Wechselstube oder Automat – wo tauschen Sie günstiger? Lohnt sich der Gang zur Wechselstube oder sparen Sie am Automaten wirklich mehr?

Die Frage, ob es günstiger ist, im Ausland Bargeld in einer Wechselstube zu tauschen oder direkt am Geldautomaten (ATM) abzuheben, beschäftigt viele Reisende. Die Antwort ist nicht pauschal, denn beide Methoden haben spezifische Vor- und Nachteile, die sich je nach Reiseland, Bank, Wechselkursen und Gebührenstruktur unterscheiden.
Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte ausführlich beleuchtet, damit Sie für Ihre nächste Reise die beste Entscheidung treffen können.
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Grundlagen: Wie funktioniert der Geldwechsel?
Wechselstuben tauschen Bargeld in eine andere Währung um. Sie verdienen an der Differenz zwischen An- und Verkaufskurs (Spread) und erheben ggf. zusätzliche Gebühren.
Geldautomaten (ATMs) ermöglichen es, mit einer Bankkarte direkt Landeswährung abzuheben. Die Umrechnung erfolgt meist zum tagesaktuellen Kurs der Kartenorganisation (Visa, Mastercard), jedoch können Automatenbetreiber und die eigene Bank Gebühren verlangen.
Kostenfaktoren im Überblick
Wechselstube
- Wechselkurs: Wechselstuben legen ihren Kurs selbst fest, oft mit Aufschlag gegenüber dem offiziellen Devisenkurs.
- Kommission: Manche Wechselstuben verlangen eine zusätzliche Gebühr, andere werben mit „0% Kommission“, bieten dafür aber schlechtere Kurse.
- Standort: Wechselstuben an Flughäfen, Bahnhöfen und in Touristenzentren sind meist teurer als in der Innenstadt.
- Transparenz: Oft ist es schwierig, die tatsächlichen Kosten auf den ersten Blick zu erkennen.
Geldautomat
- Wechselkurs: Meist tagesaktuell und orientiert am Interbankenkurs, was häufig günstiger ist als der Kurs der Wechselstube.
- Automatengebühr: Viele Betreiber verlangen eine Gebühr pro Abhebung, besonders in touristischen Gegenden oder bei unabhängigen Automaten.
- Bankgebühr: Die eigene Hausbank kann für Auslandsabhebungen eine Gebühr erheben.
- Dynamic Currency Conversion (DCC): Wird angeboten, den Betrag direkt in Euro statt in Landeswährung abzurechnen – meist mit sehr schlechtem Kurs.
Wechselstube: Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Bargeldtausch ohne Karte möglich.
- In manchen Ländern (z.B. Osteuropa) gibt es Wechselstuben mit sehr guten Kursen, wenn man vergleicht und nicht am Flughafen oder Bahnhof tauscht.
- Keine Gefahr, dass die Karte eingezogen wird oder der Automat defekt ist.
Nachteile:
- Wechselkurse oft schlechter als am Automaten, besonders an touristischen Hotspots.
- Zusätzliche Kommission möglich.
- Risiko von Betrug oder versteckten Gebühren, besonders bei unseriösen Anbietern.
- Sicherheitsrisiko durch das Mitführen großer Bargeldsummen.
Geldautomat: Vor- und Nachteile
Vorteile:
Tipp 💡
Über 330 Kfz-Versicherungstarife im Vergleich – schnell, transparent & 100 % kostenlos! Jetzt Beitrag berechnen >>- Meist günstigerer Wechselkurs, da der Kurs der Kartenorganisation (Visa/Mastercard) oft näher am echten Devisenkurs liegt.
- Bequem und flexibel: Geld kann nach Bedarf abgehoben werden.
- Geringeres Risiko, große Bargeldbeträge mit sich zu führen.
Nachteile:
- Automatengebühren, besonders bei unabhängigen Betreibern oder an touristischen Orten.
- Bankgebühren für Auslandsabhebungen möglich.
- Gefahr der Dynamic Currency Conversion (DCC): Bei Auswahl der Abrechnung in Euro statt Landeswährung entstehen oft hohe Zusatzkosten.
- Tageslimit der Karte kann Abhebungen begrenzen.
Rechenbeispiele: Was kostet wie viel?
Beispiel 1: Geld abheben am Automaten
- Abhebung von 1000 Tschechischen Kronen (CZK) am Automaten.
- Kurs der Kartenorganisation: 1 Euro = 25 CZK → 1000 CZK = 40 Euro.
- Automatengebühr: 5 Euro.
- Bankgebühr: 2 Euro.
- Gesamtkosten: 47 Euro für 1000 CZK.
Wenn DCC gewählt wird (Abrechnung in Euro), kann der Kurs deutlich schlechter sein, z.B. 1 Euro = 22 CZK → 1000 CZK = 45,45 Euro + Gebühren = 52,45 Euro. Die Differenz kann je nach Betrag erheblich sein.
