Möchten Sie Kleingeld bei der Bank umtauschen und dabei Gebühren vermeiden? Erfahren Sie, wie Sie ohne Kosten Ihr Kleingeld problemlos einzahlen können.

Kleingeld sammelt sich im Alltag schnell an: Ob als Wechselgeld beim Einkauf, in der Urlaubskasse oder im Sparschwein der Kinder – irgendwann stellt sich die Frage, wie man die Münzen am besten in Scheine oder auf das Konto bekommt, ohne dafür unnötige Gebühren zu zahlen.
In diesem ausführlichen Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Kleingeld gebührenfrei umtauschen, wo Kostenfallen lauern und welche Alternativen es gibt.
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Warum verlangen Banken Gebühren für Münzeinzahlungen?
In den letzten Jahren haben viele Banken die Gebühren für die Einzahlung von Münzgeld deutlich erhöht. Die Gründe dafür sind vielfältig:
- Gestiegener Aufwand: Neue EU-Vorgaben zur Bargeldprüfung machen die Annahme und Verarbeitung von Münzen für Banken aufwändiger und teurer.
- Kosten für Transport und Zählung: Das Zählen, Sortieren und der Transport von Münzen sind für Banken kostenintensiv.
- Digitalisierung: Banken fördern den bargeldlosen Zahlungsverkehr und wollen die Nutzung von Bargeld unattraktiver machen.
Verbraucherschützer kritisieren jedoch, dass die erhobenen Gebühren oft unverhältnismäßig hoch sind und in einigen Fällen sogar bis zur Hälfte des eingezahlten Betrags betragen können.
Gesetzliche Grundlagen: Was müssen Banken und Händler annehmen?
- Gesetzliches Zahlungsmittel: Euro-Münzen sind im gesamten Euroraum gesetzliches Zahlungsmittel, allerdings mit Einschränkungen. Niemand ist verpflichtet, mehr als 50 Münzen pro Zahlung anzunehmen.
- Händler: Im Einzelhandel dürfen Händler die Annahme größerer Mengen Münzgeld verweigern. Bis zu 50 Münzen pro Zahlung müssen sie jedoch akzeptieren.
- Banken: Banken sind grundsätzlich nicht verpflichtet, unbegrenzt Münzen anzunehmen, insbesondere wenn Sie kein Kunde sind.
Kleingeld gebührenfrei umtauschen: Die wichtigsten Wege
Die Deutsche Bundesbank: Die gebührenfreie Alternative
Die sicherste Möglichkeit, Kleingeld kostenlos in Scheine umzutauschen, bietet die Deutsche Bundesbank. In ihren Filialen können Privatpersonen Münzen in haushaltsüblichen Mengen gebührenfrei in Scheine tauschen.
Ablauf:
- Sie bringen Ihr Kleingeld in eine Filiale der Bundesbank.
- Das Geld wird gezählt, geprüft und Sie erhalten eine Quittung.
- In manchen Fällen erfolgt die Auszahlung der Scheine sofort, häufig aber erst nach einigen Tagen, wenn das Geld gezählt wurde.
Vorteile:
- Keine Gebühren, egal wie viel Kleingeld Sie bringen.
- Auch beschädigte oder alte Münzen werden angenommen.
Nachteile:
- Es gibt nur rund 35 Filialen bundesweit, oft mit eingeschränkten Öffnungszeiten.
- Eventuell sind zwei Besuche nötig: einmal zur Abgabe, einmal zur Abholung.
Münzeinzahlung bei der Hausbank
Ob und wie viel Gebühren für die Einzahlung von Münzgeld anfallen, hängt stark von der jeweiligen Bank und dem Kontomodell ab.
Kostenlose Einzahlung bieten aktuell:
- Commerzbank: Im Klassik- und Premium-Modell kostenlos, im Basic-Modell nur am Automaten gebührenfrei.
- Comdirect: Drei Einzahlungen pro Jahr kostenlos, unabhängig von der Höhe. Weitere Einzahlungen sind nur dann gebührenfrei, wenn das Konto nicht im Minus ist.
- Hypovereinsbank: Bis zu 50 Münzen pro Einzahlung kostenlos.
Wichtige Hinweise:
- Prüfen Sie vorab die Konditionen Ihrer Bank im Preis- und Leistungsverzeichnis.
- Die Gebühren können sich jederzeit ändern und sind oft vom Kontomodell abhängig.
- Bei einigen Banken ist die Einzahlung von Münzgeld nur in bestimmten Filialen oder zu speziellen Zeiten möglich.
Achtung: Manche Banken verlangen für das Zählen und Einzahlen von Münzen Gebühren bis zu 10 Euro oder mehr – unabhängig vom Betrag. In Einzelfällen wurde sogar berichtet, dass die Gebühr die Hälfte des eingezahlten Betrags ausmachen kann.
Münzgeld im Einzelhandel ausgeben
Eine besonders praktische und kostenfreie Methode ist, das Kleingeld direkt beim Einkaufen zu verwenden. Laut § 3 des Münzgesetzes sind Geschäfte verpflichtet, bis zu 50 Münzen pro Zahlung anzunehmen.
Tipps:
- Nutzen Sie Selbstbedienungskassen mit Münzannahme, die mittlerweile in vielen Supermärkten und Discountern zu finden sind.
