Möchten Sie wissen, wie Sie Überziehungszinsen korrekt berechnen und unnötige Kosten vermeiden? Erfahren Sie hier, worauf es genau ankommt!

Überziehungszinsen zählen zu den teuersten Kostenfallen im privaten Zahlungsverkehr. Wer sein Girokonto überzieht, muss häufig hohe Zinsen zahlen – und das oft, ohne sich der genauen Berechnung bewusst zu sein.
In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie, wie Überziehungszinsen funktionieren, wie sie korrekt berechnet werden und welche Unterschiede es zu Dispozinsen gibt. Außerdem erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie Überziehungszinsen vermeiden oder zumindest minimieren können.
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Was sind Überziehungszinsen?
Überziehungszinsen entstehen, wenn ein Kontoinhaber sein Girokonto über das vereinbarte Dispolimit hinaus belastet. Während der Dispokredit einen von der Bank eingeräumten Überziehungsrahmen darstellt, handelt es sich bei der Überziehung um eine „geduldete“ Überziehung, die über diesen Rahmen hinausgeht. Für den überzogenen Betrag verlangt die Bank Überziehungszinsen, die in der Regel deutlich höher ausfallen als die regulären Dispozinsen.
Wichtige Begriffe:
- Dispozinsen: Zinsen für die Inanspruchnahme des eingeräumten Dispokredits.
- Überziehungszinsen: Zinsen für Beträge, die das Dispolimit überschreiten (geduldete Überziehung).
Die Formel zur Berechnung der Überziehungszinsen
Die Berechnung der Überziehungszinsen erfolgt taggenau, da sich der Kontostand täglich ändern kann. Die Formel lautet:
$$
\text{Überziehungszinsen} = \frac{\text{Überzogener Betrag} \times \text{Zinssatz} \times \text{Anzahl der Tage}}{\text{Tage im Jahr} \times 100}
$$
Erklärung der Variablen:
- Überzogener Betrag: Der Betrag, um den das Konto überzogen wurde.
- Zinssatz: Der von der Bank festgelegte Überziehungszinssatz (meist zwischen 10 und 20% p.a.).
- Anzahl der Tage: Die genaue Dauer der Überziehung.
- Tage im Jahr: 360 oder 365, je nach Berechnungsmethode der Bank.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Berechnung
1. Überzogenen Betrag feststellen
Ermitteln Sie, um welchen Betrag Ihr Konto überzogen ist. Beispiel: 1.300 Euro.
2. Zinssatz herausfinden
Den aktuellen Überziehungszinssatz finden Sie im Preis- und Leistungsverzeichnis Ihrer Bank. Beispiel: 12% p.a.
3. Überziehungsdauer berechnen
Zählen Sie die Tage, an denen Ihr Konto überzogen war. Beispiel: 7 Tage.
4. Formel anwenden
Setzen Sie die Werte in die Formel ein:
$$
\text{Überziehungszinsen} = \frac{1.300 \times 12 \times 7}{365 \times 100} = \frac{109.200}{36.500} = 2,99 \text{ Euro}
$$
Sie zahlen für die 7-tägige Überziehung von 1.300 Euro also 2,99 Euro Überziehungszinsen.
Unterschied zwischen Dispozinsen und Überziehungszinsen
Merkmal | Dispozinsen | Überziehungszinsen |
---|---|---|
Gilt für | Überziehung bis zum Dispolimit | Überziehung über das Dispolimit |
Zinssatz | Geringer (ca. 8–13% p.a.) | Höher (ca. 12–20% p.a.) |
Genehmigung durch Bank | Ja, eingeräumter Kreditrahmen | Nein, nur „geduldet“ |
Risiko für die Bank | Geringer | Höher |
Zinsberechnung | Taggenau | Taggenau |
Die Überziehungszinsen fallen immer dann an, wenn Sie das von der Bank eingeräumte Dispolimit überschreiten. Für den innerhalb des Dispos liegenden Betrag zahlen Sie den geringeren Dispozins, für den darüber hinausgehenden Betrag den höheren Überziehungszins.
Beispielrechnungen
Beispiel 1: Überziehung innerhalb des Dispolimits
- Dispolimit: 1.000 Euro
- Überziehung: 800 Euro
- Zinssatz: 10% p.a.
- Überziehungsdauer: 15 Tage
$$
\text{Zinsen} = \frac{800 \times 10 \times 15}{365 \times 100} = \frac{120.000}{36.500} \approx 3,29 \text{ Euro}
$$
Beispiel 2: Überziehung über das Dispolimit hinaus
- Dispolimit: 1.000 Euro
- Überziehung: 1.500 Euro (davon 500 Euro über Dispo)
- Zinssatz Dispo: 10% p.a.
