Auf Raten bestellen trotz negativer Schufa – geht das?

Trotz negativer Schufa auf Raten bestellen? Viele glauben, es sei unmöglich. Doch es gibt Wege und Möglichkeiten, wie es dennoch klappen könnte.

Viele Menschen in Deutschland haben aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten oder anderen finanziellen Problemen einen negativen Schufa-Eintrag. Dies kann dazu führen, dass Kredite, Ratenkäufe oder sogar die Eröffnung eines Girokontos verweigert werden.

Doch ist es wirklich unmöglich, trotz schlechter Schufa auf Raten zu bestellen? Dieser Artikel beleuchtet die Möglichkeiten und Risiken eines Ratenkaufs mit negativer Schufa.

Was ist die Schufa und wie wirkt sich ein negativer Eintrag aus?

Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größte Wirtschaftsauskunftei. Sie sammelt Daten über das Zahlungsverhalten von Verbrauchern und ermittelt daraus einen Wahrscheinlichkeitswert, den sogenannten Schufa-Score. Dieser Score gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Verbraucher seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen wird.

Ein negativer Schufa-Eintrag entsteht meist durch unbezahlte Rechnungen, Kredite oder Ratenzahlungen. Auch Mahnbescheide, Vollstreckungsbescheide oder eine Privatinsolvenz führen zu einem Negativeintrag. Dieser bleibt in der Regel drei Jahre gespeichert und kann die Kreditwürdigkeit massiv beeinträchtigen. Viele Händler, Banken und Mobilfunkanbieter führen bei Vertragsabschlüssen eine Schufa-Abfrage durch und lehnen Kunden mit schlechter Bonität oft pauschal ab.

Ist ein Ratenkauf mit negativer Schufa möglich?

Grundsätzlich ist es schwierig, aber nicht unmöglich, trotz Schufa-Problemen einen Ratenkauf zu tätigen. Es gibt einige spezialisierte Anbieter, die auch Kunden mit negativer Bonität eine Finanzierung ermöglichen. Allerdings sind die Konditionen meist deutlich schlechter als bei einem regulären Ratenkredit.

Einige Möglichkeiten für einen Ratenkauf trotz Schufa sind:

• Spezial-Anbieter: Es gibt Händler und Kreditvermittler, die sich auf Kunden mit Schufa-Problemen spezialisiert haben. Sie prüfen die Bonität anhand anderer Kriterien wie Einkommen und Arbeitsplatz. Die Zinsen sind aber oft sehr hoch.
• Warenkredit direkt beim Händler: Manche Händler bieten eine eigene Ratenzahlung an, bei der sie selbst das Risiko tragen. Hier sind die Chancen auf eine Zusage höher, aber auch die Kosten.
• Kredite aus dem Ausland: Einige ausländische Banken, vor allem aus der Schweiz und Liechtenstein, vergeben auch Kredite an Deutsche mit negativer Schufa. Allerdings sind die Gebühren und Wechselkursrisiken hoch.
• Bürgschaft: Mit einem Bürgen, der für die Raten geradestehen, steigen die Chancen auf einen Ratenkredit trotz Schufa. Allerdings ist es schwierig, jemanden zu finden, der dieses Risiko eingeht.
• Pfändungsschutzkonto: Wer bereits eine Lohn- oder Kontopfändung hat, kann meist kein normales Konto mehr eröffnen. Mit einem P-Konto, das vor Pfändungen geschützt ist, klappt dies aber oft noch.

Worauf muss ich bei einem Ratenkauf mit Schufa-Problemen achten?

Wer trotz eines negativen Schufa-Eintrags eine Finanzierung sucht, sollte einige Dinge beachten:

• Seriosität prüfen: Gerade im Internet gibt es viele unseriöse Kreditanbieter, die Schufa-freie Darlehen versprechen. Seriöse Anbieter verlangen keine Gebühren im Voraus.
• Kosten vergleichen: Die Zinsen und Gebühren für Ratenkredite trotz Schufa sind oft sehr hoch. Daher lohnt sich ein gründlicher Vergleich, um das beste Angebot zu finden.
• Haushaltsbudget prüfen: Vor Abschluss eines Ratenkaufs sollte man ehrlich prüfen, ob die Raten langfristig tragbar sind. Schon geringe Zahlungsprobleme können den Schufa-Score weiter verschlechtern.
• Alternativen erwägen: Oft ist ein Ratenkauf nicht die beste Lösung. Günstiger kann ein Privatkredit von Freunden oder Verwandten sein. Auch auf einen Kauf zu sparen oder gebraucht zu kaufen, schont den Geldbeutel.
• Beratung einholen: Die Verbraucherzentralen bieten eine kostenlose Schuldnerberatung an. Hier erhält man eine neutrale Einschätzung seiner finanziellen Situation und Tipps zum Umgang mit Schufa-Problemen.

Wie kann ich meinen Schufa-Score verbessern?

Wer dauerhaft seine Kreditchancen erhöhen möchte, sollte aktiv an einer Verbesserung seines Schufa-Scores arbeiten. Folgende Schritte können dabei helfen:

1. Selbstauskunft einholen: Einmal pro Jahr kann man kostenlos seine Schufa-Daten online abrufen und prüfen. Fehler sollte man umgehend korrigieren lassen.
2. Alte Einträge löschen lassen: Negative Schufa-Einträge werden nach 3 Jahren gelöscht, Restschuldbefreiungen nach 6 Monaten. Dies geschieht aber nicht immer automatisch. Daher sollte man die Löschung kontrollieren und notfalls einfordern.
3. Pünktlich zahlen: Jede pünktliche Ratenzahlung verbessert den Schufa-Score. Daher sollte man unbedingt die Zahlungstermine einhalten.
4. Wenige Kreditanfragen stellen: Jede Kreditanfrage wird von der Schufa gespeichert und kann den Score verschlechtern. Daher sollte man Kreditanträge dosiert stellen und vorher Konditionsanfragen machen, die den Score nicht beeinflussen.
5. Alte Kredite zurückzahlen: Restschulden aus alten Krediten, Handyverträgen oder Versandhäusern sollte man möglichst schnell begleichen. Jeder erledigte Kredit verbessert die Bonität.
6. Konten und Karten reduzieren: Wer viele Girokonten, Kreditkarten und Dispokredite hat, gilt als riskanter Schuldner. Daher sollte man nicht genutzte Konten und Karten kündigen.
7. Schufa-Einträge vermeiden: Grundsätzlich sollte man nur Verträge abschließen und Rechnungen ausstellen, denen man auch nachkommen kann. Jeder negative Eintrag, egal wie klein, schadet der Bonität.

Fazit

Ein Ratenkauf mit negativer Schufa ist zwar möglich, aber meist teuer und riskant. Sinnvoller ist es, die Ursachen für die Schufa-Probleme anzugehen und aktiv an einer Verbesserung des Scores zu arbeiten.

Wer seine Finanzen im Griff hat und alte Schulden abbaut, kann auch mit einem Negativeintrag mittelfristig wieder kreditwürdig werden. Eine professionelle Schuldnerberatung kann dabei eine wertvolle Unterstützung sein.