Paypal 30 Tage später bezahlen, entsteht ein Schufa-Eintrag?

Nutzen Sie PayPal’s „30 Tage später bezahlen“ Option? Hier erfahren Sie, ob dabei ein Schufa-Eintrag entsteht und was das für Ihre Kreditwürdigkeit bedeutet.

Paypal 30 Tage später bezahlen, entsteht ein Schufa Eintrag

Online-Shopping ist bequem und schnell – vor allem, wenn man die Rechnung nicht sofort begleichen muss. Paypal bietet mit der Option „30 Tage später bezahlen“ genau diese Möglichkeit an.

Doch was auf den ersten Blick verlockend erscheint, kann auch Tücken haben. Insbesondere stellt sich die Frage: Wirkt sich die Nutzung dieser Paypal-Funktion negativ auf den persönlichen Schufa-Score aus? Wir beleuchten die Vor- und Nachteile dieser Zahlungsmethode.


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Was ist „30 Tage später bezahlen“ von Paypal?

„Bezahlung nach 30 Tagen“ ist eine Funktion, mit der man seine Einkäufe online über Paypal bezahlen kann, nachdem man sich mit seinem Paypal-Konto eingeloggt hat. Der Kaufbetrag wird dann nicht sofort, sondern erst 30 Tage später vom verknüpften Bankkonto eingezogen.

Voraussetzungen für die Nutzung sind unter anderem:

  • Ein deutsches Paypal-Privatkonto mit hinterlegtem Bankkonto und SEPA-Lastschriftmandat
  • Wohnsitz in Deutschland
  • Positive Kreditwürdigkeit (Bonitätsprüfung durch Paypal)

Die Möglichkeit, seinen Einkauf mit Paypal 30 Tage später zu bezahlen, ist bei fast allen Händlern verfügbar, die Paypal als Zahlungsmethode akzeptieren. Transaktionen können in allen von Paypal unterstützten Währungen getätigt werden.

Wie funktioniert „30 Tage später bezahlen“?

Um die Funktion zu nutzen, wählt man beim Bezahlvorgang einfach Paypal als Zahlungsmethode aus. Nach dem Login hat man dann die Option, nicht sofort zu zahlen, sondern im Bereich „Später Bezahlen“ die Variante „Bezahlung nach 30 Tagen“ auszuwählen.

Der Kaufbetrag wird dann 30 Tage nach der Transaktion automatisch vom hinterlegten Bankkonto eingezogen. Man muss sich also den Zahlungstermin nicht selbst merken. Auf Wunsch kann man die Zahlung auch einmalig um weitere 54 Tage verschieben, was dann aber mit zusätzlichen Gebühren verbunden ist.

Während der 30-tägigen Zahlungsfrist profitiert man wie gewohnt vom Paypal-Käuferschutz. Das heißt, kommt die Ware nicht an oder weicht sie erheblich von der Beschreibung ab, erstattet Paypal den Kaufpreis.

Vorteile von „30 Tage später bezahlen“

Der größte Vorteil liegt auf der Hand: Man erhält einen zinslosen Zahlungsaufschub von 30 Tagen und kann die Ware schon nutzen, bevor man sie bezahlen muss. Das verschafft finanzielle Flexibilität und man kann sich Anschaffungen leisten, auch wenn gerade nicht genügend Geld auf dem Konto ist.

Zudem ist es eine bequeme und sichere Zahlungsmethode. Man muss sich um nichts kümmern, da der Betrag automatisch eingezogen wird. Und man ist durch den Paypal-Käuferschutz abgesichert, falls es Probleme mit der Lieferung gibt.

Nicht zuletzt kann man die Funktion für mehrere Einkäufe parallel nutzen, solange der Gesamtbetrag 1.000 Euro nicht übersteigt. So lassen sich auch größere Anschaffungen flexibel finanzieren.

Nachteile und Risiken

Allerdings birgt „Später bezahlen“ auch gewisse Risiken. Durch die Möglichkeit, seinen Konsum in die Zukunft zu verlagern, verliert man leicht den Überblick über seine Ausgaben. Es besteht die Gefahr, über seine Verhältnisse zu leben und sich zu verschulden.

Hinzu kommt: Paypal führt für die Nutzung der Funktion eine Bonitätsprüfung durch. Und genau hier liegt der Knackpunkt mit Blick auf die Schufa. Denn es mehren sich Berichte, wonach die Nutzung von „30 Tage später bezahlen“ negative Auswirkungen auf den persönlichen Schufa-Basisscore haben kann.

