Wird Ihr Dispokredit der Schufa gemeldet? Erfahren Sie, ob und wie Ihr Überziehungskredit Einfluss auf Ihre Schufa-Auskunft und Bonität nimmt.

Der Dispokredit, meist kurz „Dispo“ genannt, ist für viele Bankkunden ein alltägliches Instrument, um kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken. Doch wie wirkt sich ein eingeräumter Dispokredit auf die Schufa aus? Wird er gemeldet – und wenn ja, wie? Welche Folgen hat die Nutzung des Dispos für die eigene Bonität?
Dieser Artikel beleuchtet umfassend das Verhältnis zwischen Dispokredit und Schufa, erklärt die rechtlichen Hintergründe, die Praxis der Banken und gibt Tipps zum verantwortungsvollen Umgang.
Tipp
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Ein Dispokredit ist eine von der Bank eingeräumte Kreditlinie auf dem Girokonto. Er erlaubt es dem Kontoinhaber, das Konto bis zu einem festgelegten Betrag zu überziehen, ohne dafür einen separaten Kreditvertrag abschließen zu müssen.
Die Höhe des Dispos richtet sich in der Regel nach dem regelmäßigen Geldeingang und der Bonität des Kunden. Die Rückzahlung erfolgt flexibel, allerdings fallen für die Nutzung vergleichsweise hohe Zinsen an.
Die Schufa: Was wird gespeichert und warum?
Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größte Auskunftei. Sie sammelt Informationen über das Zahlungsverhalten von Verbrauchern und erstellt daraus Bonitätsbewertungen, sogenannte Scores.
Diese Daten dienen Banken und anderen Unternehmen als Entscheidungsgrundlage für die Vergabe von Krediten, die Eröffnung von Konten oder den Abschluss von Verträgen.
Zu den gespeicherten Informationen gehören unter anderem:
- Eröffnung und Führung von Girokonten
- Aufnahme von Krediten (Ratenkredite, Baufinanzierungen, Leasingverträge)
- Kreditrahmen und deren Nutzung
- Zahlungsstörungen, Mahnverfahren, Vollstreckungsbescheide
- Informationen aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen
Wird der Dispokredit der Schufa gemeldet?
Meldung des eingeräumten Kreditrahmens
Sobald eine Bank einem Kunden einen Dispokredit einräumt, wird dieser Kreditrahmen der Schufa gemeldet. Das bedeutet: Der eingeräumte Betrag (z. B. 2.000 Euro) erscheint als Information in der Schufa-Auskunft des Kunden. Dieser Eintrag ist jedoch keine negative Verbindlichkeit, sondern wird als verfügbarer Kreditrahmen geführt.
„Sobald ein Dispokredit eingeräumt wird, meldet die Bank diesen an die Schufa. Der eingeräumte Kreditrahmen erscheint als Information in Ihrer Schufa-Auskunft, da er zu Ihrem individuellen Bonitätsprofil beiträgt.“
Keine Meldung der tatsächlichen Nutzung
Die Schufa speichert grundsätzlich nicht, wie oft oder in welcher Höhe der Dispo tatsächlich genutzt wird. Es wird lediglich der eingeräumte Rahmen gemeldet, nicht aber die aktuelle Inanspruchnahme oder der Kontostand.
Unterschied Dispokredit vs. Ratenkredit in der Schufa
Kreditform | Schufa-Eintrag | Auswirkung auf Kreditwürdigkeit |
---|---|---|
Dispokredit | Eingeräumter Kreditrahmen | Neutral, bei dauerhafter/hoher Nutzung kritisch |
Ratenkredit | Aufnahme & Rückzahlungsverhalten | Positiv bei pünktlicher Rückzahlung |
Beim Ratenkredit werden sowohl die Aufnahme als auch das Rückzahlungsverhalten in der Schufa dokumentiert. Beim Dispo hingegen wird nur der eingeräumte Rahmen vermerkt. Erst bei Problemen (z. B. Überziehung über den Dispo hinaus, Rücklastschriften, Kündigung des Kontos) kann es zu negativen Einträgen kommen.
Wie beeinflusst der Dispokredit den Schufa-Score?
Neutral bei ordnungsgemäßer Nutzung
Solange der Dispokredit im vereinbarten Rahmen genutzt und regelmäßig ausgeglichen wird, hat dies keinen negativen Einfluss auf den Schufa-Score. Im Gegenteil: Die ordnungsgemäße Nutzung und Rückführung kann sogar als Zeichen für verantwortungsvolles Finanzverhalten gewertet werden.
Risiko bei dauerhafter oder übermäßiger Nutzung
Wird der Dispo jedoch dauerhaft oder in erheblicher Höhe genutzt, kann dies von Banken als Hinweis auf finanzielle Engpässe oder eine erhöhte Verschuldung interpretiert werden. Zwar führt dies nicht automatisch zu einem negativen Schufa-Eintrag, kann aber die Kreditwürdigkeit in den Augen der Bank beeinträchtigen und sich indirekt auf den Score auswirken.
