Girokonto kündigen – So geht’s richtig

Sie möchten Ihr Girokonto kündigen? Erfahren Sie hier, wie Sie vorgehen müssen, um Ihr Konto sicher und effizient zu schließen.

Girokonto kündigen - Tipps mit Musterschreiben (Vorlage)

Wenn Sie mit Ihrem Girokonto nicht mehr zufrieden sind oder zu einer anderen Bank wechseln möchten, steht eine Kündigung an.

Doch wie kündigt man ein Girokonto richtig? Worauf müssen Sie achten und welche Fristen gibt es? Dieser Artikel klärt die wichtigsten Fragen rund um die Girokonto-Kündigung.


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Die Kündigungsgründe für die Girokonten

Es gibt viele Gründe, warum Kunden ihr Girokonto kündigen. Häufige Ursachen sind:

  • Unzufriedenheit mit Service oder Konditionen der Bank, z.B. zu hohe Gebühren
  • Änderung der Lebenssituation, etwa durch Umzug, Heirat oder neuen Job
  • Attraktivere Konditionen bei anderen Banken, z.B. kostenlose Kontoführung oder Prämien für Neukunden
  • Schlechte Erfahrungen mit der Bank, beispielsweise mangelhafte Beratung oder Fehler bei der Abwicklung
  • Ethische oder politische Gründe, wenn die Geschäftspraktiken der Bank nicht den eigenen Wertvorstellungen entsprechen

Grundsätzlich können Sie Ihr Girokonto jederzeit ohne Angabe von Gründen kündigen. Die Bank darf von Ihnen keine Rechtfertigung für Ihre Kündigung verlangen.

Die Fristen bei der Girokonto Kündigung beachten

Für die Kündigung eines Girokontos gelten gesetzlich festgelegte Fristen, die im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt sind. Verbraucher können ein Girokonto jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen, sofern keine abweichende Regelung im Vertrag vereinbart wurde. Eine vertraglich festgelegte Kündigungsfrist darf maximal einen Monat betragen.

Für die Banken gelten längere Kündigungsfristen. Möchte Ihre Bank Ihr Girokonto kündigen, muss sie dies mindestens zwei Monate im Voraus ankündigen. Bei einer außerordentlichen Kündigung durch die Bank, etwa wegen Zahlungsrückständen oder Vertragsbrüchen des Kunden, kann die Frist kürzer sein.

Unabhängig von den gesetzlichen Fristen sollten Sie bei einer geplanten Kündigung etwas zeitlichen Spielraum einplanen. Empfehlenswert ist es, die Kündigung etwa 3–4 Wochen vor dem gewünschten Beendigungstermin abzuschicken. So bleibt genug Zeit, um offene Zahlungen abzuwickeln und alle mit dem Konto verknüpften Daueraufträge und Lastschriften umzustellen.

Die Kündigung ist in Textform ausreichend

Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist für die Kündigung eines Girokontos keine Schriftform mehr notwendig. Es genügt die Textform, d.h. Sie können Ihr Konto auch per E-Mail, Fax oder über das Online-Banking kündigen. Voraussetzung ist, dass Sie die Erklärung mit Ihrem Namen abschließen.

Viele Banken und Sparkassen bieten inzwischen auch Online-Formulare an, über die Sie Ihr Konto direkt kündigen können. Prüfen Sie die Website Ihres Kreditinstituts oder fragen Sie bei Ihrer Bankfiliale nach, welche Möglichkeiten bestehen.

Aus Beweisgründen ist es aber nach wie vor ratsam, die Kündigung schriftlich per Brief einzureichen. So können Sie den Zugang der Erklärung später besser nachweisen. Versenden Sie das Kündigungsschreiben am besten per Einschreiben mit Rückschein, dann haben Sie einen lückenlosen Nachweis. Auch eine Kündigung direkt in der Bankfiliale ist möglich.

Die Kündigungsbestätigung und das Restguthaben

Die Bank muss den Eingang Ihrer Kündigung schriftlich bestätigen und Ihnen den genauen Beendigungszeitpunkt des Vertrags mitteilen. Darin muss sie auch Auskunft über ein etwaiges Restguthaben auf dem Konto zum Zeitpunkt der Kontoauflösung geben.

Ein bestehendes Guthaben muss die Bank auf Ihr neues Konto überweisen oder in bar an Sie auszahlen. Teilen Sie der Bank daher unbedingt Ihre neue Kontoverbindung mit. Sollte das Konto im Soll stehen, müssen Sie den offenen Betrag ausgleichen. Hierfür räumt Ihnen die Bank eine angemessene Frist ein.

