Haben Sie etwas gekauft und möchten es nun zurückgeben? Erfahren Sie hier, wie Sie Ihr Widerrufsrecht einfach und erfolgreich ausüben können.

Der Widerruf eines Vertrags ist für viele Verbraucher ein wichtiges Instrument, um sich von ungewollten Verpflichtungen zu lösen. Ob beim Online-Shopping, bei Haustürgeschäften oder beim Abschluss von Verträgen am Telefon – das Widerrufsrecht schützt Verbraucher vor übereilten Entscheidungen.
Doch wie funktioniert der Widerruf genau? Welche Fristen gelten, wie muss der Widerruf erklärt werden und was ist nach dem Widerruf zu beachten? Dieser umfassende Artikel gibt Antworten auf alle wichtigen Fragen rund um das Thema Widerruf.
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Was ist ein Widerruf?
Der Widerruf ist die Möglichkeit, einen abgeschlossenen Vertrag innerhalb einer bestimmten Frist rückgängig zu machen. Rechtlich betrachtet handelt es sich um eine Rücktrittserklärung, durch die der Vertrag von Anfang an aufgehoben wird.
Das Widerrufsrecht ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt und gilt insbesondere für sogenannte Fernabsatzverträge, also Verträge, die außerhalb von Geschäftsräumen oder mittels Fernkommunikationsmitteln wie Internet, Telefon oder E-Mail abgeschlossen wurden.
Für welche Verträge gilt das Widerrufsrecht?
Das Widerrufsrecht steht Verbrauchern in folgenden Fällen zu:
- Online-Käufe: Bestellungen in Onlineshops oder per App
- Telefonische Vertragsabschlüsse: z.B. bei Strom- oder Handyverträgen
- Haustürgeschäfte: Verträge, die an der Haustür, auf der Straße oder bei sogenannten Kaffeefahrten abgeschlossen wurden
- Verträge mit Vertretern: Wenn ein Vertreter im Namen eines Unternehmens einen Vertrag außerhalb der Geschäftsräume schließt
Nicht unter das Widerrufsrecht fallen beispielsweise Verträge zwischen Unternehmen, individuell angefertigte Waren, schnell verderbliche Produkte oder versiegelte Waren, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder der Hygiene nicht zur Rückgabe geeignet sind, wenn die Versiegelung entfernt wurde.
Wer ist Verbraucher?
Das Widerrufsrecht gilt ausschließlich für Verbraucher. Verbraucher ist nach § 13 BGB jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt, die überwiegend weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbstständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden können.
Die Widerrufsfrist – Wie lange kann ich widerrufen?
Die Widerrufsfrist beträgt in der Regel 14 Tage. Sie beginnt:
- Bei Warenkäufen: mit dem Tag, an dem der Verbraucher oder eine von ihm benannte Person die Ware erhält
- Bei Dienstleistungen: mit dem Tag des Vertragsabschlusses
Wird der Verbraucher nicht oder nicht ordnungsgemäß über sein Widerrufsrecht informiert, verlängert sich die Frist auf 12 Monate und 14 Tage ab Erhalt der Ware oder Vertragsabschluss.
Wie erkläre ich den Widerruf?
Der Widerruf muss dem Vertragspartner eindeutig mitgeteilt werden. Dabei gilt:
- Formlos möglich: Der Widerruf kann schriftlich (Brief, Fax, E-Mail) oder sogar mündlich (Telefon) erklärt werden.
- Keine Begründung nötig: Es muss kein Grund für den Widerruf angegeben werden.
- Beweis sichern: Aus Beweisgründen empfiehlt sich die schriftliche Form, idealerweise per E-Mail oder Einschreiben.
- Muster-Widerrufsformular: Viele Händler bieten ein solches Formular an, das aber nicht zwingend verwendet werden muss.
Wichtig: Die bloße Rücksendung der Ware ohne Erklärung genügt nicht – der Widerruf muss ausdrücklich erklärt werden.
Was muss ein Widerrufsschreiben enthalten?
Ein wirksames Widerrufsschreiben sollte folgende Angaben enthalten:
- Name und Anschrift des Verbrauchers
- Name und Anschrift des Unternehmens
- Datum des Vertragsabschlusses oder Warenerhalts
- Genaue Bezeichnung der Ware oder Dienstleistung
- Klare Erklärung des Widerrufs
- Optional: Bitte um Bestätigung des Widerrufs
Beispiel für ein Widerrufsschreiben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit mache ich von meinem gesetzlichen Widerrufsrecht Gebrauch und widerrufe den am [Datum] abgeschlossenen Vertrag über den Kauf der folgenden Ware/Dienstleistung: [genaue Bezeichnung].
Bitte bestätigen Sie mir den Eingang dieses Widerrufs.
Mit freundlichen Grüßen
[Name, Adresse, Datum]
Wie läuft der Widerruf ab?
- Widerruf erklären: Der Verbraucher sendet den Widerruf an den Händler – am besten schriftlich und nachweisbar.
- Ware zurücksenden: Die erhaltene Ware muss spätestens 14 Tage nach Erklärung des Widerrufs zurückgeschickt werden.
- Erstattung des Kaufpreises: Der Händler muss den Kaufpreis inklusive der Lieferkosten spätestens 14 Tage nach Eingang des Widerrufs zurückzahlen – er kann die Rückzahlung aber verweigern, bis er die Ware zurückerhalten hat oder der Verbraucher den Versand nachweist.