- Zinssatz Überziehung: 15% p.a.
- Überziehungsdauer: 20 Tage
Berechnung für Dispo-Anteil:
$$
\text{Zinsen Dispo} = \frac{1.000 \times 10 \times 20}{365 \times 100} = \frac{200.000}{36.500} \approx 5,48 \text{ Euro}
$$
Berechnung für Überziehungs-Anteil:
$$
\text{Zinsen Überziehung} = \frac{500 \times 15 \times 20}{365 \times 100} = \frac{150.000}{36.500} \approx 4,11 \text{ Euro}
$$
Gesamte Überziehungszinsen: 5,48 + 4,11 = 9,59 Euro.
Die verschiedenen Zinsmethoden
Banken wenden unterschiedliche Methoden zur Zinsberechnung an:
- Deutsche Zinsmethode: Jahr mit 360 Tagen, Monat mit 30 Tagen.
- Eurozinsmethode: Jahr mit 360 Tagen, tatsächliche Monatslänge.
- Englische Zinsmethode: Jahr mit 365 Tagen, tatsächliche Monatslänge.
- Taggenaue Zinsmethode: Tatsächliche Tage im Jahr (365/366).
Achten Sie darauf, welche Methode Ihre Bank verwendet, da dies den Zinsbetrag beeinflussen kann.
Überziehungszinsen berechnen – mit und ohne Rechner
Viele Banken und Finanzportale bieten Online-Rechner an, mit denen Sie Ihre Überziehungszinsen einfach und schnell berechnen können. Sie geben den überzogenen Betrag, den Zinssatz und die Überziehungsdauer ein – der Rechner liefert das Ergebnis.
Vorteile eines Dispo- oder Überziehungszinsrechners:
- Schnelle und fehlerfreie Berechnung
- Berücksichtigung unterschiedlicher Zinsmethoden
- Übersicht über die Kosten verschiedener Szenarien
Warum sind Überziehungszinsen so hoch?
Überziehungszinsen sind meist deutlich höher als andere Kreditzinsen. Das liegt daran, dass die Bank bei einer Überziehung ein erhöhtes Risiko eingeht – sie vergibt einen sogenannten Blankokredit ohne Sicherheiten. Um dieses Risiko auszugleichen, werden hohe Zinsen verlangt.
Wie kann man Überziehungszinsen vermeiden?
- Kontostand regelmäßig prüfen: Kontrollieren Sie Ihr Konto, um Überziehungen zu vermeiden.
- Daueraufträge und Lastschriften im Blick behalten: Planen Sie Abbuchungen ein, damit keine unbeabsichtigte Überziehung entsteht.
- Dispolimit anpassen: Lassen Sie sich von Ihrer Bank ein realistisches Dispolimit einräumen, das zu Ihren finanziellen Möglichkeiten passt.
- Kredit als Alternative: Bei absehbar längerer Überziehung kann ein günstiger Ratenkredit sinnvoller sein.
- Benachrichtigungsfunktionen nutzen: Viele Banken bieten SMS- oder Push-Benachrichtigungen bei drohender Überziehung an.
Was tun bei dauerhafter Kontoüberziehung?
Wer sein Konto regelmäßig überzieht, sollte dringend handeln. Dauerhafte Überziehungen sind teuer und können zu finanziellen Problemen führen. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Bank, prüfen Sie Alternativen wie Umschuldung oder Ratenkredit und erstellen Sie einen Haushaltsplan.
Fazit
Überziehungszinsen sind eine der teuersten Kreditformen im Alltag. Die Berechnung ist zwar einfach, aber die Kosten können schnell aus dem Ruder laufen. Mit der richtigen Formel, etwas Aufmerksamkeit und der Nutzung von Online-Rechnern behalten Sie die Kontrolle über Ihre Finanzen und vermeiden unnötige Kosten. Prüfen Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen, kennen Sie Ihre Zinssätze und greifen Sie bei Bedarf auf günstigere Alternativen zurück.
Zusammengefasst:
- Überziehungszinsen werden taggenau berechnet.
- Die Formel lautet: Überzogener Betrag × Zinssatz × Tage / (Tage im Jahr × 100).
- Überziehungszinsen sind höher als Dispozinsen.
- Ein Dispo- oder Überziehungszinsrechner hilft bei der schnellen Kalkulation.
- Regelmäßige Kontrolle und Umsicht schützen vor unnötigen Kosten.
Mit diesem Wissen sind Sie bestens gerüstet, um Überziehungszinsen korrekt zu berechnen und Ihre Finanzen im Griff zu behalten.
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