Trotz Schufa-Eintrag und Mietschulden ist es möglich, eine Wohnung zu finden. Hier sind effektive Strategien und Tipps.
Eine negative Schufa-Auskunft und bestehende Mietschulden können die Wohnungssuche zu einer echten Herausforderung machen. Viele Vermieter sehen darin ein zu großes Risiko und lehnen Bewerber mit Zahlungsschwierigkeiten in der Vergangenheit oftmals direkt ab.
Doch mit der richtigen Vorgehensweise und etwas Ausdauer lässt sich auch in einer solchen Situation eine passende Bleibe finden. Dieser Artikel zeigt, worauf es dabei ankommt und welche Möglichkeiten Wohnungssuchende mit negativer Schufa haben.
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Die rechtliche Situation
Grundsätzlich steht es Vermietern frei, sich ihre Mieter auszusuchen. Sie sind nicht verpflichtet, an Personen mit Schufa-Einträgen oder Mietschulden zu vermieten. Allerdings gibt es Grenzen, was die Informationen angeht, die ein Vermieter im Rahmen der Wohnungsbewerbung erfragen darf:
- Fragen zur Religionszugehörigkeit, Herkunft, politischen Einstellung, sexuellen Orientierung oder Familienplanung sind tabu, da sie gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verstoßen.
- Auch nach Vorstrafen, die nicht mit einem Mietverhältnis zusammenhängen, Ermittlungsverfahren oder dem Gesundheitszustand darf ein Vermieter nicht fragen.
- Die Mitgliedschaft in einer Partei, einem Mieterverein oder sonstigen Organisationen muss ebenfalls nicht offengelegt werden.
Auf unzulässige Fragen in der Selbstauskunft dürfen Bewerber ohne rechtliche Konsequenzen falsche Angaben machen. Grundsätzlich ist ein Vermieter aber berechtigt, die wirtschaftlichen Verhältnisse eines Mietinteressenten zu prüfen, um dessen Zuverlässigkeit bei der Mietzahlung einschätzen zu können. Dazu gehören Fragen nach dem Einkommen, dem Beruf und eben auch der Schufa-Auskunft.
Vorgehensweise bei der Wohnungssuche
Offene Kommunikation
Ehrlichkeit ist oft der beste Weg. Wer dem Vermieter seine Situation erklärt und die Gründe für die finanziellen Schwierigkeiten offen darlegt, kann damit punkten. Viele Vermieter schätzen Transparenz und sind eher bereit Kompromisse einzugehen, wenn sie sehen, dass sich jemand um eine Lösung bemüht.
Bürgschaft oder Mietvorauszahlung anbieten
Um die Bedenken eines Vermieters auszuräumen, kann es helfen, zusätzliche Sicherheiten anzubieten:
- Eine Bürgschaft durch Verwandte oder Freunde signalisiert, dass notfalls jemand anderes für die Mietzahlungen geradestehen wird.
- Durch die Zahlung von 2 bis 3 Monatsmieten im Voraus erhält der Vermieter einen finanziellen Puffer und mehr Sicherheit.
Solche Angebote sind vor allem bei privaten Vermietern, die sich einen Mietausfall nicht leisten können, erfolgversprechend. Große Wohnungsgesellschaften lassen sich darauf seltener ein.
Fokus auf private Vermieter und Wohngemeinschaften
Generell sind die Chancen bei privaten Vermietern oft besser als bei großen Wohnungsunternehmen, die meist starre Vergabekriterien haben. Auch die Suche nach einem WG-Zimmer kann sich lohnen. Hier zählt der persönliche Eindruck meist mehr als die Schufa-Auskunft und ein Mitbewohner kann den Mietvertrag übernehmen.
Wohnungssuche im Bekanntenkreis
Über persönliche Kontakte und Empfehlungen aus dem Familien- und Freundeskreis lassen sich ebenfalls Wohnungen finden. Vielleicht will ein Bekannter umziehen und sucht einen Nachmieter. Wenn der Vermieter schon gute Erfahrungen mit dem Vormieter gemacht hat, stehen die Chancen gut, dass er Vertrauen fasst.
