Haus abbezahlen – So lange dauert die Tilgung wirklich

Wie lange dauert es wirklich, ein Haus abzubezahlen? Erfahren Sie, welche Faktoren die Tilgungsdauer beeinflussen und wie Sie schneller schuldenfrei werden.

Haus abbezahlen – So lange dauert die Tilgung wirklich

Der Traum vom eigenen Haus ist für viele Menschen ein zentrales Lebensziel. Doch nach dem Kauf beginnt die eigentliche Herausforderung: das Abbezahlen der Immobilie. Wie lange dauert es wirklich, bis ein Haus vollständig schuldenfrei ist?

Welche Faktoren beeinflussen die Tilgungsdauer, und mit welchen Strategien lässt sich der Weg zur Schuldenfreiheit verkürzen? Dieser Artikel beleuchtet umfassend, wie lange es dauert, ein Haus abzubezahlen, welche Stellschrauben es gibt und wie Eigentümer die Tilgung aktiv gestalten können.


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Wie lange dauert es, ein Haus abzubezahlen?

Die Tilgungsdauer eines Hauskredits liegt in Deutschland durchschnittlich zwischen 15 und 35 Jahren. In der Praxis benötigen Durchschnittsverdiener etwa 26 bis 27 Jahre, um den Kredit für eine typische 110-Quadratmeter-Wohnung vollständig zurückzuzahlen – vorausgesetzt, es wird mit einer anfänglichen Tilgung von etwa 2,9 Prozent pro Jahr finanziert.

In Einzelfällen kann die Rückzahlung auch deutlich schneller erfolgen, etwa wenn hohe Sondertilgungen möglich sind, oder sich – insbesondere in teuren Großstädten – auf mehr als 40 Jahre ausdehnen.

Regionale Unterschiede

Die Tilgungsdauer variiert stark nach Region:

  • In ländlichen Gebieten mit niedrigen Immobilienpreisen ist eine Wohnung teilweise schon nach 6 bis 8 Jahren abbezahlt.
  • In Metropolen wie München, Hamburg oder Berlin kann es dagegen über 40 Jahre dauern, bis die Immobilie schuldenfrei ist.

Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Tilgungsdauer

Die Frage, wie lange das Abbezahlen eines Hauses dauert, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es spielen mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle:

a) Höhe des Darlehens und Eigenkapital

Je höher das Darlehen im Verhältnis zum Kaufpreis, desto länger dauert die Rückzahlung. Wer viel Eigenkapital einbringt, kann die Laufzeit deutlich verkürzen.

b) Zinssatz

Der Zinssatz beeinflusst die monatliche Rate und die Tilgungsdauer erheblich. Steigen die Zinsen um einen Prozentpunkt, verlängert sich die durchschnittliche Tilgungsdauer um rund sieben Jahre. Bei niedrigen Zinsen dauert die Rückzahlung bei gleicher Tilgung jedoch länger, da der Tilgungsanteil langsamer steigt.

c) Anfänglicher Tilgungssatz

Der anfängliche Tilgungssatz ist der wichtigste Hebel: Je höher die Tilgung, desto schneller ist das Haus abbezahlt. Eine Tilgung von 1 Prozent führt zu einer Laufzeit von über 50 Jahren, bei 3 Prozent sind es etwa 25 Jahre.

Beispielrechnung (bei 140.000 Euro Darlehen, 1,9% Zins, 15 Jahre Zinsbindung):

Anfängliche TilgungMonatliche RateRestschuld nach 15 JahrenGesamtlaufzeit
1,00% p.a.338,33 €115.724,61 €56 Jahre 1 Monat
2,00% p.a.455,00 €91.447,62 €35 Jahre 3 Monate
3,00% p.a.571,67 €67.170,74 €25 Jahre 1 Monat

d) Monatliche Rate

Die Höhe der monatlichen Rate bestimmt maßgeblich, wie schnell das Darlehen getilgt wird. Wer sich eine höhere Rate leisten kann, ist schneller schuldenfrei.

e) Sondertilgungen

Sondertilgungen – also außerplanmäßige Zahlungen zusätzlich zur monatlichen Rate – können die Laufzeit erheblich verkürzen und Zinskosten sparen. Viele Banken erlauben jährliche Sondertilgungen von bis zu 5 Prozent der Darlehenssumme ohne Zusatzkosten.

Wie funktioniert die Tilgung eines Hauskredits?

Die meisten Baufinanzierungen in Deutschland werden als Annuitätendarlehen abgeschlossen. Die monatliche Rate bleibt während der Zinsbindung konstant und setzt sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen. Mit jeder Zahlung sinkt die Restschuld, der Zinsanteil nimmt ab, der Tilgungsanteil steigt.

Wichtige Begriffe:

  • Tilgung: Rückzahlung des geliehenen Kapitals.
  • Tilgungssatz: Prozentsatz des Darlehens, der pro Jahr getilgt wird.
  • Annuität: Gleichbleibende Rate aus Zins und Tilgung.

