Schufa-Meldung: Was wirklich über Sie gespeichert wird

Wissen Sie, was die Schufa wirklich über Sie speichert und wie sich das auf Ihre Kreditwürdigkeit auswirkt? Erfahren Sie jetzt alle wichtigen Details!

Schufa-Meldung Was wirklich über Sie gespeichert wird

Die SCHUFA ist für viele Deutsche ein Begriff, der mit Kreditwürdigkeit, Mietverträgen und finanziellen Entscheidungen verbunden ist. Doch was genau weiß die SCHUFA wirklich über Sie? Welche Daten werden gespeichert, wie lange bleiben sie erhalten, und wie können Sie selbst Einfluss auf Ihre gespeicherten Informationen nehmen?

Dieser Artikel bietet Ihnen einen umfassenden Einblick in die Welt der SCHUFA-Daten, erklärt die rechtlichen Grundlagen, zeigt auf, wie Sie Ihre Daten einsehen und kontrollieren können, und räumt mit gängigen Mythen auf.


Tipp

Sie bekommen keinen Kredit oder suchen eine Alternative? Dann sind Sie hier genau richtig! Unsere Empfehlung: Kredite von Bon-Kredit - jetzt kostenlos testen! Auch bei negativer SCHUFA! >>

Was ist die SCHUFA?

Die SCHUFA Holding AG (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist die größte Auskunftei Deutschlands. Sie sammelt und speichert Daten von Privatpersonen und Unternehmen, um deren Kreditwürdigkeit für Banken, Vermieter, Mobilfunkanbieter und andere Vertragspartner einzuschätzen. Über 68 Millionen Menschen sind mit ihren Daten bei der SCHUFA erfasst.

Aufgaben und Geschäftszweck

  • Kreditwürdigkeit prüfen: Banken, Händler und Vermieter nutzen SCHUFA-Daten, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren.
  • Vertragsabschlüsse erleichtern: Viele Verträge – vom Handyvertrag bis zum Mietvertrag – setzen eine SCHUFA-Prüfung voraus.
  • Verbraucherschutz: Die SCHUFA soll auch vor Überschuldung schützen, indem sie Kreditgeber über bestehende Verpflichtungen informiert.

Welche Daten werden von der SCHUFA gespeichert?

Personenbezogene Daten

Diese Daten dienen der eindeutigen Identifikation einer Person:

  • Vorname, Nachname
  • Geburtsdatum
  • Geburtsort
  • Aktuelle und frühere Anschriften
  • (teilweise) Geburtsname

Finanzdaten und Vertragsinformationen

Hierzu zählen alle Informationen, die mit finanziellen Verpflichtungen und Verträgen zusammenhängen:

  • Bestehende Girokonten und Kreditkarten
  • Laufende Kredite und deren Konditionen (Höhe, Laufzeit, Restschuld)
  • Leasingverträge
  • Mobilfunk- und Stromverträge
  • Kredit- und Konditionsanfragen
  • Informationen zu abgeschlossenen und gekündigten Verträgen

Zahlungsverhalten und Zahlungsstörungen

Die SCHUFA speichert sowohl positive als auch negative Einträge:

  • Pünktlich bediente Kredite (positiv)
  • Geplatzte Schecks
  • Mahnverfahren
  • Vollstreckungsbescheide
  • Private Insolvenzen
  • Eidesstattliche Versicherungen
  • Informationen über offene, gemahnte Forderungen

Datenquellen der SCHUFA

Die SCHUFA erhält ihre Daten von:

  • Banken und Sparkassen
  • Leasinggesellschaften
  • Telekommunikationsunternehmen
  • Versandhändlern
  • Inkassobüros
  • Energieversorgern
  • Öffentlich zugänglichen Schuldnerverzeichnissen

Was wird NICHT gespeichert?

  • Einkommen und Vermögen
  • Beruf und Arbeitgeber
  • Familienstand, Nationalität, Religion, politische Orientierung
  • Depotwerte, Guthaben und Wertpapierdepots
  • Informationen über persönliche Einstellungen oder Lebensgewohnheiten

Wie gelangen Daten zur SCHUFA?

Immer wenn Sie einen Vertrag abschließen, der finanzielle Verpflichtungen beinhaltet – etwa ein Konto eröffnen, einen Kredit aufnehmen oder einen Mobilfunkvertrag unterschreiben – wird dies von den jeweiligen Unternehmen an die SCHUFA gemeldet. Auch Anfragen zur Kreditwürdigkeit werden protokolliert. Die Unternehmen sind verpflichtet, Sie über die Datenübermittlung zu informieren.

