Grundsteuererklärung leicht gemacht – Tipps & Ausfüllhilfe

Haben Sie Fragen zur Grundsteuererklärung? Entdecken Sie einfache Tipps und Ausfüllhilfen, mit denen Sie Ihre Grundsteuer schnell und korrekt erledigen.

Grundsteuererklärung leicht gemacht – Tipps & Ausfüllhilfe

Die Grundsteuerreform ist eines der größten Steuerprojekte der letzten Jahre. Ab 2025 gilt in Deutschland ein neues Grundsteuermodell, das Millionen Grundstückseigentümer betrifft. Für viele ist die Grundsteuererklärung eine Herausforderung – doch mit der richtigen Ausfüllhilfe und einigen Tipps gelingt sie auch ohne Expertenwissen.

Der folgende Leitfaden erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Grundsteuererklärung einfach und korrekt erledigen, welche Unterlagen Sie benötigen und worauf Sie achten müssen.


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Was ist die Grundsteuer und warum gibt es eine Reform?

Die Grundsteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für Städte und Gemeinden. Sie wird auf den Besitz von Grundstücken und Immobilien erhoben und betrifft sowohl private Eigentümer als auch Unternehmen. Mieter zahlen die Grundsteuer über die Betriebskosten mit.

Das Bundesverfassungsgericht hat die bisherige Berechnung der Grundsteuer für verfassungswidrig erklärt. Deshalb wurde die Grundsteuerreform beschlossen. Ab 2025 wird die Steuer nach neuen Regeln berechnet. Ziel ist eine gerechtere Verteilung der Steuerlast.

Wer muss die Grundsteuererklärung abgeben?

Grundsätzlich muss jeder, der am 1. Januar 2022 Eigentümer eines Grundstücks oder einer Immobilie war, eine Grundsteuererklärung abgeben. Das gilt auch für Eigentümer von Eigentumswohnungen, Erbengemeinschaften und Unternehmen. Die Erklärung ist unabhängig davon abzugeben, ob das Grundstück selbst genutzt, vermietet oder unbebaut ist.

Bis wann muss die Grundsteuererklärung abgegeben werden?

Die Frist zur Abgabe der Grundsteuererklärung war bundesweit der 31. Januar 2023, in Bayern der 30. April 2023. Wer die Erklärung bisher nicht abgegeben hat, kann dies nachholen – das Finanzamt fordert in solchen Fällen zur Abgabe auf. Auch bei Veränderungen am Grundstück (z.B. An- oder Umbau) ist eine neue Erklärung fällig.

Welche Unterlagen werden benötigt?

Um die Grundsteuererklärung korrekt auszufüllen, sollten folgende Unterlagen bereitliegen:

  • Grundbuchauszug
  • Kaufvertrag oder Bauantrag
  • Grundsteuerbescheid (alt)
  • Flurkarte (Lageplan)
  • Wohnflächenberechnung oder Mietvertrag
  • Bodenrichtwert (über das Bodenrichtwertinformationssystem der Bundesländer)
  • Steuer-Identifikationsnummer aller Eigentümer
  • Steuernummer der Immobilie
  • Anschrift und Lage des Grundstücks

Tipp: Viele Informationen finden Sie auch im Informationsschreiben des Finanzamts oder im Geodatenportal Ihres Bundeslandes.

Schritt-für-Schritt: Die Grundsteuererklärung ausfüllen

Online oder auf Papier?

Die Grundsteuererklärung muss grundsätzlich digital eingereicht werden – entweder über das Steuerportal „Mein Elster“, über spezielle Online-Plattformen (z.B. „Grundsteuererklärung für Privatpersonen“) oder über Steuerberater. In Ausnahmefällen ist eine Abgabe in Papierform möglich.

Registrierung und Login

  • Registrieren Sie sich bei „Mein Elster“ oder einer alternativen Plattform.
  • Legen Sie ein Nutzerkonto an und loggen Sie sich ein.

Auswahl des richtigen Formulars

  • Wählen Sie das Formular „Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts“ aus.
  • Für Wohngrundstücke und Eigentumswohnungen gibt es spezielle Formulare.

Hauptvordruck ausfüllen

Im Hauptvordruck (GW1) werden allgemeine Angaben gemacht:

  • Grund der Feststellung: In der Regel „Hauptfeststellung“ auswählen.
  • Art der wirtschaftlichen Einheit: z.B. „bebautes Grundstück“ oder „Eigentumswohnung“.
  • Anschrift und Lage des Grundstücks: Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Ort eintragen.
  • Gemarkung, Flur und Flurstück: Entnehmen Sie diese Angaben dem Grundbuchauszug oder dem Informationsschreiben.

Angaben zu den Eigentümern

  • Alle Eigentümer mit Steuer-ID und Steuernummer angeben.
  • Eigentumsanteile eintragen (z.B. ½ bei Ehepaaren).

Anlage Grundstück (GW2) ausfüllen

  • Art des Grundstücks auswählen (z.B. „Wohnungseigentum“ bei Eigentumswohnungen).
  • Fläche und Bodenrichtwert eintragen. Diese Werte finden Sie im Datenstammblatt oder im Bodenrichtwertportal Ihres Bundeslandes.
  • Bei mehreren Flurstücken: Flächen zusammenfassen und ggf. mehrere Bodenrichtwerte berücksichtigen.

