Kein Geld für Kaution – Wer hilft?

Stehen Sie kurz vor dem Umzug, aber die Mietkaution bereitet Ihnen Kopfzerbrechen? Wer hilft, wenn das Geld für die Kaution fehlt?

Kein Geld für Kaution wer hilft - Mietkautionssorgen

Die Kaution stellt für viele Mieter eine große finanzielle Hürde dar. Laut Gesetz darf der Vermieter bis zu 3 Monatsmieten als Sicherheit für mögliche Schäden oder Mietausfälle verlangen.

Gerade beim Einzug kommen oft hohe Kosten zusammen: Neben der Mietkaution müssen häufig noch Maklerprovision, Renovierung und neue Möbel finanziert werden. Doch was tun, wenn das Geld für die geforderte Mietsicherheit fehlt?


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Ursachen: Warum fehlt die Kaution?

Es gibt verschiedene Gründe, warum Mieter Probleme haben, die verlangte Kautionssumme aufzubringen:

  • Geringes Einkommen oder Arbeitslosigkeit
  • Hohe Mietkosten in der neuen Wohnung
  • Kurzfristiger Umzug, sodass keine Ersparnisse gebildet werden konnten
  • Rückzahlung der alten Kaution steht noch aus
  • Hohe Kosten für Renovierung und Einrichtung der neuen Wohnung
  • Unvorhergesehene Ausgaben, z.B. für eine Autoreparatur
  • Fehlende Bonität für einen Kredit

Laut einer Studie von Immowelt gaben 39% der Befragten an, Probleme zu haben, die verlangte Mietsicherheit zu hinterlegen. Hauptursache war neben der Höhe der geforderten Summe auch der kurzfristige Umzug.

Gesetzliche Regelungen

Mieter haben laut § 551 BGB das Recht, die Kaution in 3 Monatsraten zu zahlen. Die erste Rate ist fällig bei Übergabe der Wohnung, die weiteren jeweils einen Monat später. Hierdurch wird die Zahlung zumindest etwas erleichtert.

Zudem muss die Kaution vom Vermieter getrennt von seinem Vermögen auf einem speziellen Kautionskonto angelegt werden. Sie wird mit dem üblichen Zinssatz zwischen 0,01 und 0,2 Prozent verzinst.

Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick

  1. Kredit oder Dispokredit: Wer kurzfristig Geld benötigt, denkt häufig zuerst an einen Kredit. Allerdings sind die Zinsen hier recht hoch, besonders wenn die Bonität aufgrund geringen Einkommens nicht optimal ist. Noch teurer ist die Nutzung des Dispokredits, wo Zinssätze von 6 bis 16 Prozent anfallen. Aufgrund der hohen Kosten sollte dies nur die absolute Notlösung sein.
  2. Unterstützung durch Jobcenter: Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld können die Übernahme der Kaution beim Jobcenter beantragen. Voraussetzung ist, dass die Wohnung und die Kautionshöhe als angemessen anerkannt werden. Dann überweist das Jobcenter die Summe direkt an den Vermieter.
  3. Darlehen durch Sozialamt: In bestimmten Fällen gewährt auch das Sozialamt ein zinsloses Darlehen für die Mietkaution. Wichtig ist, dass der Umzug vorab genehmigt wurde und eigene Mittel fehlen.
  4. Finanzspritze von Verwandten: Wer Verwandte oder enge Freunde hat, die finanziell gut aufgestellt sind, kann sie um ein privates Darlehen bitten. Dabei sollten Konditionen und Rückzahlung schriftlich fixiert werden.
  5. Mietkautionsbürgschaft: Bei einer Bürgschaft springt eine Bank, Versicherung oder ein Bürgschaftsunternehmen als Mieter in die Bürgschaft ein. Dafür ist eine jährliche Gebühr von ca. 3-5 Prozent der Kaution zu zahlen.
  6. Ratenzahlung mit dem Vermieter vereinbaren: Laut Gesetz § 551 Absatz 2 BGB haben Mieter das Recht, die Kaution in Raten zu zahlen. Daher kann mit dem Vermieter eine Ratenzahlung über 3 Monate vereinbart werden.

Spezielle Finanzierungsmodelle

  • Bürgschaft für Studenten: Viele Universitäten und Studentenwerke bieten zinslose Darlehen oder Bürgschaften für die Mietkaution an. Diese richten sich speziell an Studenten, die Probleme haben, die geforderte Summe aufzubringen.
  • Unterstützung für Azubis: Auch für Auszubildende gibt es spezielle Hilfen bei der Mietkaution. Die Agentur für Arbeit kann nach Antragstellung die Kaution als zinsloses Darlehen übernehmen.
  • Stiftungen und Sozialverbände: Verschiedene Stiftungen und Sozialverbände vergeben zinslose Darlehen für Menschen in finanziellen Notlagen. Hierzu muss ein Antrag eingereicht und die Bedürftigkeit nachgewiesen werden.

Mietkaution mit Kredit finanzieren

Wer die Kaution weder aus eigenen Mitteln noch mithilfe von Familie oder staatlichen Hilfen aufbringen kann, muss sich häufig für einen Kredit entscheiden. Folgende Punkte sind dabei zu beachten:

  • Kreditbetrag: Der Kredit sollte sich genau an der benötigten Summe orientieren. Meistens werden 2-3 Monatsmieten als Kaution fällig.
  • Kreditlaufzeit: Für die Rückzahlung sollten mindestens 12 Monate eingeplant werden, besser 24 Monate. So können die Raten niedrig gehalten werden.
  • Kreditzinsen: Entscheidend für die Kosten sind die effektiven Zinsen. Bei guter Bonität sind oft Zinsen unter 6 Prozent möglich. Ansonsten kann es auch 8-10 Prozent geben.
  • Kreditarten: In Frage kommen Ratenkredite, Kautionskredite oder die Förderkredite mancher Banken. Letztere richten sich an Studenten, Azubis und Geringverdiener.
  • Online-Kredite: Über Kreditportale lassen sich oft günstigere Zinsen erzielen als bei der Hausbank. Wichtig ist, verschiedene Angebote zu vergleichen.

Fazit: Es gibt mehrere Wege

Zusammengefasst gibt es also verschiedene Möglichkeiten, die geforderte Mietkaution ohne vorhandene Ersparnisse zu finanzieren. Neben einem herkömmlichen Kredit kommen etwa die Unterstützung durch Jobcenter oder Sozialamt, eine Mietkautionsbürgschaft oder die Ratenzahlung mit dem Vermieter in Frage.

Jeder sollte in seiner Situation die individuell passende Lösung mit den geringsten Kosten finden. Dann lässt sich auch mit wenig Geld der Umzug in die neue Traumwohnung realisieren.


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