Wie lange werden Daten gespeichert?

Die Speicherung Ihrer Daten ist zeitlich begrenzt und unterliegt klaren Regeln:

DatenartSpeicherfrist
Kredite (ohne Zahlungsstörung)3 Jahre nach Rückzahlung
Kreditkarten, Girokonten, VerträgeSofort nach Kündigung/Beendigung
Kreditanfragen12 Monate (nur 10 Tage sichtbar für Dritte)
Mahnverfahren, Inkassoforderungen3 Jahre nach Begleichung
Vollstreckungsbescheide, titulierte Forderungen3 Jahre ab Eintrag oder Erledigung
Insolvenzverfahren6 Monate nach Beendigung
Restschuldbefreiung6 Monate nach Erteilung
Daten aus Schuldnerverzeichnissen3 Jahre, vorzeitige Löschung möglich

Diese Fristen sind nicht gesetzlich, sondern im sogenannten Code of Conduct der Auskunfteien geregelt.

Der Schufa-Score: Was bedeutet er?

Die SCHUFA berechnet aus den gespeicherten Daten einen sogenannten Score-Wert, der die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der ein Verbraucher seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Dieser Score ist entscheidend für Banken, Vermieter und andere Vertragspartner.

Wie wird der Score berechnet?

  • Datenbasis: Nur die bei der SCHUFA gespeicherten Daten fließen ein.
  • Keine Berücksichtigung: Einkommen, Beruf, Nationalität, Familienstand oder Wohngegend werden nicht einbezogen.
  • Score-Berechnung: Die genaue Formel ist ein Geschäftsgeheimnis. Es werden statistische Methoden verwendet, um das Ausfallrisiko zu schätzen.

Score-Arten

  • Basis-Score: Wird quartalsweise für Sie berechnet, dient Ihrer eigenen Orientierung.
  • Branchenscores: Für verschiedene Branchen (Banken, Telekommunikation etc.) werden unterschiedliche Score-Werte berechnet und an die jeweiligen Unternehmen übermittelt.

Die Schufa-Auskunft: Was steht wirklich drin?

Es gibt verschiedene Arten von Auskünften:

Datenkopie nach Art. 15 DSGVO

  • Kostenlos, mindestens einmal jährlich erhältlich
  • Enthält alle über Sie gespeicherten Daten, inklusive Score-Werte und Anfragen der letzten zwölf Monate
  • Nur für den persönlichen Gebrauch, nicht zur Weitergabe an Dritte geeignet

Bonitätsauskunft für Dritte (z.B. Vermieter)

  • Kostenpflichtig
  • Enthält nur die wichtigsten Informationen, die zur Vertrauensbildung notwendig sind (z.B. keine negativen Einträge)
  • Score-Wert wird nicht an den Vermieter weitergegeben

Was sehen Banken, Vermieter und Co.?

  • Vertragspartner der SCHUFA erhalten nur die für sie relevanten Daten
  • Keine sensiblen persönlichen Informationen wie Einkommen oder Arbeitgeber
  • Der Score-Wert wird je nach Branche unterschiedlich übermittelt

Wie können Sie Ihre Schufa-Daten einsehen?

Jeder Verbraucher hat das Recht, kostenlos eine Datenkopie nach Art. 15 DSGVO bei der SCHUFA anzufordern. Dies ist online oder postalisch möglich. Die Datenkopie enthält:

  • Ihre persönlichen Daten (Name, Geburtsdatum, Anschrift)
  • Alle gespeicherten Finanzdaten und Verträge
  • Score-Werte und deren Entwicklung
  • Eine Übersicht, welche Unternehmen in den letzten zwölf Monaten eine Auskunft über Sie eingeholt haben

Tipp

Überprüfen Sie Ihre Daten regelmäßig auf Fehler. Falsche oder veraltete Einträge können Ihre Kreditwürdigkeit negativ beeinflussen.

Fehlerhafte oder veraltete Einträge: Was tun?

Fehlerhafte Daten können jederzeit berichtigt werden. Dazu reicht ein Antrag bei der SCHUFA, idealerweise mit Nachweisen. Die SCHUFA ist verpflichtet, fehlerhafte oder unzulässige Daten zu löschen oder zu korrigieren. Auch Vertragspartner, die Daten gemeldet haben, können eine Korrektur veranlassen.

