Wie wird das Gehalt von Werkstudenten abgerechnet? Welche Steuern und Versicherungsbeiträge sind zu beachten? Viele sind unsicher – sind Sie es auch?

Werkstudenten spielen eine bedeutende Rolle im deutschen Arbeitsmarkt. Für viele Studierende sind Werkstudentenjobs eine Möglichkeit, ihr Einkommen aufzubessern und gleichzeitig praktische Erfahrungen in ihrem Studienbereich zu sammeln.
TIPP
Sie bekommen keinen Kredit oder suchen eine Alternative? Dann sind Sie hier genau richtig! Unsere Empfehlung: Kredit von Bon-Kredit - jetzt kostenlos testen! Auch bei negativer SCHUFA! >>Doch wie wird das Gehalt eines Werkstudenten abgerechnet, welche Steuern fallen an, und welche Versicherungen sind relevant?
In diesem Artikel werden wir einen detaillierten Blick auf die Abrechnung von Werkstudenten werfen.
Was ist ein Werkstudent?
Bevor wir uns mit den Details der Gehaltsabrechnung befassen, ist es wichtig zu verstehen, was einen Werkstudenten auszeichnet. Ein Werkstudent ist in der Regel ein eingeschriebener Student an einer Hochschule oder Universität, der neben dem Studium in einem Unternehmen arbeitet. Dieser Job soll dem Studenten nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, sondern ihm auch die Möglichkeit geben, praktische Erfahrungen in seinem Studienbereich zu sammeln.
Gehalt als Werkstudent
Das Gehalt eines Werkstudenten kann je nach Branche, Unternehmen und Tätigkeitsbereich variieren. Seit Oktober 2022 beträgt der Mindestlohn für Werkstudenten in Deutschland 12 Euro pro Stunde.
Es ist wichtig zu beachten, dass es keine festgelegte wöchentliche Arbeitsstundenbegrenzung für Werkstudenten gibt, es sei denn, sie befinden sich in der vorlesungsfreien Zeit. Während des Semesters dürfen Werkstudenten in der Regel bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten, ohne ihre sozialversicherungstechnischen Privilegien zu verlieren.
Abzüge vom Werkstudenten-Gehalt
Die Abzüge vom Werkstudenten-Gehalt hängen von der Höhe des monatlichen Verdiensts ab. Hier sind die wichtigsten Informationen zu den Abzügen:
- Bis 520 Euro monatlich: In diesem Fall entfallen die Abzüge auf Antrag des Werkstudenten.
- 521 Euro bis 1.300 Euro monatlich: Je nach Werkstudenten-Gehalt fallen zwischen 5% und 21% des Brutto-Verdiensts an.
- Ab 1.300 Euro monatlich: Es werden 9,3% vom Bruttoverdienst abgezogen.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Abzüge in erster Linie Lohnsteuern sind. Wenn ein Werkstudent in einem Jahr mehr verdient, wird er lohnsteuerpflichtig. Zusätzlich werden der sogenannte Arbeitnehmer-Pauschbetrag in Höhe von 1.230 Euro sowie ein Sonderpauschbetrag von 36 Euro abgezogen.
Sozialversicherungsbeiträge für Werkstudenten
Eine der wichtigsten Fragen, die Arbeitgeber und Werkstudenten haben, betrifft die Sozialversicherungsbeiträge. Die Regel besagt: Ist ein Student als Werkstudent beschäftigt, führt der Arbeitgeber für diese Beschäftigung keine Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung ab – unabhängig von der Höhe des Entgelts.
Lediglich der Beitrag zur Rentenversicherung fällt für die Beschäftigung an. Dies bedeutet, dass Werkstudenten in der Regel von den meisten Sozialversicherungsbeiträgen befreit sind, was sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer vorteilhaft ist.
Steuerliche Aspekte für Werkstudenten
Die steuerliche Situation für Werkstudenten kann je nach Einkommenshöhe und anderen Faktoren variieren. In der vorlesungsfreien Zeit, in der Werkstudenten mehr als 20 Wochenstunden arbeiten dürfen, müssen sie mit Lohnsteuer bei einem Bruttogehalt von über 1.000 Euro rechnen. Die Lohnsteuer beträgt in der Regel 14 Prozent.
Es ist ratsam, sich über die Steuerklasse im Klaren zu sein, da dies die Höhe der Abzüge beeinflusst. Je nach Steuerklasse können Werkstudenten mindestens 14% Abgaben plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer zahlen.
Beiträge für die Rentenversicherung
Ein wichtiger Beitrag, den Werkstudenten und ihre Arbeitgeber leisten müssen, betrifft die Rentenversicherung. Seit dem 1. Oktober 2022 beträgt die Beitragsbelastung für Studierende insgesamt maximal 110,60 Euro (zuzüglich kassenindividuellem Zusatzbeitrag). Diese Beitragsbelastung ergibt sich ausschließlich aufgrund der Rentenversicherungspflicht in Höhe von 9,3 Prozent.
Werkstudentenprivileg und seine Vorteile
Das Werkstudentenprivileg ermöglicht es den Studierenden, in den meisten Fällen von den vollen Sozialversicherungsbeiträgen befreit zu sein. Dies bedeutet, dass Werkstudenten während ihres Studiums die Möglichkeit haben, ihr Einkommen zu steigern, ohne die vollen Abzüge für Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zu tragen. Dieses Privileg macht Werkstudentenjobs besonders attraktiv für Studierende.
Wann lohnt sich eine Steuererklärung als Werkstudent?
Die Frage, ob sich eine Steuererklärung als Werkstudent lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Jahresverdiensts und der individuellen steuerlichen Situation. Der Steuerfreibetrag lag im Jahr 2022 bei 9.984 Euro. Wenn ein Werkstudent in einem Kalenderjahr mehr als diesen Betrag verdient, kann es sich lohnen, eine Steuererklärung einzureichen, um eventuell zu viel gezahlte Steuern zurückzuerhalten.
Fazit
Die Abrechnung von Werkstudenten-Gehältern kann auf den ersten Blick komplex erscheinen, aber sie folgt klaren Regeln und Richtlinien. Werkstudenten und Arbeitgeber sollten sich bewusst sein, dass Werkstudenten in der Regel von den meisten Sozialversicherungsbeiträgen befreit sind, was diese Arbeitsverhältnisse attraktiv macht.
Dennoch ist es wichtig, die steuerliche Situation zu überwachen und gegebenenfalls eine Steuererklärung einzureichen, um von den möglichen Steuervorteilen zu profitieren. Wer als Werkstudent gut informiert ist, kann sein Einkommen effizient verwalten und seine beruflichen und akademischen Ziele erfolgreich verfolgen.