Angaben zur Wohnfläche

  • Wohnfläche und Nutzfläche nachweisen, z.B. durch Grundriss, Wohnflächenberechnung oder Mietvertrag.
  • Bei Eigentumswohnungen: Anteilige Wohnfläche angeben.

Grundsteuerbefreiung oder -vergünstigung

  • Prüfen Sie, ob für Ihr Grundstück eine Steuerbefreiung oder -vergünstigung vorliegt (z.B. für Sozialwohnungen, Denkmalschutz).

Prüfung und Übermittlung

  • Prüfen Sie alle Angaben sorgfältig auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
  • Nutzen Sie Plausibilitätschecks der Online-Portale.
  • Senden Sie die Erklärung digital an das Finanzamt.

Die Berechnung der neuen Grundsteuer

Die neue Grundsteuer wird in drei Schritten berechnet:

SchrittErklärung
1. GrundsteuerwertDas Finanzamt ermittelt aus den Angaben der Erklärung den neuen Grundsteuerwert.
2. GrundsteuermesszahlDer Grundsteuerwert wird mit einer gesetzlich festgelegten Messzahl multipliziert.
3. Hebesatz der GemeindeDas Ergebnis wird mit dem Hebesatz der Gemeinde multipliziert, um die endgültige Steuer zu berechnen.

Formel:
$$
\text{Grundsteuerwert} \times \text{Grundsteuermesszahl} \times \text{Hebesatz} = \text{Grundsteuer}
$$
Beispiel:
Grundsteuermessbetrag 92 EURO, Hebesatz 450 %
$$
92 \times 450 / 100 = 414 EURO
$$

Jede Gemeinde legt den Hebesatz individuell fest. Die meisten Kommunen veröffentlichen ihre Hebesätze bis spätestens 30. Juni 2025.

Tipps für eine fehlerfreie Grundsteuererklärung

  • Unterlagen vollständig bereithalten: So vermeiden Sie Unterbrechungen beim Ausfüllen.
  • Daten sorgfältig übertragen: Besonders Flurstücksnummern und Bodenrichtwerte exakt eintragen.
  • Plausibilitätsprüfung nutzen: Viele Online-Tools prüfen Ihre Angaben automatisch auf Fehler.
  • Fristen beachten: Verspätete Abgabe kann zu Verspätungszuschlägen führen.
  • Bescheide prüfen: Nach Abgabe erhalten Sie mehrere Bescheide (Feststellung, Messbetrag, Grundsteuer). Prüfen Sie diese genau und legen Sie ggf. Widerspruch ein.
  • Hilfeangebote nutzen: Viele Bundesländer bieten Ausfüllhilfen und Checklisten an.
  • Keine Angst vor Fehlern: Fehler können nachträglich korrigiert werden, indem Sie eine berichtigte Erklärung abgeben.

Häufige Fragen und Antworten

Was passiert, wenn ich die Grundsteuererklärung nicht abgebe?
Das Finanzamt kann Verspätungszuschläge festsetzen und im schlimmsten Fall die Werte schätzen, was oft zu höheren Steuerbeträgen führt.

Kann ich die Erklärung auch ohne Elster-Zertifikat abgeben?
Ja, verschiedene Online-Dienste bieten die Möglichkeit, die Erklärung ohne eigenes Elster-Zertifikat einzureichen.

Was ist, wenn sich am Grundstück etwas ändert?
Bei wesentlichen Änderungen (z.B. Anbau, Abriss, Eigentümerwechsel) muss eine neue Grundsteuererklärung abgegeben werden.

Wie finde ich den Bodenrichtwert?
Den Bodenrichtwert erhalten Sie im Bodenrichtwertportal Ihres Bundeslandes oder beim Gutachterausschuss der Gemeinde.

Digitale Ausfüllhilfen und Tools

  • Elster-Portal: Offizielle Plattform der Finanzverwaltung. Kostenlos, aber Registrierung erforderlich.
  • Spezielle Online-Portale: Anbieter wie Wundertax oder Grundsteuer-leichtgemacht.de bieten geführte Prozesse, Plausibilitätsprüfungen und direkte Übermittlung ans Finanzamt.
  • Checklisten und Musterformulare: Viele Bundesländer stellen PDF-Checklisten und Ausfüllhilfen bereit.

Fazit

Die neue Grundsteuererklärung ist für viele Eigentümer eine ungewohnte Aufgabe, aber mit der richtigen Vorbereitung und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung gut zu bewältigen. Nutzen Sie die digitalen Hilfen, prüfen Sie Ihre Unterlagen und Angaben sorgfältig und scheuen Sie sich nicht, bei Unsicherheiten auf Ausfüllhilfen oder professionelle Unterstützung zurückzugreifen. So vermeiden Sie Fehler, unnötigen Stress und sorgen dafür, dass Ihre Grundsteuer ab 2025 korrekt berechnet wird.

Wichtige Links und Hilfen:

  • Offizielle Ausfüllhilfen der Bundesländer
  • Bodenrichtwertportale
  • Elster-Portal und alternative Online-Dienste

Mit diesen Tipps und der passenden Ausfüllhilfe ist die Grundsteuererklärung kein Buch mit sieben Siegeln mehr – sondern eine Aufgabe, die jeder Grundstückseigentümer erfolgreich meistern kann.


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