Konto von Bank gekündigt – Das können Sie jetzt tun

Wurde Ihr Konto von der Bank gekündigt? Erfahren Sie hier, welche Rechte Sie haben, was sofort zu tun ist und wie Sie schnell ein neues Konto eröffnen.

Bank kündigt das Konto - was ist der Grund und was tun

Die Kündigung eines Bankkontos durch die Bank ist für viele Betroffene ein Schock. Plötzlich steht man ohne Zugang zum Zahlungsverkehr da, Daueraufträge laufen ins Leere, Gehaltseingänge können nicht mehr verbucht werden. Doch auch wenn die Situation belastend ist: Es gibt klare Handlungsmöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen, die Sie kennen sollten.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie nach einer Kontokündigung vorgehen, welche Rechte Sie haben und wie Sie Ihre finanzielle Handlungsfähigkeit schnellstmöglich wiederherstellen.


Tipp

Sie bekommen keinen Kredit oder suchen eine Alternative? Dann sind Sie hier genau richtig! Unsere Empfehlung: Kredite von Bon-Kredit - jetzt kostenlos testen! Auch bei negativer SCHUFA! >>

Was bedeutet eine Kontokündigung?

Definition und Abgrenzung:
Eine Kontokündigung ist die endgültige Beendigung der Geschäftsbeziehung zwischen Ihnen und Ihrer Bank. Sie unterscheidet sich von einer Kontosperrung, die meist nur vorübergehend ist, etwa bei Verdacht auf Betrug oder bei einer Pfändung. Die Kündigung hingegen führt dazu, dass das Konto nach Ablauf der Frist geschlossen wird und Sie Ihr Guthaben abziehen müssen.

Rechtsgrundlage:
Sowohl Banken als auch Kunden können ein Konto kündigen. Die gesetzlichen und vertraglichen Kündigungsfristen müssen eingehalten werden. Meist beträgt die Frist mindestens zwei Monate, wie § 675h BGB vorschreibt.

Gründe für eine Kontokündigung durch die Bank

Banken dürfen Konten grundsätzlich ohne Angabe von Gründen kündigen. Häufige Auslöser sind jedoch:

  • Verdacht auf Geldwäsche oder nicht nachvollziehbare Geldeingänge (z. B. hohe Bargeldeinzahlungen, ungewöhnliche Überweisungen aus dem Ausland)
  • Negative Schufa-Einträge oder Zahlungsrückstände
  • Fehlende Mitwirkung bei Nachweispflichten (z. B. Herkunftsnachweis bei größeren Einzahlungen)
  • Wirtschaftliche Gründe der Bank (z. B. Sortimentsbereinigung, Geschäftsstrategie)
  • Verstöße gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen

Wichtig: Eine Kontokündigung wird nur dann der Schufa gemeldet, wenn sie im Zusammenhang mit Zahlungsrückständen steht.

Erste Schritte nach der Kontokündigung

Ruhe bewahren und informiert handeln:
Auch wenn die Situation belastend ist, sollten Sie besonnen reagieren und folgende Schritte einleiten:

  • Prüfen Sie die schriftliche Kündigung und notieren Sie das Datum des Zugangs.
  • Informieren Sie sich über die Gründe der Kündigung. Fordern Sie diese schriftlich bei der Bank an, falls sie nicht genannt wurden.
  • Überprüfen Sie, ob die Kündigungsfrist eingehalten wurde.
  • Ziehen Sie Ihr Guthaben rechtzeitig ab und eröffnen Sie ein neues Konto bei einer anderen Bank.

Wichtige Hinweise:

  • Dokumentieren Sie alle Gespräche und den Schriftverkehr mit der Bank sorgfältig (Name der Ansprechpartner, Inhalte, Ergebnisse).
  • Prüfen Sie, ob noch offene Transaktionen, Daueraufträge oder Lastschriften bestehen, und leiten Sie diese auf das neue Konto um.

Rechtliche Möglichkeiten: Wehren Sie sich gegen unrechtmäßige Kündigungen

Nicht jede Kontokündigung ist rechtmäßig. Besonders bei fehlender oder zu kurzer Frist, Diskriminierung oder Verstoß gegen gesetzliche Vorgaben können Sie sich wehren:

  • Lassen Sie die Kündigung von einem spezialisierten Anwalt prüfen.
  • Ihr Anwalt kann außergerichtlich mit der Rechtsabteilung der Bank korrespondieren und gegebenenfalls die Finanzaufsicht einschalten.
  • In manchen Fällen kann eine einstweilige Verfügung oder eine Klage notwendig sein, um die Kündigung aufzuheben.
  • Bei Verdacht auf Diskriminierung (z. B. aufgrund der Herkunft) können Sie sich an die Antidiskriminierungsstelle wenden.

Wichtig:
Die Erfolgsaussichten sind begrenzt, da Banken im Rahmen der Vertragsfreiheit grundsätzlich kündigen dürfen. Nur bei Verstößen gegen gesetzliche Vorschriften oder bei Basiskonten (siehe unten) bestehen Chancen auf eine Rücknahme der Kündigung.

Wie geht es weiter? Neues Konto eröffnen

Schnellstmöglich ein neues Konto eröffnen:
Sobald Sie von der Kündigung erfahren, sollten Sie sich um ein neues Girokonto bemühen. Viele Banken bieten auch schufafreie Konten oder Guthabenkonten an, falls Ihre Bonität eingeschränkt ist.