Beispiel 2: Wechselstube
- Wechselstube am Flughafen: 1 Euro = 22 CZK → 1000 CZK = 45,45 Euro.
- Wechselstube in der Stadt: 1 Euro = 24,5 CZK → 1000 CZK = 40,82 Euro.
- Kommission: 0–3 Euro möglich.
- Gesamtkosten: 40,82–48,45 Euro für 1000 CZK.
Gebührenfallen und wie man sie vermeidet
- DCC (Dynamic Currency Conversion): Immer in Landeswährung abrechnen lassen, nie in Euro – der Kurs ist fast immer schlechter.
- Automatengebühren: Vorzugsweise Automaten von Banken nutzen, nicht von unabhängigen Betreibern (z.B. Euronet).
- Wechselstube vergleichen: Kurse und Kommissionen mehrerer Wechselstuben vergleichen, niemals am Flughafen oder Bahnhof tauschen.
- Bankgebühren prüfen: Vor der Reise bei der eigenen Bank nachfragen, ob und welche Gebühren für Auslandsabhebungen anfallen.
- Kartenlimit beachten: Tageslimit der Karte kennen, um unnötige Mehrfachabhebungen und damit mehrfach anfallende Gebühren zu vermeiden.
Sicherheit: Bargeld vs. Karte
- Bargeld: Höheres Risiko bei Diebstahl oder Verlust. Am besten nur kleine Beträge wechseln und größere Summen aufteilen.
- Karte: Sicherer, da Verlust oder Diebstahl gemeldet und die Karte gesperrt werden kann. Dennoch sollte man immer eine Ersatzkarte dabeihaben.
Länderbeispiele: Wo ist was günstiger?
Tschechien
- Automatengebühren in Prag können hoch sein, besonders an touristischen Orten.
- Wechselstuben in der Innenstadt oft günstiger als am Flughafen oder Bahnhof.
- Tipp: Seriöse Wechselstuben aufsuchen und Kurse vergleichen.
Ungarn
- Wechselstuben großer Ketten wie Interchange meiden – dort sind die Kurse oft 20 % schlechter als bei fairen Anbietern.
- Automaten in Banken nutzen, immer in Forint abrechnen lassen.
Norwegen
- Stiftung Warentest: Bis zu 6,7 % Ersparnis bei Ablehnung der Sofortumrechnung (DCC) am Automaten.
- Automatengebühren bei Banken oft null, aber Kursunterschiede je nach Betreiber.
Fazit: Was ist nun günstiger?
Im Regelfall ist das Abheben am Geldautomaten günstiger als das Wechseln in der Wechselstube, sofern folgende Punkte beachtet werden:
- Abhebung in Landeswährung, nicht in Euro (DCC vermeiden).
- Automaten von Banken nutzen, keine unabhängigen Betreiber.
- Bankgebühren prüfen und ggf. eine Karte wählen, die kostenlose Auslandsabhebungen ermöglicht.
- Wechselstuben nur nutzen, wenn der Kurs transparent und ohne Kommission ist – und nie am Flughafen/Bahnhof.
Wechselstuben können günstiger sein, wenn:
- Sie eine seriöse Wechselstube mit gutem Kurs und ohne Kommission finden.
- Sie größere Beträge auf einmal wechseln und dadurch Gebühren sparen.
- Sie keine passende Karte haben oder Ihre Bank hohe Auslandsgebühren verlangt.
Praktische Tipps für Reisende
- Vor der Reise bei der eigenen Bank nach Partnerbanken im Zielland fragen – oft sind dort Abhebungen günstiger oder sogar kostenlos.
- Immer den aktuellen Wechselkurs kennen (z.B. per App), um Angebote vergleichen zu können.
- Nie das gesamte Reisebudget auf einmal wechseln oder abheben.
- Restwährung am besten noch im Reiseland zurücktauschen, um schlechte Kurse bei Rücktausch zu vermeiden.
- Bei Unsicherheit immer in der Landeswährung bezahlen oder abheben, nie in Euro.
Zusammenfassung
Geld abheben am Automaten ist meist günstiger, wenn Sie:
- in der Landeswährung abheben,
- Automaten von Banken nutzen,
- und eine Karte mit geringen oder keinen Auslandsgebühren besitzen.
Wechselstuben sind nur dann günstiger, wenn:
- Sie eine seriöse Wechselstube mit gutem Kurs und ohne Kommission finden,
- und keine oder nur geringe Gebühren anfallen.
Die größten Kostenfallen sind:
- Dynamic Currency Conversion (DCC) – immer ablehnen!
- Wechselstuben an Flughäfen, Bahnhöfen und in Hotels – meist mit schlechtem Kurs.
- Unabhängige Automatenbetreiber mit hohen Gebühren.
Wer diese Regeln beachtet, kann auf Reisen viel Geld sparen und muss sich keine Sorgen um unnötig hohe Wechselgebühren machen. Ein Preisvergleich vor Ort lohnt sich immer, denn die Unterschiede können erheblich sein – bis zu 20 % je nach Anbieter und Methode.
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