Datenschutz und Rechte der Verbraucher

Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten unterliegt strengen Datenschutzregeln:

  • Recht auf Auskunft: Sie können jederzeit erfahren, welche Daten gespeichert sind.
  • Recht auf Berichtigung und Löschung: Fehlerhafte oder unzulässige Daten müssen berichtigt oder gelöscht werden.
  • Recht auf Einschränkung der Verarbeitung: In bestimmten Fällen können Sie verlangen, dass Ihre Daten nur eingeschränkt genutzt werden.
  • Recht auf Widerspruch: Sie können der Verarbeitung Ihrer Daten widersprechen, wenn berechtigte Gründe vorliegen.

Mythen und Irrtümer rund um die SCHUFA

Mythos 1: Die SCHUFA speichert Ihr Einkommen

Falsch. Weder Einkommen noch Vermögen werden bei der SCHUFA gespeichert.

Mythos 2: Jede Anfrage verschlechtert Ihren Score

Nicht jede Anfrage hat Auswirkungen auf Ihren Score. Konditionsanfragen (z.B. bei Kreditvergleichen) sind für Dritte nicht sichtbar und beeinflussen den Score nicht.

Mythos 3: Nur negative Einträge werden gespeichert

Auch positive und neutrale Informationen, wie pünktlich bediente Kredite oder laufende Verträge, werden gespeichert und können sich positiv auf Ihren Score auswirken.

Mythos 4: Die SCHUFA weiß alles über Sie

Die SCHUFA speichert nur bestimmte, für die Bonitätsbewertung relevante Daten. Viele persönliche Informationen, wie Beruf, Religion oder politische Einstellung, sind tabu.

Wie können Sie Ihren Schufa-Score verbessern?

  • Rechnungen und Kredite pünktlich bezahlen
  • Nicht zu viele Kredite oder Verträge gleichzeitig abschließen
  • Alte, nicht mehr genutzte Konten kündigen
  • Eigene Daten regelmäßig prüfen und Fehler korrigieren lassen
  • Konditionsanfragen statt Kreditanfragen stellen, wenn Sie Angebote vergleichen

Fazit

Die SCHUFA speichert eine Vielzahl von Daten über Ihr finanzielles Verhalten – sowohl positive als auch negative. Diese Informationen sind für viele alltägliche Geschäfte relevant, vom Mietvertrag bis zum Handyvertrag.

Die Speicherung ist streng geregelt, und Sie haben jederzeit das Recht, Ihre Daten einzusehen, zu berichtigen und löschen zu lassen. Wer seine SCHUFA-Daten kennt und pflegt, kann seine Kreditwürdigkeit gezielt steuern und böse Überraschungen vermeiden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie bekomme ich meine SCHUFA-Auskunft?

Sie können online oder postalisch eine kostenlose Datenkopie nach Art. 15 DSGVO anfordern. Diese enthält alle über Sie gespeicherten Daten und Score-Werte.

Wie lange bleiben negative Einträge gespeichert?

In der Regel drei Jahre nach Begleichung der Forderung. Insolvenzverfahren werden sechs Monate nach Abschluss gelöscht.

Kann ich meine Daten löschen lassen?

Ja, wenn sie falsch oder unzulässig gespeichert sind. Nach Ablauf der Speicherfristen werden Daten automatisch gelöscht.

Wer bekommt meine Daten zu sehen?

Nur Vertragspartner der SCHUFA, die ein berechtigtes Interesse nachweisen können (z.B. Banken, Vermieter, Mobilfunkanbieter).

Weiterführende Tipps

  • Prüfen Sie Ihre SCHUFA-Daten regelmäßig, um Fehler frühzeitig zu erkennen.
  • Nutzen Sie Ihr Recht auf kostenlose Selbstauskunft mindestens einmal jährlich.
  • Reagieren Sie schnell auf fehlerhafte Einträge und fordern Sie deren Korrektur.
  • Seien Sie vorsichtig mit der Weitergabe Ihrer vollständigen SCHUFA-Auskunft an Dritte – nutzen Sie dafür die spezielle Bonitätsauskunft für Vermieter oder Geschäftspartner.

Mit diesem Wissen sind Sie bestens gerüstet, um Ihre SCHUFA-Daten zu verstehen, zu kontrollieren und Ihre finanzielle Zukunft aktiv zu gestalten.


Tipp

Sie bekommen keinen Kredit oder suchen eine Alternative? Dann sind Sie hier genau richtig! Unsere Empfehlung: Kredite von Bon-Kredit - jetzt kostenlos testen! Auch bei negativer SCHUFA! >>