Die Checkliste für die Kontokündigung

Damit bei der Kündigung Ihres Girokontos nichts schiefgeht, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

  1. Suchen Sie sich rechtzeitig eine neue Bank und eröffnen Sie dort ein Girokonto. Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Leistungen und günstige Konditionen.
  2. Erkundigen Sie sich bei Ihrem bisherigen Institut nach den Kündigungsmodalitäten. Gibt es Formulare oder muss die Kündigung formlos per Brief erfolgen?
  3. Verfassen Sie ein Kündigungsschreiben mit Ihren Kontodaten, Kündigungsgrund und gewünschtem Beendigungstermin. Musterbriefe finden Sie auf den Websites von Verbraucherschützern.
  4. Versenden Sie die Kündigung rechtzeitig unter Beachtung der Fristen und Formvorschriften an Ihre Bank. Heben Sie eine Kopie des Schreibens auf.
  5. Informieren Sie Ihren Arbeitgeber, Vermieter und andere Zahlungspartner über die neue Kontoverbindung. Ändern Sie bestehende Daueraufträge und Lastschriftmandate.
  6. Lösen Sie Ihr Konto erst auf, wenn alle Zahlungen abgewickelt sind. Lassen Sie sich den Kontoabschluss und ein etwaiges Restguthaben auf Ihr neues Konto überweisen.
  7. Vernichten Sie alle Karten und Unterlagen des alten Kontos. TAN-Listen und PINs sollten Sie sorgfältig entsorgen.

Wenn Sie diese Punkte beachten, sind Sie auf der sicheren Seite und es kann bei der Girokonto-Kündigung eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Die Sonderkündigungsrechte nutzen

In bestimmten Situationen haben Sie das Recht, Ihr Girokonto fristlos und ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zu beenden. Solche Sonderkündigungsrechte greifen etwa, wenn die Bank einseitig die Kontoführungsgebühren oder andere Entgelte erhöht. Sie haben dann ab Mitteilung der Änderung 2 Monate Zeit für eine außerordentliche Kündigung.

Auch bei einem Umzug kann ein Sonderkündigungsrecht bestehen, nämlich dann, wenn Ihre bisherige Bank am neuen Wohnort nicht vertreten ist und Ihnen die Kontoführung dort nicht zumutbar ist. Kündigen Sie in einem solchen Fall stets schriftlich unter Angabe des Grundes.

Wann darf die Bank kündigen?

Nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihre Bank kann das Girokonto jederzeit ordentlich kündigen. Voraussetzung ist, dass diese Möglichkeit im Vertrag vereinbart wurde, was normalerweise der Fall ist. Die Bank muss dabei die vertraglich festgelegte Kündigungsfrist von in der Regel 2 Monaten einhalten.

Gründe für eine Kündigung durch die Bank können z.B. sein:

  • Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverkehr wie Rücklastschriften oder Überziehungen
  • Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen den Kontoinhaber
  • Unrichtige Angaben zu den wirtschaftlichen Verhältnissen bei Kontoeröffnung
  • Verstoß gegen Compliance-Vorschriften wie Geldwäscheprävention
  • Unrentabilität der Kontoverbindung für die Bank

Die Bank muss Ihnen die Gründe für die Kündigung nicht unbedingt mitteilen. Aus Kulanz nennen aber viele Institute ihren Kunden den Anlass. Gegen eine Kündigung können Sie sich mit einer Beschwerde bei der BaFin oder einer Klage vor Gericht wehren, wenn Sie die Kündigung für unberechtigt halten.

Fazit

Die Kündigung eines Girokontos ist heute einfacher denn je. Dank gesetzlicher Vorgaben haben Sie das Recht, Ihre Bankverbindung jederzeit mit kurzer Frist zu beenden – ohne Angabe von Gründen. Achten Sie bei der Kündigung auf die richtigen Fristen und Formalien, dann kann eigentlich nichts schiefgehen.

Planen Sie den Wechsel zu einer neuen Bank rechtzeitig, um Zahlungsausfälle oder doppelte Kontoführungsgebühren zu vermeiden. Mit etwas Vorbereitung und Weitsicht meistern Sie den Kontowechsel problemlos. So können Sie schon bald von besseren Konditionen und einem stimmigeren Banking-Angebot profitieren.


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