Auswirkungen auf den Schufa-Score

Aber wie kommt es überhaupt zu einem Schufa-Eintrag? Grundsätzlich erhält die Schufa ihre Daten aus öffentlichen Verzeichnissen sowie von ihren Vertragspartnern wie Banken, Telefongesellschaften oder eben auch Paypal. Diese Unternehmen melden der Schufa, wenn jemand einen Kredit aufnimmt, ein Konto eröffnet oder eben Zahlungen nicht fristgerecht begleicht.

Und genau hier liegt offenbar das Problem: Paypal scheint die Nutzung von „Später bezahlen“ als eine Art Kleinkredit zu behandeln und bei Einkäufen über 200 Euro, wird in der Regel eine Kreditwürdigkeitsprüfung sowie Informationen von der Schufa und weiteren Auskunfteien eingeholt.

Auch wenn man die Zahlungen pünktlich leistet, kann allein die Tatsache, dass man diese Funktion in Anspruch nimmt, den Schufa-Score verschlechtern.

Laut einem Bericht von Bild.de ist die Zahl der Kleinkredite durch „Später zahlen“-Angebote wie von Paypal oder Klarna in den vergangenen Jahren um 90 Prozent gestiegen. Und auch wenn das Rückzahlungsverhalten insgesamt gut ist, warnen Experten vor den möglichen Folgen für die Kreditwürdigkeit.

Kann man negative Einträge löschen lassen?

Wer befürchtet, durch die Nutzung von „30 Tage später bezahlen“ einen negativen Schufa-Eintrag erhalten zu haben, kann zunächst eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa anfordern und seine Daten einsehen.

Grundsätzlich werden viele negative Einträge nach einer gewissen Zeit automatisch gelöscht, meist nach drei Jahren. Eine vorzeitige Löschung ist nur möglich, wenn der Eintrag nachweislich falsch ist oder die zugrunde liegende Forderung beglichen wurde.

Letzteres dürfte bei einem durch „Später bezahlen“ verursachten Eintrag aber nicht greifen, da Paypal die Forderung ja selbst ausgleicht. Somit bleibt wohl nur, den Eintrag bei der Schufa zu beanstanden, wenn man ihn für nicht gerechtfertigt hält. Die Schufa muss dann den Sachverhalt prüfen.

Leider gibt es aber keine Garantie, dass ein solcher Eintrag tatsächlich gelöscht wird. Im Zweifelsfall müsste man wohl den Rechtsweg beschreiten, um gegen Paypal und/oder die Schufa vorzugehen.

Alternativen zu Paypal

Wer kein Risiko eingehen möchte, sollte auf die Nutzung von „30 Tage später bezahlen“ verzichten und Paypal-Zahlungen immer sofort ausgleichen. Doch es gibt auch Alternativen zu Paypal, die ähnlich komfortabel sind.

Neben klassischen Zahlungsarten wie Lastschrift, Kreditkarte oder Rechnung bieten viele Shops mittlerweile auch Dienste wie Sofortüberweisung, Giropay oder Paydirekt an. Dabei wird der Kaufbetrag direkt vom eigenen Konto an den Händler überwiesen, ohne Umweg über einen Zahlungsdienstleister.

Eine interessante Alternative kann auch die Zahl-Funktion der eigenen Bank sein, etwa Kwitt bei der Sparkasse oder Paydirekt bei Volksbanken und Raiffeisenbanken. Hier wickelt die Hausbank die Zahlung direkt ab, was ebenfalls Sicherheit schafft.

Fazit

Paypal ist zweifellos ein bequemer Zahlungsdienst und die Möglichkeit, Zahlungen um 30 Tage aufzuschieben, ist für viele Verbraucher attraktiv. Doch die Option „30 Tage später bezahlen“ ist ein zweischneidiges Schwert.

Zwar bietet sie Flexibilität beim Bezahlen. Aber offenbar stuft Paypal diese Zahlungsweise als Kredit ein und meldet sie an die Schufa. Das kann ungewollt negative Folgen für die eigene Bonität haben, selbst wenn man die Zahlungen immer pünktlich leistet.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte daher lieber auf andere Zahlungsmethoden ausweichen und seine Einkäufe direkt bezahlen. Sei es per Überweisung, Lastschrift oder über die Bezahlfunktion der eigenen Bank.

Letztlich gilt wie so oft: Vor einer Kaufentscheidung sollte man ehrlich zu sich selbst sein, ob man sich die Ausgabe wirklich leisten kann. Dann erspart man sich auch mögliche böse Überraschungen bei der Schufa. Denn ein guter Schufa-Score ist wichtig und sollte nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.


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