zu Ihren Anforderungen passt. Achten Sie auf Spezialisierungen, digitale Kompetenzen und persönliche Chemie. Ein unverbindliches Erstgespräch hilft, die Erwartungen abzugleichen.
Kündigung beim bisherigen Steuerberater
Verfassen Sie ein schriftliches Kündigungsschreiben. Auch wenn kein schriftlicher Vertrag vorliegt, sorgt dies für Rechtssicherheit und Transparenz.
Klärung von offenen Rechnungen
Begleichen Sie alle ausstehenden Honorare. Nur so erhalten Sie Ihre Unterlagen zeitnah und vollständig zurück.
Übergabe der Unterlagen
Sie haben einen Herausgabeanspruch auf sämtliche Steuerunterlagen – diese sind Ihr Eigentum. Fordern Sie folgende Dokumente an:
- Buchhaltung des laufenden Geschäftsjahres
- Bilanzen der letzten Jahre
- Summen- und Saldenlisten
- Betriebswirtschaftliche Auswertungen
- Steuererklärungen
- Bankauszüge und Belege
- OPOS-Listen (offene Posten)
- Anlageverzeichnis
- Personalstammdaten und Abrechnungen
- Verträge
Die Übergabe erfolgt heute meist digital, insbesondere wenn beide Kanzleien mit DATEV oder vergleichbarer Software arbeiten.
Mandatsübernahme durch den neuen Steuerberater
Der neue Steuerberater benötigt eine Vertretungsvollmacht, um Sie gegenüber dem Finanzamt vertreten zu können. Nach der Übernahme der Unterlagen kann die laufende Betreuung nahtlos weitergeführt werden.
Kosten und mögliche Stolpersteine beim Wechsel
Doppelte Kosten vermeiden
Wenn Sie während laufender Arbeiten wechseln, kann es passieren, dass sowohl der alte als auch der neue Steuerberater Honorare für dieselbe Leistung berechnen. Daher empfiehlt es sich, den Wechsel erst nach Abschluss wichtiger Aufgaben zu vollziehen.
Mehraufwand und Einarbeitungszeit
Der neue Steuerberater muss sich zunächst in Ihre steuerliche Situation einarbeiten. Planen Sie hierfür ausreichend Zeit ein, insbesondere wenn komplexe Sachverhalte oder Betriebsprüfungen anstehen.
Kommunikation und Zusammenarbeit
Ein offenes Gespräch mit dem bisherigen Steuerberater erleichtert die Übergabe. Die Berufsordnung verpflichtet Steuerberater zu einem kollegialen Umgang, sodass die Übergabe der Unterlagen in der Regel reibungslos abläuft.
Steuerberaterwechsel im digitalen Zeitalter
Die Digitalisierung hat auch die Steuerberatung grundlegend verändert. Ein Wechsel zu einem digitalen Steuerberater kann viele Vorteile bieten:
- Effizientere Prozesse durch digitale Belegübermittlung
- Schnellere Kommunikation
- Bessere Auswertungen und Analysen
- Flexiblere Beratung, auch ortsunabhängig
Gerade für Unternehmen, die wachsen oder sich modernisieren, ist ein Wechsel zu einem digital aufgestellten Steuerberater oft der richtige Schritt.
Fazit: So gelingt der Steuerberaterwechsel
Der Wechsel des Steuerberaters ist jederzeit möglich, sollte aber gut geplant und zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Idealerweise wechseln Sie nach Abschluss wichtiger Aufgaben wie Steuererklärungen oder Jahresabschlüssen, um doppelte Kosten und unnötigen Mehraufwand zu vermeiden. Der Jahreswechsel oder der Abschluss eines Geschäftsjahres bieten sich besonders an.
Achten Sie auf eine professionelle und freundliche Kommunikation mit dem bisherigen Steuerberater, klären Sie offene Rechnungen und sorgen Sie für eine vollständige Übergabe aller Unterlagen. So stellen Sie sicher, dass Ihr neuer Steuerberater optimal starten kann und Sie steuerlich bestens aufgestellt sind.
Ein durchdachter Steuerberaterwechsel kann nicht nur die Qualität der Beratung verbessern, sondern auch Kosten sparen und Ihr Unternehmen fit für die Zukunft machen.
Checkliste: Steuerberaterwechsel Schritt für Schritt
- Gründe für den Wechsel prüfen und neuen Steuerberater auswählen
- Schriftliche Kündigung beim bisherigen Steuerberater einreichen
- Offene Rechnungen begleichen
- Herausgabe aller Unterlagen veranlassen
- Vertretungsvollmacht für den neuen Steuerberater erteilen
- Übergabe der Unterlagen koordinieren
- Neue Zusammenarbeit starten
Mit dieser Vorgehensweise gelingt der Wechsel reibungslos und Sie profitieren von einer optimalen steuerlichen Betreuung – zum richtigen Zeitpunkt und mit dem passenden Partner an Ihrer Seite.
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