- Informieren Sie das Kassenpersonal, wenn Sie eine größere Menge Münzen verwenden möchten, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Besonders geeignet sind Bäckereien, Kioske oder Tankstellen, die regelmäßig Wechselgeld benötigen.
Münzgeld bei Apotheken, Vereinen oder lokalen Aktionen tauschen
Einige Apotheken, Vereine oder kleinere Unternehmen bieten gelegentlich Münzwechsel-Aktionen an, bei denen Sie Ihr Kleingeld gebührenfrei gegen Scheine tauschen können. So sparen sich beide Seiten die Bankgebühren.
Beispiel: Eine Apotheke sammelte 150 Kilogramm Münzen von Kunden ein und sparte so rund 1.000 Euro an Bankgebühren. Die Aktion war so erfolgreich, dass sie nach wenigen Tagen beendet werden musste.
Private Tauschgeschäfte
Auch im privaten Umfeld können Sie Kleingeld gegen Scheine tauschen – etwa mit Freunden, Nachbarn oder Kollegen. Besonders praktisch ist dies, wenn jemand regelmäßig Münzgeld benötigt, etwa für Automaten oder Flohmärkte.
Gebührenfallen: So schützen Sie sich
1. Immer vorab informieren:
Prüfen Sie die aktuellen Konditionen Ihrer Bank, bevor Sie Münzgeld einzahlen. Die Gebühren können je nach Kontomodell, Filiale und Betrag stark variieren.
2. Angebote vergleichen:
Falls Ihre Hausbank hohe Gebühren verlangt, prüfen Sie, ob Sie bei einer anderen Bank oder der Bundesbank günstiger oder kostenlos einzahlen können.
3. Kontoauszüge kontrollieren:
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge auf unberechtigte oder zu hohe Gebühren. Ein Gerichtsurteil hat bestätigt, dass pauschale Gebühren für Münzeinzahlungen unzulässig sein können (OLG Karlsruhe, Az. 17 U 147/17).
4. Bei unberechtigten Gebühren wehren:
Wenden Sie sich zunächst an Ihre Bank. Kommt keine Einigung zustande, können Sie die Verbraucherzentrale einschalten oder rechtliche Schritte prüfen.
Sonderfälle: Münzgeld bei Direktbanken und Automaten
Direktbanken wie ING, DKB oder N26 haben keine eigenen Filialen und bieten daher meist keine Möglichkeit, Münzgeld direkt einzuzahlen. Hier bleibt nur der Weg über die Bundesbank oder den Einzelhandel.
Einige Banken stellen spezielle Münzeinzahlungsautomaten zur Verfügung, die allerdings oft nur für Kunden kostenlos oder überhaupt nutzbar sind. Auch hier lohnt sich ein Blick ins Preisverzeichnis.
Tipps zur Vorbereitung: So erleichtern Sie den Umtausch
- Münzen vorsortieren: Manche Banken verlangen, dass Münzen nach Wert sortiert abgegeben werden. Dies beschleunigt den Prozess und kann helfen, Gebühren zu vermeiden.
- Münzrollen nutzen: In einigen Fällen akzeptieren Banken Münzrollen, die Sie selbst befüllen können. Die passenden Papierhülsen gibt es meist kostenlos in der Filiale.
- Haushaltsübliche Mengen: Die Bundesbank und viele Banken akzeptieren nur „haushaltsübliche Mengen“ – in der Regel einige Kilogramm oder bis zu einem bestimmten Euro-Betrag pro Tag.
Fazit: So vermeiden Sie Gebühren beim Kleingeld-Umtausch
- Die Deutsche Bundesbank ist die beste Anlaufstelle, um größere Mengen Münzgeld kostenlos in Scheine zu tauschen.
- Einige Banken bieten ihren Kunden weiterhin kostenlose oder günstige Münzeinzahlungen an, insbesondere bei bestimmten Kontomodellen.
- Im Einzelhandel können Sie bis zu 50 Münzen pro Zahlung gebührenfrei loswerden.
- Lokale Aktionen, Apotheken oder private Tauschgeschäfte sind weitere gebührenfreie Alternativen.
- Informieren Sie sich immer vorab über die Gebühren und prüfen Sie Ihre Kontoauszüge sorgfältig.
Mit etwas Planung und dem richtigen Vorgehen können Sie Ihr Kleingeld bequem und ohne unnötige Kosten loswerden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viel Kleingeld darf ich bei der Bundesbank abgeben?
Die Bundesbank nimmt Münzen in haushaltsüblichen Mengen gebührenfrei an. Die genaue Menge variiert, in der Regel sind aber mehrere Kilogramm pro Person und Tag möglich.
Was passiert mit beschädigten oder alten Münzen?
Beschädigte oder nicht mehr umlauffähige Münzen werden von der Bundesbank entwertet und ersetzt.
Kann ich Kleingeld auch bei Fremdbanken einzahlen?
Das ist meist möglich, aber mit hohen Gebühren verbunden und oft nur für Kunden der jeweiligen Bank.
Wie lange dauert der Umtausch bei der Bundesbank?
Häufig müssen Sie das Kleingeld abgeben und können die Scheine nach einigen Tagen abholen, wenn das Geld gezählt wurde.
Mit diesen Tipps und Hintergrundinformationen sind Sie bestens gerüstet, um Ihr Kleingeld gebührenfrei und effizient umzutauschen.
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