Negative Einträge bei Zahlungsstörungen
Kritisch wird es, wenn der Dispo überzogen wird (also das Konto über den eingeräumten Rahmen hinaus ins Minus rutscht) und die Bank das Konto kündigt oder es zu Rücklastschriften und Mahnverfahren kommt. Solche Ereignisse werden der Schufa als negative Merkmale gemeldet und können den Score deutlich verschlechtern.
Wann wird der Dispokredit zum Problem für die Schufa?
- Dauerhafte Überziehung: Wer den Dispo über einen längeren Zeitraum und in voller Höhe nutzt, signalisiert der Bank und potenziellen Kreditgebern eine angespannte finanzielle Situation.
- Überziehung über den Disporahmen hinaus: Wird das Konto über den eingeräumten Dispo hinaus überzogen, kann die Bank das Konto kündigen und dies der Schufa melden.
- Nichtausgleich von Rückständen: Bleiben Rückstände bestehen und kommt es zu Mahnverfahren oder gar gerichtlichen Maßnahmen, entstehen negative Schufa-Einträge.
Wie lange bleibt der Dispokredit in der Schufa gespeichert?
Der eingeräumte Dispokredit bleibt so lange in der Schufa-Auskunft gespeichert, wie er besteht. Wird der Dispo reduziert oder gekündigt, wird dies ebenfalls an die Schufa gemeldet und der Eintrag entsprechend angepasst oder gelöscht.
Voraussetzungen für die Gewährung eines Dispokredits
- Regelmäßiges Einkommen: Die Bank verlangt in der Regel einen regelmäßigen Geldeingang (z. B. Gehalt, Rente).
- Positive Schufa-Auskunft: Eine gute Bonität ist Voraussetzung. Bei negativen Schufa-Einträgen wird der Dispo meist abgelehnt oder gekündigt.
- Ordentliche Kontoführung: Die Bank prüft, ob das Konto bisher ordnungsgemäß geführt wurde.
Dispokredit trotz Schufa-Eintrag – geht das?
Banken prüfen vor der Einräumung eines Dispokredits die Schufa-Auskunft. Bei „weichen“ negativen Merkmalen (z. B. verspätete Zahlungen) kann ein Dispo unter Umständen trotzdem gewährt werden, sofern regelmäßige Geldeingänge nachgewiesen werden. Bei „harten“ Negativmerkmalen (z. B. titulierte Forderungen, Insolvenz) ist eine Bewilligung in der Regel ausgeschlossen.
Tipps für den verantwortungsvollen Umgang mit dem Dispokredit
- Dispo nur kurzfristig nutzen: Der Dispo sollte nur für kurzfristige Engpässe genutzt und schnellstmöglich ausgeglichen werden, um hohe Zinskosten und negative Auswirkungen auf die Bonität zu vermeiden.
- Nicht dauerhaft im Minus: Dauerhafte Nutzung des Dispos kann zu einer Verschlechterung der Kreditwürdigkeit führen.
- Umschuldung prüfen: Wer seinen Dispo regelmäßig und in voller Höhe nutzt, sollte über eine Umschuldung in einen günstigeren Ratenkredit nachdenken.
- Kontoauszüge prüfen: Regelmäßige Kontrolle hilft, den Überblick zu behalten und frühzeitig gegenzusteuern.
Fazit: Dispokredit & Schufa – Transparenz, aber kein Automatismus für Negativmerkmale
Der eingeräumte Dispokredit wird von der Bank an die Schufa gemeldet und erscheint als Kreditrahmen in der Auskunft. Die reine Existenz des Dispos ist kein negatives Merkmal und hat bei ordnungsgemäßer Nutzung keine negativen Auswirkungen auf den Schufa-Score.
Erst bei dauerhafter, übermäßiger Nutzung oder Zahlungsstörungen drohen negative Folgen für die Bonität. Wer seinen Dispo verantwortungsvoll nutzt und regelmäßig ausgleicht, muss keine Nachteile befürchten.
Häufige Fragen (FAQ)
Wird der Dispo der Schufa gemeldet?
Ja, der eingeräumte Disporahmen wird gemeldet, nicht aber die tatsächliche Nutzung.
Beeinflusst der Dispo meinen Schufa-Score?
Nicht direkt. Erst dauerhafte oder übermäßige Nutzung kann sich negativ auswirken.
Wie lange bleibt der Dispo in der Schufa?
Solange der Dispo besteht, bleibt der Eintrag bestehen. Nach Kündigung wird er gelöscht.
Kann ich einen Dispo trotz Schufa-Eintrag bekommen?
Bei weichen Negativmerkmalen ist es möglich, bei harten Merkmalen meist nicht.
Schlusswort
Der Dispokredit ist ein flexibles Finanzierungsinstrument, das bei verantwortungsvollem Umgang keine negativen Auswirkungen auf die Schufa haben muss. Transparenz und Disziplin in der Nutzung sind jedoch unerlässlich, um die eigene Bonität und finanzielle Freiheit nicht zu gefährden.
Wer den Überblick behält und den Dispo nur als kurzfristige Lösung nutzt, bleibt auch bei der Schufa auf der sicheren Seite.