Alternativen zur Schufa-Auskunft
Manche Vermieter geben sich auch mit alternativen Nachweisen der Bonität zufrieden:
- Eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung vom Vorvermieter belegt, dass zuletzt keine Zahlungsrückstände bestanden.
- Durch Vorlage der letzten Kontoauszüge lässt sich die aktuelle finanzielle Situation transparent machen.
- Ein Nachweis über die Abtragung alter Schulden kann die Zahlungsmoral und -fähigkeit unterstreichen.
Unterstützung durch Ämter und Beratungsstellen
Wer Sozialleistungen bezieht, hat Anspruch auf Übernahme der Mietkosten durch das Jobcenter oder Sozialamt. Die Zusicherung der Behörde, dass die Miete direkt an den Vermieter überwiesen wird, kann ein wichtiges Argument bei der Wohnungsbewerbung sein.
Auch örtliche Wohnungsnotfallhilfen und Schuldnerberatungsstellen unterstützen bei der Wohnungssuche, vermitteln an kooperative Vermieter oder stellen Bescheinigungen über die Beratung aus.
Tipps und Tricks
- Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Oft führen erst viele Bewerbungen und Besichtigungstermine zum Erfolg. Gerade mit negativer Schufa braucht die Wohnungssuche Zeit und Geduld.
- Sympathie und Auftreten sind entscheidend: Viele private Vermieter entscheiden sich eher für Bewerber, die sie sympathisch finden, als nach Schufa-Bonitätsauskunft. Ein freundliches, gepflegtes und zuverlässiges Auftreten kann Vorbehalte zerstreuen.
- Alte Schufa-Einträge löschen lassen: Einträge zu erledigten Forderungen müssen nach 3 Jahren aus dem Schufa-Datenbestand entfernt werden. Es lohnt sich, die Auskunft genau zu prüfen und die Löschung überholter Einträge zu beantragen.
- Nicht aufgeben: Auch wenn es mühsam ist und Frustrationen mit sich bringt – die Suche nach einer Wohnung trotz Schufa und Mietschulden ist nicht aussichtslos. Mit der richtigen Strategie und etwas Glück findet sich ein Vermieter, der eine Chance gibt.
Erfahrungen von Betroffenen
Die Wohnungssuche mit negativer Schufa wird von vielen Betroffenen als nervenaufreibend und entmutigend beschrieben. Auf Online-Portalen und in Selbsthilfeforen berichten Wohnungssuchende von zahlreichen Absagen und dem Gefühl, aufgrund der Schufa-Auskunft von vornherein aussortiert zu werden:
„Ich suche nun schon seit einiger Zeit und inzwischen geht mir das Ganze so auf die Psyche, dass ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehe.“
„Bürgergeld Empfänger in Kombination mit einer negativen Schufa werden bei der Wohnungssuche rigoros gemobbt. Gerade die Bevölkerungsschicht, die die Wohnungen am dringendsten benötigt, bekommt die meisten Absagen.“
Doch es gibt auch Erfolgsgeschichten und ermutigende Erfahrungen von Menschen, die mit Hartnäckigkeit und der Unterstützung von Beratungsstellen eine Wohnung gefunden haben:
„Letztlich hat es dann doch geklappt, weil ich nicht locker gelassen habe. Ich habe immer wieder Vermieter angerufen, meine Situation erklärt und signalisiert, dass ich zuverlässig bin. Später hatte ich dann Glück und jemand hat mir eine Chance gegeben.“
Fazit
Es ist nicht leicht, mit negativer Schufa und Mietschulden eine Wohnung zu finden. Doch es ist möglich. Wer Geduld und Ausdauer mitbringt, seine Situation offen kommuniziert und auch unkonventionelle Wege geht, hat gute Chancen, früher oder später fündig zu werden.
Wichtig ist, sich von Absagen nicht entmutigen zu lassen und dran zu bleiben. Unterstützung von Ämtern, Beratungsstellen und dem persönlichen Umfeld können zusätzlich helfen. Mit der richtigen Strategie und etwas Glück lässt sich auch mit Schufa-Einträgen ein neues Zuhause finden.
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