- Rücksendekosten: In der Regel trägt der Verbraucher die Kosten der Rücksendung, sofern der Händler dies vorab klar kommuniziert hat.
Was passiert nach dem Widerruf?
Nach einem wirksamen Widerruf sind beide Parteien nicht mehr an den Vertrag gebunden:
- Der Händler erhält die Ware zurück und erstattet den Kaufpreis.
- Der Verbraucher gibt die Ware zurück und erhält sein Geld zurück.
Wurde die Ware bereits benutzt oder beschädigt, kann der Händler Wertersatz verlangen, sofern der Wertverlust auf einen Umgang mit der Ware zurückzuführen ist, der zur Prüfung der Beschaffenheit, Eigenschaften und Funktionsweise nicht notwendig war.
Besonderheiten und Ausnahmen beim Widerrufsrecht
Nicht immer ist ein Widerruf möglich. Ausnahmen bestehen insbesondere bei:
- Maßanfertigungen oder personalisierten Waren
- Versiegelten Waren, die aus Hygienegründen nicht zur Rückgabe geeignet sind, wenn die Versiegelung entfernt wurde
- Schnell verderblichen Waren
- Zeitungen, Zeitschriften und Illustrierten (außer bei Abonnements)
- Downloads und digitalen Inhalten, wenn der Verbraucher ausdrücklich zugestimmt hat, dass mit der Ausführung vor Ablauf der Widerrufsfrist begonnen wird.
Was tun, wenn der Händler den Widerruf nicht akzeptiert?
Kommt es zu Problemen, weil der Händler den Widerruf nicht akzeptiert oder die Rückzahlung verweigert, sollten Verbraucher:
- Den Widerruf und die Rücksendung der Ware nachweisen können (Sendungsnummer, E-Mail-Bestätigung)
- Schriftlich eine Frist zur Rückzahlung setzen
- Sich an die Verbraucherzentrale oder eine Schlichtungsstelle wenden
Tipps für einen erfolgreichen Widerruf
- Widerrufsbelehrung prüfen: Händler müssen Verbraucher über das Widerrufsrecht informieren. Fehlt diese Information, verlängert sich die Widerrufsfrist erheblich.
- Frist im Blick behalten: Die 14-tägige Frist beginnt meist erst mit Erhalt der Ware. Bei mehreren Paketen zählt der Erhalt des letzten Pakets.
- Beweis sichern: Versandbestätigungen, E-Mails und Einschreiben gut aufbewahren.
- Rücksendung dokumentieren: Paketnummer und Quittung aufheben, um den Versand nachzuweisen.
- Musterformulare nutzen: Viele Händler bieten online ein Musterformular an, das die Widerrufserklärung erleichtert.
Der Widerruf im Online-Handel – Besonderheiten
Im Online-Handel ist das Widerrufsrecht besonders relevant. Händler sind verpflichtet, auf ihrer Website eine Widerrufsbelehrung sowie ein Muster-Widerrufsformular bereitzustellen. Verbraucher können den Widerruf oft direkt online ausfüllen und absenden. In diesem Fall muss der Händler den Eingang auf einem dauerhaften Datenträger (z.B. per E-Mail) bestätigen.
Häufige Fragen zum Widerruf
Muss ich den Widerruf begründen?
Nein, eine Begründung ist nicht erforderlich. Händler dürfen auch keine Angaben zum Grund verlangen.
Kann ich den Widerruf telefonisch erklären?
Ja, ein Widerruf ist auch mündlich möglich. Aus Beweisgründen empfiehlt sich aber die schriftliche Form.
Was passiert, wenn die Ware beschädigt ist?
Für eine Verschlechterung der Ware, die über die Prüfung hinausgeht, kann der Händler Wertersatz verlangen. Normale Prüfungen – wie das Anprobieren von Kleidung – sind erlaubt.
Wann bekomme ich mein Geld zurück?
Spätestens 14 Tage nach Eingang des Widerrufs, in der Regel aber erst, wenn die Ware beim Händler eingetroffen ist oder der Versand nachgewiesen wurde.
Fazit: Widerruf leicht gemacht
Das Widerrufsrecht ist ein wichtiges Schutzinstrument für Verbraucher. Wer die Fristen einhält, den Widerruf klar erklärt und die Rücksendung nachweist, kann Verträge unkompliziert rückgängig machen.
Besonders beim Online-Shopping lohnt es sich, die Widerrufsbelehrung genau zu lesen und Belege aufzubewahren. Im Zweifelsfall helfen die Verbraucherzentralen weiter und bieten Unterstützung bei Problemen mit Händlern.
Mit dem nötigen Wissen und ein wenig Sorgfalt ist der Widerruf wirklich „leicht gemacht“ – und gibt Verbrauchern die Sicherheit, auch nach Vertragsabschluss flexibel zu bleiben.
Checkliste: So widerrufen Sie richtig
- Prüfen Sie, ob ein Widerrufsrecht besteht
- Widerrufsfrist berechnen (14 Tage ab Warenerhalt/Vertragsabschluss)
- Widerruf schriftlich erklären (per E-Mail, Brief, Fax)
- Musterformular nutzen oder eigenes Schreiben aufsetzen
- Rücksendung der Ware innerhalb von 14 Tagen nach Widerruf
- Versandnachweis und Widerrufsbestätigung aufbewahren
- Rückerstattung kontrollieren
Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt der Widerruf sicher und unkompliziert!
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