Wie lässt sich die Tilgungsdauer gezielt verkürzen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Rückzahlung zu beschleunigen:

a) Höhere anfängliche Tilgung wählen

Experten empfehlen heute eine anfängliche Tilgung von mindestens 2 bis 3 Prozent. Wer sich eine höhere Rate leisten kann, sollte diese Option nutzen, um schneller schuldenfrei zu werden.

b) Sondertilgungen nutzen

Sondertilgungen sind ein effektives Mittel, um die Restschuld zu senken und die Laufzeit zu verkürzen. Sie sollten im Kreditvertrag fest vereinbart werden. Typisch sind jährliche Sondertilgungen von 5 Prozent der Darlehenssumme.

c) Tilgungssatzwechsel vereinbaren

Einige Banken erlauben während der Zinsbindung einen oder mehrere Wechsel des Tilgungssatzes. So kann die Tilgung an veränderte Lebensumstände angepasst werden.

d) Zusätzliche Einnahmen verwenden

Bonuszahlungen, Erbschaften oder Gehaltserhöhungen können gezielt für Sondertilgungen eingesetzt werden.

e) Haushaltsrechnung und Ausgabenoptimierung

Eine detaillierte Haushaltsrechnung hilft, die maximale leistbare Rate zu ermitteln und Einsparpotenziale zu identifizieren.

Wie wirkt sich der Zinssatz auf die Tilgungsdauer aus?

Der Zusammenhang zwischen Zinssatz und Tilgungsdauer ist nicht immer intuitiv. Bei niedrigen Zinsen sinkt der Zinsanteil langsamer, wodurch der Tilgungsanteil in der Rate ebenfalls langsamer steigt – das verlängert die Laufzeit bei gleicher Tilgung.

Beispiel:
Bei einem Zinssatz von 3 Prozent und einer Tilgung von 2 Prozent dauert die Rückzahlung etwa 30 Jahre. Sinkt der Zinssatz auf 1,3 Prozent, verlängert sich die Laufzeit bei gleicher Tilgung auf fast 40 Jahre.

Empfehlung:
Gerade bei niedrigen Zinsen sollte die Tilgung erhöht werden, um die Laufzeit nicht unnötig zu verlängern.

Wie viel sollte man monatlich tilgen?

Die monatliche Rate sollte so gewählt werden, dass sie dauerhaft tragbar ist, aber eine zügige Rückzahlung ermöglicht. Experten raten, mindestens 2 bis 3 Prozent der Darlehenssumme jährlich zu tilgen. Wer sich mehr leisten kann, sollte die Rate höher ansetzen.

Faustregel:
Die Immobilie sollte spätestens zum Renteneintritt schuldenfrei sein. Wer beispielsweise mit 35 Jahren kauft, sollte die Finanzierung auf maximal 30 Jahre auslegen.

Sonderfall: Anschlussfinanzierung

Nach Ablauf der Zinsbindung ist oft noch eine Restschuld offen, die mit einer Anschlussfinanzierung weiter abbezahlt wird. Je höher die Tilgung in der ersten Phase, desto geringer fällt die Restschuld aus – und desto günstiger werden die Konditionen für die Anschlussfinanzierung.

Praktische Tipps für eine schnellere Tilgung

  • Hohe Tilgung von Anfang an: Je höher die Tilgung, desto schneller schuldenfrei.
  • Sondertilgungen regelmäßig nutzen: Zusätzliche Zahlungen verkürzen die Laufzeit und sparen Zinsen.
  • Tilgungssatzwechsel vereinbaren: Flexibilität für veränderte Lebensumstände.
  • Haushaltsrechnung erstellen: Überblick über Einnahmen und Ausgaben verschafft Planungssicherheit.
  • Eigenkapital erhöhen: Je mehr Eigenkapital, desto geringer das Darlehen und die Zinslast.
  • Zinsbindung clever wählen: Lange Zinsbindungen bieten Planungssicherheit, kurze Zinsbindungen können bei sinkenden Zinsen Vorteile bringen.
  • Vergleich von Kreditangeboten: Effektivzinssatz und Sondertilgungsrechte vergleichen.

Fazit: So lange dauert die Tilgung wirklich

Die Tilgungsdauer für ein Haus in Deutschland liegt im Schnitt bei 25 bis 30 Jahren. Sie hängt maßgeblich von Darlehenshöhe, Zinssatz, Tilgungssatz, Eigenkapital und Sondertilgungen ab. Wer clever plant, eine hohe Tilgung wählt und Sonderzahlungen nutzt, kann die Laufzeit deutlich verkürzen und viel Geld sparen.

Wichtig: Die Finanzierung sollte so gestaltet sein, dass das Haus spätestens zum Renteneintritt schuldenfrei ist. Das sorgt für finanzielle Sicherheit im Alter und macht den Traum vom Eigenheim langfristig zur lohnenden Investition.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert es durchschnittlich, ein Haus abzubezahlen?
Im Schnitt 25 bis 30 Jahre, je nach Tilgung und Zinsniveau.

Wie kann ich die Tilgungsdauer verkürzen?
Durch eine höhere Tilgungsrate, Sondertilgungen, mehr Eigenkapital und eine günstige Zinsbindung.

Wie hoch sollte die Tilgung sein?
Mindestens 2 bis 3 Prozent pro Jahr, besser mehr, sofern es die finanzielle Situation erlaubt.

Was passiert nach Ablauf der Zinsbindung?
Die Restschuld wird über eine Anschlussfinanzierung weiter abbezahlt. Je geringer die Restschuld, desto günstiger die Konditionen.

Kann ich den Kredit vorzeitig zurückzahlen?
Ja, durch Sondertilgungen oder eine vollständige Ablösung. Es kann jedoch eine Vorfälligkeitsentschädigung anfallen, wenn dies nicht vertraglich geregelt ist.

Hinweis: Die genannten Zahlen und Empfehlungen gelten als allgemeine Richtwerte. Jede Baufinanzierung ist individuell und sollte auf die persönliche Lebenssituation und die eigenen finanziellen Möglichkeiten abgestimmt werden. Ein unabhängiger Finanzberater kann helfen, die optimale Strategie für die eigene Tilgung zu finden.


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