Basiskonto als letzter Ausweg:
Jede Bank in Deutschland ist verpflichtet, Ihnen ein sogenanntes Basiskonto (Girokonto auf Guthabenbasis) einzurichten, sofern kein schwerwiegender Grund dagegen spricht (z. B. Betrugsverdacht). Das Basiskonto ermöglicht Ihnen die Teilnahme am Zahlungsverkehr (Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen).

Ablauf der Kontoeröffnung:

  • Reichen Sie alle erforderlichen Unterlagen ein (Personalausweis, Meldebescheinigung).
  • Informieren Sie Arbeitgeber, Behörden, Vermieter und Vertragspartner über die neue Bankverbindung.
  • Richten Sie Daueraufträge und Einzugsermächtigungen neu ein.

Was tun bei laufenden Krediten und Verpflichtungen?

Kredite und andere Verträge:
Die Kündigung des Girokontos kann auch Auswirkungen auf laufende Kredite, Kreditkarten oder andere Bankprodukte haben. Prüfen Sie, ob die Bank auch diese Verträge gekündigt hat oder ob sie weiterlaufen. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich an einen Anwalt.

Daueraufträge und Lastschriften:
Alle regelmäßigen Zahlungen müssen umgehend auf das neue Konto umgestellt werden. Informieren Sie Stromanbieter, Vermieter, Versicherungen, Mobilfunkanbieter etc. rechtzeitig, um Rücklastschriften und Mahngebühren zu vermeiden.

Besondere Situationen: Selbstständige und Unternehmen

Für Selbstständige und Unternehmen ist die Kontokündigung besonders gravierend, da der gesamte Zahlungsverkehr betroffen ist. Hier gilt:

  • Sofort ein neues Geschäftskonto eröffnen (ggf. bei einer Direktbank oder Fintech, die weniger restriktiv sind).
  • Mit der IHK oder HWK Kontakt aufnehmen, um Unterstützung zu erhalten.
  • Bei finanziellen Schwierigkeiten frühzeitig eine Schuldnerberatung aufsuchen.

Was tun bei finanziellen Problemen oder Pfändung?

Pfändungsschutzkonto (P-Konto):
Wenn Sie befürchten, dass Ihr Konto gepfändet wird oder bereits eine Pfändung vorliegt, können Sie Ihr neues Konto als Pfändungsschutzkonto führen lassen. So bleibt Ihnen ein gesetzlich geschützter Freibetrag für den Lebensunterhalt erhalten.

Schuldnerberatung:
Zögern Sie nicht, bei anhaltenden finanziellen Engpässen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Öffentliche Schuldnerberatungsstellen unterstützen Sie kostenlos und vertraulich.

Häufige Fragen zur Kontokündigung

Wird die Kontokündigung der Schufa gemeldet?
Nur wenn die Kündigung im Zusammenhang mit Zahlungsrückständen steht, erfolgt eine Meldung an die Schufa. Eine reine Kündigung ohne Zahlungsprobleme bleibt schufaneutral.

Kann ich gegen die Kündigung vorgehen?
Ja, insbesondere wenn die Kündigung formale Fehler aufweist oder gegen das Diskriminierungsverbot verstößt. Lassen Sie die Wirksamkeit der Kündigung rechtlich prüfen.

Wie lange habe ich Zeit, mein Guthaben abzuheben?
Die Bank muss Ihnen eine angemessene Frist einräumen, in der Regel mindestens zwei Monate.

Was passiert mit meinen Daten?
Die Bank ist verpflichtet, Ihre Daten nach Abschluss der Geschäftsbeziehung gemäß den gesetzlichen Datenschutzbestimmungen zu behandeln.

Tipps für die Zukunft: So vermeiden Sie Kontokündigungen

  • Halten Sie Ihre Kontobewegungen transparent und nachvollziehbar, insbesondere bei größeren Bargeldeinzahlungen oder Geldeingängen aus dem Ausland.
  • Reagieren Sie zeitnah auf Nachfragen der Bank und liefern Sie geforderte Nachweise.
  • Vermeiden Sie Zahlungsrückstände und sorgen Sie für eine ausgeglichene Kontoführung.
  • Prüfen Sie regelmäßig Ihre Schufa-Auskunft und korrigieren Sie fehlerhafte Einträge.

Fazit

Die Kündigung eines Bankkontos ist ein schwerwiegender Einschnitt, aber kein finanzielles Todesurteil. Wichtig ist, dass Sie die Kündigung nicht ignorieren, sondern aktiv werden: Sichern Sie Ihr Guthaben, eröffnen Sie ein neues Konto und stellen Sie Ihre Zahlungsfähigkeit wieder her.

Bei Zweifeln an der Rechtmäßigkeit der Kündigung sollten Sie rechtlichen Beistand suchen. Nutzen Sie die Situation als Chance, Ihre Finanzen zu ordnen und künftig auf eine stabile Basis zu stellen. Mit Entschlossenheit und Unterstützung lassen sich auch solche Krisen bewältigen.

Checkliste: Was tun bei Kontokündigung?

  • Kündigung und Frist prüfen
  • Gründe der Kündigung erfragen
  • Guthaben abziehen
  • Neues Konto eröffnen (ggf. Basiskonto)
  • Daueraufträge und Lastschriften umstellen
  • Vertragspartner informieren
  • Rechtliche Prüfung bei Zweifeln an der Kündigung
  • Schuldnerberatung bei finanziellen Problemen

So bleiben Sie trotz Kontokündigung handlungsfähig und vermeiden finanzielle Nachteile.


Tipp

Sie bekommen keinen Kredit oder suchen eine Alternative? Dann sind Sie hier genau richtig! Unsere Empfehlung: Kredite von Bon-Kredit - jetzt kostenlos testen! Auch bei negativer SCHUFA! >>